- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
Altes Handwerk übt auf viele (mich eingeschlossen) eine besondere Faszination aus. In den vergangenen Jahren habe ich auf verschiedenen Märkte mit unterschiedlichen Teilbereichen davon in „Berührung“ gekommen. Von klein und filigran bis schwer und solide war so einiges dabei. Auf dem Römerfest „Schwerter, Brot und Spiele" im APX (Archäologischer Park) Xanten passte (aus meiner Sicht) nicht ganz in das „Schema“ der Anderen. Es war eben der Mann, den ich hier vorstellen möchte: Schorsch der... weiterlesen Schmied. Zwischen der Vielzahl der als „Römer“ angezogenen Aussteller war der bärtige, blonde „Germane“ eine Erscheinung an sich ;-).
Auf den Tisch gab es einige Sachen, die man kaufen konnte, als auch Ausstellungsstücke, die als Fehlversuche / Ansichtsexemplare dienten. Trotz der Verbotsschilder, für jene, die käuflich erworben werden konnten, gar es (mehrmals) welche, die sich nicht dran hielten… Da habe ich selbst reichlich Respekt vor dem Handwerk eines Schmiedes, dass für mich außer Frage stand, dass es bei einer Augenscheinnahme bleibt. Solche Schwerter, wie „Schorsch“ sie herstellt, sind Kostbarkeiten, die aufgrund ihrer aufwändigen Herstellung schon (zum Teil) recht kostspielig sein können. Preise im 4-Stelligem Bereich sind keine Seltenheit! Kleinere Messer, Fibeln oder Schmuck gibt es ab einem hohem 2- Stelligem Wert zu haben.
Die ungewöhnliche Aufmachung hat mich dazu veranlasst mich ein wenig mit dem besagten zu unterhalten. Dabei erfuhr ich, dass solche Veranstaltung eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich einem interessierten Publikum vorzustellen. In den wenigen Minuten, die ich davor stand, erfuhr ich (nachdem ich eine bestimmte Adresse erwähnt habe), dass es dort eine weitere Veranstaltung gibt, zu der er jedes Jahr hinkommt: SchwertFestival Klingenmuseum Solingen. Letztes Jahr habe ich es leider zeitlich nicht geschafft, ob es Anfang Mai diesen klappt, kann ich noch nicht sagen. Es würde mich jedenfalls reizen…
Vielleicht hat es etwas mit einer modernen „Walz“ der früheren Handwerker zu tun, wenn man quer durch die Republik unterwegs sich befindet. Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls, als ich (aufgrund des Dialekts) nach dem Wohnort / Arbeitsplatz gefragt habe. Da mir Dieberg nichts sagte, erfuhr ich, dass es sich in der nähe der bayrischen Stadt Würzburg befindet! Ganz schön weit weg, wenn ich ehrlich sein soll.
Man merkte aber, dass Jürgen „Schorsch“ Graßler ein leidenschaftlicher Handwerker ist, dem seine Arbeit sehr viel Spass macht und selbst, wenn sich die Fragen regelmäßig wiederholt haben, wurden sie sachlich und ruhig beantwortet. Unter anderen, dass es heutzutage gute „Bezugsquellen“ für die Rohlinge gibt, um sie weiter zu Messern, Schwertern und künstlerischen Objekten „umzuwandeln. Dass nicht alles auf Anhieb klappt, zeigen die beigefügten Fotos. Mal ist der Schmied zu „langsam“ und das Metall reißt oder (was theoretisch nicht sein sollte) wies der Rohling Produktionsfehler auf.
Wie man hier ebenfalls sehen kann, bilden historische Waffen / Produktionstechniken den Schwerpunkt bei den Werken dieses Schmieds. Hab an einer anderen Stelle gezeigt bekommen, wie anspruchsvoll es ist das „Damaszener Stahl“ herzustellen. So eine Klinge aus der nähe zu sehen, hat bei mir (die sonst einen „Bogen“ beim einstigem Kriegsgerät macht) für Gänsehaut gesorgt! Es ist eine Faszination, die ich kaum in Worte fassen kann!
Auch, wenn ich diesen besonderen Handwerker nur von einer Veranstaltung her kenne, finde ich es selbst sehr faszinierend, sodass ich darüber berichten wollte. Eher durch Zufall konnte ich die Homepage hinzufügen, weil sie auf der Visitenkarte nicht vermerkt worden war. Es ist ein anderer Blick, der einem gewährt wird, wie der der mir ermöglicht worden ist! Sicherlich für die „Eingeweihten“ der Mittelalter-Szene und der Waffenschmiedekunst ist er kein Unbekannter. Auf entsprechenden Seiten habe ich sehr begeisterte Empfehlungen über „Schorschs“ Arbeiten gelesen. Wer sich einen genauen Überblick verschaffen möchte, der kann es bestens auf der HP es tun. Von mir gibt es volle Zustimmung! Übrigens, die abgelichtete Klinge war die einzige, die man auch anfassen konnte, weil sie stumpf gewesen ist. Da ist (nur nach einem genauem Hinweis erkennbar) einige Risse dort entstanden. Es hatte schon was sich das aus der Nähe zu betrachten. Falls man es persönlich vor Ort machen möchte, ist es nach vorherigen Terminabsprache möglich![verkleinern]