Weißensee besitzt recht viele Friedhöfe, Berlin hat ja früher seine Toten, weit draußen vor der Stadt, zur Ruhe gebettet. Spätestens mit der Bildung von Groß-Berlin, am 1. Oktober 1920, war auch der »Segenskirchhof« dann innerstädtisch.
Die zum Kirchhof gehörende Kirche ist die »Segenskirche« in der Schönhauser Allee 161, aber das ist ein anderes Thema:
(Der rasante Zuzug zum Ende des 19.Jahrhunderts, besonders in den Arbeiterbezirken, verlangte nach immer neuen Kirchgemeinden und... weiterlesen
Gotteshäusern.
»Man errichtete nun viele Kirchen in der Häuserzeile oder auf dem Hinterhof, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den anliegenden Miets- oder Geschäftshäusern. So auch die Segenskirche, die als Tochtergemeinde der Zionskirche gegründet worden war. Der Legende nach soll es dort an Karfreitag 1891 im völlig überfüllten Gottesdienst eine Schlägerei um die letzten freien Plätze gegeben haben. Ob diese Geschichte nun wahr ist oder nicht: Mit Sicherheit richtig ist, dass die Zionskirche gegen Ende des 19. Jahrhunderts für die vielen zugezogenen Arbeiterfamilien zu klein geworden war. Die Tochtergemeinde von Zion kaufte 1900 ein Grundstück in der Schönhauser Allee, das bereits bebaut war. Es stand ein Wohnhaus darauf sowie ein Lokal mit Kegelbahn und Kaffeegarten. Die Gebäude wurden abgerissen. Von 1905 bis 1909 wurde nach Plänen der Architekten August Dinklage, Olaf Lilloe und Ernst Paulus eine kirchliche Gesamtanlage in die Lücke eingepasst. Es entstanden ein Wohnhaus, ein Pfarr- und Gemeindehaus, der 75 Meter hohe Kirchturm und die Kirche, die – von der Straße aus nicht zu sehen – in einem Innenhof liegt.«) von der Webseite www.ekpn.de/kirchen/stadtkloster-segen/
Ich mag diesen Friedhof, der nur zur Hälfte der vorhandenen Fläche »belegt« ist, wegen des »Segnenden«, dort in der Mitte.
Des großen Bedarfs wegen, ist er seinerzeit auch als preiswerte, gußeiserne »Baumarkt«-Variante produziert worden.
Alle gehen auf die allseits bekannte Christus-Statue für die Liebfrauenkirche Kopenhagen, von Bertel Thorvaldsen, zurück.
Statt Carrara-Marmor gern weiß gestrichenes Gußeisen oder auch andere Materialien.
Jetzt, ein bisschen moosbewachsen an der Wetterseite, segnet ER unermütlich jeden (sic!) Besucher. Ich mag ihn sehr und besuche ihn oft auf meinen Radtouren, man weiß ja nie.[verkleinern]