Wer würde denn freiwillig zugeben, dass er gerne Insekten mag, denn sie sind nicht gerade als Sympathieträger bekannt, ehr das Gegenteil ist der Fall! Krabelviehcher, die einem in Natura nur lästig erscheinen, erst recht, wenn man sie sich aus der Nähe anschaut mit ihren zum Teil bizarren Körpern! Das alleine genügt um einen ausgewachsenen Kreischalarm loszulassen, weil so mancher sie nur eklig findet, doch HALT - diese Insekten soll man sich, trotz allem nicht entgehen lassen. Wieso das? Auch,... weiterlesen wenn der Brunnen seit Jahren kein Wasser mehr trägt und der Lauf der Zeit und die Vögel ihre Spuren hinterlassen haben, sind diese überdimensionierten Exemplare der Gattung, die rund um den Bienenkorb angebracht worden sind, schon sehr faszinierend.
Die ganze Anlage ist 2,30 Meter hoch und besitzt einen Durchmesser von 90 cm. Neben dem bereits erwähntem Bienenkorb kann man auch eine Schale sehen, die im Pflaster der Fußgängerzone fest verankert ist. Darüber gibt es an drei Seiten Sprossen, an denen die verschiedenen Insekten angebracht sind. Es ist schon erstaunlich, dass sie sich bewegen lassen, denn sie besitzen Gelenke, die man steuern kann. Es ist von dem Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg bewußt so konzipiert worden, es soll die Neugierde der Passanten anregen, als es dort vor einer Sparkasse gestanden hatte.
Eigentlich soll, wenn man einen Knopf in Form eines Käfers betätigt, kühles Wasser draus strömen, doch es war schon vor Jahrzehnten, als ich diese Plastik erblickte, war es nicht betriebsbereit gewesen, wie lange genau, kann ich nicht sagen.
Die feierliche Einweihung in Viersen erfolgte am 25.10.1986. Erklärtes Ziel Stirnbergs war nach eigener Aussage: "Die Leute sollen 'was mit meinen Kunstwerken machen." So soll man zwar erkennen können, "wie so'n Hirschkäfer aussieht, er wird aber auch etwas Unwirkliches haben." Die einzelnen Tiere regen den Passanten zu einer genauen Betrachtung an: Über den "gemeinen Menschenfloh", einer Gottesanbeterin, einem schlüpfenden Schmetterling und vielen anderen Tieren - nicht nur Insekten - thront auf der Spitze des Brunnens ein Bienenkorb. Alle Arbeiten Stirnbergs, der vor allem durch seine Gliederplastiken bekannt wurde, fordern zum Anfassen und bewegen auf. Das spielerische Element steht bei seinen Objekten also eindeutig im Vordergrund.
Was soll ich noch viel schreiben, am besten die Fotos betrachten oder selbst vor Ort ansehen, dann sie sagen mehr, als 1000 Worte.[verkleinern]