Zu Zeiten in denen Chemnitz sich noch eine aufstrebende Industriemetropole nennen durfte, stieg auch das Fahrzeugaufkommen in der Stadt stark an. Ähnlich wie in der heutigen Zeit, standen die Stadtplaner vor dem Problem der Parkplatzsituation.
In Chemnitz entschied man sich daher als einer der ersten Vorreiter für Parkhäuser.
Für die reicheren und gut betuchten Einwohner des Kaßberges suchte man für ein solches daher einen geeigneten nahen Standort und fand diesen an der Zwickauer... weiterlesen Straße.
Geplant war ein 6 stöckiges Gebäude mit Aufzug für 300 Fahrzeuge. Und wie sollte es anders sein, auch früher gab es von Anliegern schon Einsprüche und bedenken, nur wischte man die zu dieser Zeit noch schnell vom Tisch, ohne jahrelange Verhandlungen etc.
So wurde für die Stern-Garagen Anfang des Jahres 1928 die Baugenehmigung erteilt und (was ein Wunder) bereits im Oktober war der Bau bezugsfertig, heute wäre eine solche Bauzeit vermutlich unvorstellbar.
Durch die Verglasung und den Baustil erinnerte wohl rein äußerlich nichts an die eigentliche Nutzung des Hauses. Nach der Fertigstellung 1928 war es zwar nicht die erste seiner Art im Chemnitz, sehr wohl aber die größte und modernste Anlage.
Leider dauerte dieser Einsatzzweck nicht sehr lange an, denn in den Kriegsjahren musste der Betrieb eingestellt werden und das Objekt diente der Kriegsmarine als Lager.
Nach dem Krieg zog zu DDR Zeiten in die erste Etage die Fahrbereitschaft incl. Werkstatt des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt ein und ein weiterer Teil wurde als Lager für weiße Ware durch den Karl-Marx-Städter Großhandel genutzt.
Nach der Wende gab es auch für diesen Bau Rückübertragungsansprüche, welche auch Erfolg hatten.
Eine geplante Ansiedlung eines großen edeka-Marktes scheiterte, dennoch wurde das Objekt saniert und beherbergt seit 2008 im Erdgeschoß dieses kleine aber feine Museum. Darüber befindet sich heute ein Möbelanbieter, welcher die vorhandenen Garagenabgrenzungen heute für seine Ausstellung nutzt.
Es ist damit einer der wenigen noch erhaltenen Gebäude dieser Art.
Da gerade Chemnitz mit der Autounion eine starke Verbindung zum Automobilbau hatte, gab es schon zu DDR Zeiten den Versuch ein Museum zu errichten. Leider scheiterte dies trotz vieler Anläufe und so war die Wende der Startschuss für einen neuen Versuch. In der Gemeinde Klaffenbach fand man dazumal nicht nur mit den (in Sanierung befindlichen) Pferdeställen des Wasserschloss Klaffenbach geeignete Räumlichkeiten, sondern mit der (damals selbstständigen) Gemeinde auch einen Geldgeber für viele Exponate. (Dies sollte viele Jahre später noch zu einem großen Streit führen.)
Somit konnte man dieses Museum im Jahr 1995 auf 2 Etagen eröffnen. Die Sammlung selbst umfasste einen großen Bereich, sie beginnt mit den Anfängen und Wandel von Fahrrädern zu Motorrädern und endet bei den DDR-Fahrzeugen der 80er Jahre. Aufgeteilt ist sie heute in 7 Bereiche, die alle für eine eigene Zeit im Fahrzeugbau stehen. Diese Ausstellung ist somit auch heute jedem Interessierten des Automobilbaus ans Herz gelegt. Und obwohl es fast 100 Jahre Automobilbau zeigt, ist dies leider eines der „etwas“ vergessenen Museen in Chemnitz.
Durch das Hochwasser 2002 wurden viele Exponate im Erdgeschoss beschädigt und mussten mühevoll gereinigt und erneut restauriert werden und im Jahr 2007 gab es erneut Probleme, da neue Vorschriften zum vorbeugenden Brandschutz die Ausstellungsfläche nochmals verkleinert hätte. Man dachte damals schon an eine Auflösung, bis man nach einem Jahr suche die neuen Räumlichkeiten in der alten Stern Garage angeboten bekam.
Hier passte nun auch wieder die Vergangenheit des Gebäudes mit dem Museum super zusammen. Damit standen nun 1000m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Unvergessen bleibt die Hilfsbereitschaft in die neuen Räume. Dank vieler Hände und gestellten Fahrzeugen konnte das komplette Museum innerhalb von knapp 14 Tagen am neuen Standort im Jahr 2008 eröffnen. Als Dankeschön für ihre Bemühungen bekam der Verein 2010 vom DKW-Gründer Enkel Jørgen Skafte Rasmussen eine umfangreiche Sammlung angeboten, die leider aus Platzgründen aufgeteilt wurde.
Für derzeit 4,90€ (Familienkarte 2 Erwachsene + 2 Kinder 10,90€) erleben Sie eine fast Hundertjährige Zeitreise durch die Automobilgeschichte, für große Gruppen lässt sich für 20€ zusätzlich eine Führung buchen.
Nach einigen Jahren der Ruhe standen dem Verein ab Ende 2012 erneut stürmische Zeiten vor der Tür. Da Chemnitz das Museum stark förderte (aber auch eine ständig klamme Haushaltskasse hatte) und durch die mittlerweile erfolgte Eingemeindung Klaffenbaches Besitzer vieler Exponate war, sah man wieder die $-Zeichen in den Augen und wollte den Standort ggfl. Auflösen, um die Exponate zu verkaufen. Nach einem langen hin- und her, vielen Protesten von Bürgern und Stadträten brach die Oberbürgermeisterin den Verkaufsgedanken jedoch ab.
So wird es im Jahr 2018 das 10jährige bestehen in den neuen Räumen geben können und man drückt diesem kleinen Museum im Herzen der Stadt beide Däumchen, dass es noch lange Besucher empfangen kann.[verkleinern]