Trier ist die älteste Stadt Deutschlands, so verwundert es nicht, dass die Exponate, die in solchem Rahmen präsentiert werden auch dementsprechendes Alter vorweisen. Zu diesen gehört wohl der Fund der Konstantinischen Deckenmalerei, die bei mehreren Ausgrabungen (1947-51 und 1986) unter dem Trierer Dom freigelegt wurden. Die kann man im Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum sich anschauen. Deren Datierung wird um 330 n. Chr., somit sind sie die ältesten Fresken nördlich der Alpen.
Man muss... weiterlesen sich dabei vor Augen halten, dass diese in über 30.000 Fragmenten geborgen wurden. Dennoch fehlen etliche von ihnen, aber sie sind auf Trägerplatte mit deren Abbildung drauf, damit man einen Eindruck davon erhält wie es zu deren Entstehungszeit ausgesehen hatte. Schon dieses Ausstellungsstück macht den Besuch dieses Museums empfehlenswert.
Zu sehen sind im Wechsel je sieben fliegende Erotenpaare und lebensgroße Brustbilder. Darunter drei Philosophen oder Dichter und vier Frauenbildnisse. Das in der Mitte nimmt eine Sonderstellung ein und wird als Porträt der Maxima Fausta gedeutet, die seit 307 n. Chr. die Gattin Kaiser Konstantins war und im Jahre 326 n. Chr. wegen Ehebruchs getötet wurde. Die sie umgebenden Personifikationen und Darstellungen verdeutlichen Wohlergehen, Bildung und Reichtum als Ausdruck des am kaiserlichen Hof propagierten glücklichen Zeitalters ("felicitas temporum").
In diesem Zusammenhang ist ebenfalls erwähnenswert, dass bevor man die Originale zu sehen bekommt die antike Bau- sowie Arbeitsweise anhand eines Modells dargestellt ist, der in einem Video festgehalten wurde, das man sich vor Ort ansehen kann.
Das Museum bietet also Ausstellungsstücke vor rund 1700 Jahren der christlichen Geschichte dieser einmaligen Stadt, das auf der UNESCO Weltkulturerbeliste zu finden ist. Neben der von mir bereits erwähnten Sehenswürdigkeit haben mich die Kinderepitaphe beeindruckt, die man in der ersten Etage zu sehen sind. Es ist nicht einfach sich auf wenige Themenbereiche zu beschränken, wenn es eine ganze Fülle zu sehen ist: Angefangen bei den Andenken, die an die Wallfahrten zum Heiligen Rock in unregelmäßigen Abständen stattfinden, über Messgewänder und –gerätschaften, aufgehört bei der Geschichte des Ortes insbesondere der beiden Kirchen. Dafür soll man gute 1,5-2 h einplanen. Mir ist klar, dass nicht jeder solche Kunst mag, dennoch kann ich nochmal den Besuch nahe legen, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Eintritt bei mageren 3,50 bzw. 2 € liegt. In unserem Fall hat es je 0,50 € mehr gekostet, da wir eine Kombikarte ebenfalls für die Schatzkammer des Doms haben wollten. Über den werde ich einen separaten Bericht schreiben.
Fotografieren ist im ganzen Haus nicht gestattet. Da kann ich viel Spass bei Ihrem Besuch wünschen…[verkleinern]