Gegenüber der Residenz am Odeonsplatz steht unübersehbar die barocke Theatinerkirche - eigentlich St. Kajetan – deren gelbe Außenfassade besonders im Sonnenlicht schon von weitem leuchtet. Ein schöner Kontrast und Farbklecks im Vergleich zu den anderen Häusern im Umkreis. Ähnliche Bauwerke findet man in Venedig oder in Rom aber eher selten in Deutschland.
Betritt man das Innere der Kirche staunt man noch mehr, denn sie ist fast uni weiß. Hier und da mal ein kleiner Farbklecks, aber so anderes... weiterlesen
als alle anderen katholischen Kirchen in Bayern die ich kenne – und trotzdem entfleuchte mir mitten während einer Messe ein „booooh“. Die prächtigen weißen Stuckdekore sind einfach überwältigend und geben ihr einen ganz eigenen Charakter. Den ersten Kontrast bildet die fast schwarze Kanzel mit Schnitzereien von Jesus, der Mutter Gottes, des hl. Kajetan und des hl. Andreas Avellinus. Casper de Caryer, ein Schüler Rubens, gestaltete den Hochaltar, Maria im Kreise der Heiligen.
Auch die Kuppel ist überwältigend und erinnerte mich an den Petersdom, das Deckenfresko zeigt Gott als Schöpfer der Welt.
Die Fürstengruft befindet sich unter dem Hochaltar. Leider konnte ich sie dieses mal noch nicht besichtigen, geöffnet ist sie von Mai bis September
Montags - Freitags von 10:00 - 13:00 Uhr und 13:30 – 16:30 Uhr
Samstags von 10:00 - 15:00 Uhr.
Eintritt 2 €
Hier wurden die Stifter der Kirche Kurfürst Ferdinand Maria und seine Frau Kurfürstin Henriette Adelaide von Savoyen beerdigt und ihre Nachkommen, darunter Kaiser und Könige und einige weitere Familienmitglieder der Wittelsbacher.
Die Sarkophage von König Max II. Joseph und seiner Gattin Marie Friederike befinden sich allerdings in einer Seitenkapelle der Kirche und sind frei zugänglich.
Als ich die Kirche durch den hinteren Eingang verlassen wollte, entdeckte ich dort noch eine Jahres-Krippe, die beleuchtet ist und hinter Glas vor äußeren Einflüssen verschont bleibt.
Geschichte und Entstehung:
Das kurfürstliche Elternpaar Ferdinand Maria und seine Frau Henriette Adelaide sehnten sich nach einem Thronfolger und so gaben sie ein Gelübde ab, eine Kirche zu bauen, wenn ihr Wunsch erfüllt wird. Bei solch einem Gelübde kann Gott nicht lange zögern und schenkte den beiden den heiß ersehnten Thronfolger Max Emanuel (1662-1726).
Also stiftete die italienische Prinzessin Henriette Adelaide den Theatinern eine Kirche, die erste Kirche in Deutschland im römischen Spätbarock, die ab 1663 erbaut wurde und ihre Weihe im Jahr 1675 stattfand. Das Vorbild für diese Kirche war die Theatinerkirche S.Andrea della Valle in Rom. Sie wurde die Klosterkirche der Theatiner (Bettelorden), die über die Pracht der Kirche mehr als erstaunt waren. Als Antwort auf die Bedenken antwortete ihnen die Stifterin: "Man muss stets bedenken, wer diese Kirche baute und aus welchem Grund sie gebaut wurde."
Der Patron der Theatiner war der hl. Kajetan von Thiene (Der Gründer des Theatiner Orden). Durch ihn bekam sie ihren Namen, denn die offizielle Bezeichnung ist heute Stiftskirche St. Kajetan, genannt wird sie aber landläufig Theatinerkirche. Der Orden betreute die Kirche bis 1801. Sei 1954 wird sie vom Dominikanern betreut.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde sowohl das Kloster zerstört als auch die Kirche schwer getroffen. Von 1946 – 55 wurde sie wieder erbaut und konnte fast original geteu wieder hergestellt werden
Führungen durch die Kirche finden diese Jahr statt:
donnerstags 05.05. bis 29.09.2011 jeweils um 14.00 Uhr
Teilnahmegebühr: 6 €[verkleinern]