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Es wurde mal wieder Zeit, sich hier im Ruhrgebiet etwas umzusehen. Unser Ziel, war heute das Rheinische Industriemuseum in der Zinkfabrik Altenburg in Oberhausen. Wir stellten unser „Lottamobil“ gleich gegenüber, auf dem großen kostenlosen Parkplatz ab und gingen über die Fußgängerampel, hinüber zum Eingang des Museums.
Schon als wir die große Halle betreten haben, erfasste uns die pure Faszination und die Neugier. Wir zahlten im Museumsshop unseren Eintritt (4,50€ pro Erwachsenen) und... weiterlesen schauten uns hier erst einmal um. Die verschiedensten Souvenirs, von Kleinkram, T-Shirts, Spiele, Bücher, Postkarten und vieles andere, sind hier zu finden.
Erst einmal etwas zur Geschichte des Museums.
Die Zinkfabrik Altenberg, ist vollständig erhalten und ist damit eine der wenigen Fabrikanlagen der Gründerzeit im Ruhrgebiet. 1981 wurde sie geschlossen und der LVR (Landschaftsverband Rheinland) übernahm all die Bauten. 1984 wurde hier der Hauptsitz des LVR-Museums eingerichtet.
Dann sind wir also los und haben uns entführen lassen, in die Zeit der Schwerindustrie. Diese Dauerausstellung gibt es hier seit 1997 und sie nahm uns sofort gefangen. 3500 Quadratmeter Ausstellungsfläche hieß es nun für uns zu erkunden und wir freuten uns drauf. Imposant, anschaulich und interessant, wird hier die 150-jährige Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie, an Rhein und Ruhr gezeigt. Immer wieder sagte einer von uns: Wahnsinn ... Toll ... Klasse gemacht ...
Viele Schautafeln, Bilder, kleine Computer, wo man sich kleine Filme zur Geschichte ansehen kann. Die verschiedenen Belichtungstechniken, ließen bei uns die Faszination aufrechterhalten. Es wurde in keinster Weise langweilig und die Zeitreise, war einfach beeindruckend. Verschiedene Geräte und Maschinen bewegen sich und lassen, das Gefühl aufkommen, sich in der jeweiligen Zeit zu befinden. Walzen, Kokillen und andere tonnenschwere Maschinen beeindruckten uns schon sehr. Imposant ist auch die schöne Dampflokomotive. Überall gab es Interessantes zu entdecken und wir waren wie Kinder. Wir waren begeistert, ließen und fallen in dieses Museum und saugten die Geschichte förmlich in uns auf.
Unglaublich der riesige zehn Meter hohe und 53 Tonnen schwere Dampfhammer. Auch hier zeigt ein Film, wie hier früher gearbeitet wurde. Man spürt förmlich, die Atmosphäre in der damaligen Zeit und den Pulsschlag aus Stahl. Erstaunlich, wie viele Frauen und Männer hier „malochten“. Eine spannende Geschichte über die Macht der Industriellen und über diese Region, die sich in wenigen Jahrzehnten, in das größte Industriezentrum der Welt veränderte.
Die Geschichte der Zwangsarbeiter im Ruhrgebiet, wird ebenso geschildert, wie die Zeit des Krieges, in Form von Bildern, Tonträgern und Ausstellungsstücken.
Man kann gar nicht alles aufzählen, was hier zu sehen ist. Hier muss man einfach selbst einmal hin und sich entführen lassen, in eine Zeit, die gar nicht so lange her ist. Ich denke, dass hier jeder fasziniert sein wird, wenn er sich für die Geschichte interessiert.
Ganz wichtig und genial finde ich, dass dieses Museum barrierefrei ist, man kann so erst unten durch das Museum hindurch und dann, über eine obere Etage, die auch durch einen Aufzug erreichbar ist, wie eine Brücke, das Museum noch einmal von oben her sehen, was wiederum unglaublich fantastisch ist. Auch hier gibt es Schautafeln und Filme.
Überall sind Sitzmöglichkeiten, so dass man sich auch hinsetzen, ausruhen oder alles auf sich wirken lassen kann. Für blinde Besucher, werden hier spezielle Führungen mit Tastmöglichkeiten angeboten und für hörgeschädigte, gibt es hier auch Führungen in Begleitung mit einem Gebärdensprachdolmetscher. Das alles kostet nichts extra, sondern ist im normalen Eintritt und dem Preis für Führungen mit inbegriffen. Auch kann man hier individuelle Führungen für Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderung abstimmen. Da muss man sicher alles im Vorfeld abklären, damit dann auch alles klappt und der Besuch auch unvergesslich wird.
Fotos habe ich so einige gemacht, musste mich aber schriftlich erklären, die Fotos vom Innenbereich des Museums nicht öffentlich zu machen. Werde es in den nächsten Tagen abklären, ob ich die Genehmigung zur Veröffentlichung hier bei Golocal erhalte. Dazu konnte man mir heute leider keine Auskunft geben.
Update 25.03.2015
Habe die offizielle Genehmigung zur Veröffentlichung meiner Fotos von der Leitungs des LVR-Museums, per Mail und nach Einsenden der von mir zur Veröffentlichung angedachten Fotos, erhalten.[verkleinern]
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