Wo soll man anfangen, wenn so ein Museum die Zeit zwischen dem Ende des 2. Weltkriegs bis in die Wendezeit überbrückt und jede Ebene den Besucher in eine neue Welt entführen. Es ist schon etwas besonderes!
Es gibt zwei Wege um ins Museum gelangen zum einen direkt von der U-Bahnhaltestelle Heussallee / Museumsmeile und von der Straße, der erste ist definitiv ein richtiger Hingucker, denn hinter dem Glaseingang versteckt sich ebenfalls hinter dem gleichen Material das Reisezugabteil von dem... weiterlesen
ersten Kanzler der demokratisch gewählt wurde: Konrad Adenauer, zum Glück gibt es vor jedem Fenster eine kleine Stufe, die einen Einblick ins Innere ermöglicht. Heute, da jeder ein eigenes Handy besitzt, ist der fest installierte Telefon mit Wählscheibe ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit! Wie könnte es anders sein, es handelt sich schließlich um das bevorzugte Reisemittel zu beginn der jungen Republik, es handelt sich um eine Sonderanfertigung mit seinen Plüschbezügen!
Nachdem man die Rolltreppe genommen hat, steht man schon in einem großzügig bemessenen Foyer, von weiten erkennt man auch, dass der Weg durch die einzelnen Abteilungen durch eine Rampe verbunden sind. Dann kann man sich auf die Geschichte einlassen. Wenn ich ehrlich sein soll, mich bewegen wegen der familiären Vorgeschichte die Suchplakate, die in den meisten deutschen Städten ausgehängt wurden, bei denen kleine Kinder auf der Flucht aus dem Osten verloren gegangen sind, mit Lichtbild und einer knappen Beschreibung versehen ist. Dabei wandert man durch Landschaften, die die Folgegenerationen meistens nur aus dem Fernsehen kennt. Man musste sich zu Helfen wissen.
Es ist schon seltsam durch einen Rosinenbomber zu laufen, denn das gibt es hier ebenfalls. Danach kam das sog. „Wirtschaftswunder“, die schöne Produktwelt, die man bis dahin entbehren musste... Egel ob elektrische Geräte, Kleidung oder das Lebensgefühl widerspiegelten: ein Roller neben einem Verkaufshäuschen für Kinoeintrittskarten (ja das gibt es hier ebenfalls Komplett mit einem Vorführraum!). Das war jedenfalls in West der Fall, in der ehemaligen DDR hieß es hingegen, den Plansoll erfüllen und sich Linientreu zeigen... zahlreiche Grafiken, Bilder und Dokumente versinnbildlichen die unterschiedlichen Wege nach deren Entstehung.
In den rebellischen 60-er Jahren ist viel passiert: die Mondlandung war ein Highlight in der Abteilung und hier wird inklusiv der Raumfahreranzug von Sigmund Jähn ausgestellt! Die verschiedenen Krisen egal ob politisch oder die gesellschaftlichen... Jeder der 4.000 m² sind sinnvoll ausgenutzt, es ist so wie die Vorschreiber es zugegeben haben: bei jedem Besuch entdeckt man etwas neues, es sei in der Dauer- oder den hier stattfindenden Sonderausstellungen, die hier regelmäßig präsentiert werden.
Zwischen der Mercedeslimusine Adenauers, dem nachgebauten Plenarsaal der zu Bonn selbstverständlich dazu gehört (kann man sich dabei wie ein Parlamentarier fühlen) über den Kulttrabi und einem Stück der Berliner Mauer bis den Folgen, die sich daraus ergeben haben reicht das Spektrum der einzelnen Stücke, die einem die Geschichte nahebringen. Das beste ist, dass man es kostenlos besuchen kann, sowohl dass es bei dem Bau auf die gute Erreichbarkeit der einzelnen Stationen durch die Rollifahrer geachtet wurde! Leider ist das fotografieren im ganzen Haus nicht erlaubt.
Das Haus der Geschichte wurde am 14. Juni 1994 durch Helmut Kohl eröffnet und ist seitdem ein Publikumsmagnet innerhalb der Museumsmeile, die Gründe, die dafür sprechen, habe ich bereits geschrieben, deshalb die volle Punktzahl![verkleinern]