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Man könnte meinen, wo ein Geheimrat von Goethe zu finden ist, dann kann sein junger Freund Schiller nicht weit enfernt sein. In Frankfurt ist das leider nicht der Fall! Auch, wenn einst andere Plätze für das Denkmal ausgesucht wurden, liegen die entsprächenden Veränderungen zu weit weg, dass sie jeweils zu viele Jahrzehnte zurück, dass sie nun zu einer Randnotiz geworden sind.
Schiller... ein Freund auf den 2. Blick, der sich erst im Laufe der Jahre zu dem entwickelte, was nach dem frühen... weiterlesen Tod von Friedrich, von verschiedenen Seiten herauf beschworen worden ist. Meiner Erkenntnis nach, kann es nicht mehr in Frankfurt gewesen sein, denn seit 1775 war Weimar der Lebensmittelpunkt Goethes gewesen, als sie sich einige Jahre später “über den Weg liefen”.
Es gibt aus meiner Sicht bessere Städte, die in Frage kommen, um die Vita von Friedrich Schiller (* 10. November 1759 in Marbach am Neckar, Württemberg - 9. Mai 1805 in Weimar) zum Besten zu geben, sodass auch diesmal das in der Frankfurter Taunusanlage befindliche Denkmal des Dichters und Lyrikers, als der er hier dargestellt wird, im Mittelpunkt steht.
Das 19. Jahrhundert markiert einen Übergang, wo das individuelle, ja einzigartige in den öffentlichen Focus gelangt. Wie könnte es anders sein, wenn ein so großer Dramaturg, wie Schiller es gewesen ist, auf nicht nur diesem hohen Sockel gehoben wurde. Der Grund für die Aufstellung war der 150. Todestag des Dargestellten am 9. Mai 1864.
Wie bereits angedeutet, ist der von mir bereits beschriebene Park nicht die erste Stelle, an dem das Schillerdenkmal zu sehen war. In der Zeit bis 1938 stand sie wenige hundert Meter vom Goetheplatz entfernt, unweit der Katharinenkirche und der Hauptwache. Heute ist es schwer vorstellbar, wie es sich zwischen den vielen Shoppinggelegenheiten ausmachen würde. Da kommt er an seinem jetzigen Aufstellungsort besser zu Geltung!
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich einiges und wie erwähnt wurde ab 1938 eine besondere Kulisse für die Aufmärsche des Militärs gebraucht. Was passte da besser, um den Dargestellten an die geschichtsträchtige Stätte rund um den von mir bereits beschriebenem Römer, zu stellen. Diese war von der ersten Stelle ca. 1 km entfernt. Kein Vergleich mit jetzt!
Trotz aller Bemühungen konnte ich nicht herausfinden, ob und falls es in den Kriegsjahren ausgelagert gewesen ist. Die Geschichte wird in ihrem Verlauf von Veränderungen bestimmt. Wie ich festgestellt habe, sieht man den jungen Schiller nun in den Taunusanlagen. Dort ist er nachweisbar seit dem Jahr 1955. Einigen Zeitungsmeldungen zufolge, wurde vor einigen Jahren darüber debattiert, ob es nicht “sinnvoll” wäre, erneut an den 1. Aufstellungsort zu überführen. Bis jetzt spricht aber nichts dafür, dass das je realisiert werden sollte! Wenn das nach den Restaurierungsarbeiten im Jahr 2005 (bzw. -08, je nach Quelle) nicht geschehen ist, dann nun wäre es erst (auch durch die damit verbundenen Kosten) kaum Nachvollziehbar!
Kommen wir aber zu dem Denkmal zurück. Da es sich bei dem Sockel und den dazu gehörigen Stufen nicht mehr um das Original aus dem 19. Jahrhundert handelt, wurde hierzu ein “moderner” Baustoff verwendet - Beton. Die Konstruktion ist aber wie es dem Entwurf von Professor Johannes Dielmann, über den ich keine weiteren Angaben im Netz finden konnte, entsprochen hatte, beibehalten worden.
In Deutschland und weit darüber hinaus, gibt es viele Denkmäler / Büsten, die ihm zu Ehren errichtet worden sind. Diese zeigt Friedrich von Schiller als einen Lorbeerbekränzten Mann im Reisemantel mit einem Buch in der linken und einem Schreibstift in der anderen Hand. Die pathetische Pose und der ferne Blick lassen das ganze in einem besonderem Licht erscheinen.
Durch diese Attribute wird auf seine Stellung in der deutschen Litaratur deutlich gemacht, die er auch sicherlich besitzt. In dem Zusammenhang spielen die Dramen “Die Räuber" oder "Wilhelm Tell", sowie Gedichten "Die Glocke" und "Ode an die Freude” eine besondere Rolle.
Die bronzene Monumentalskulptur, auch wenn sie alles andere als leicht zu fotografieren war, gehört zu unseren Favoriten in Frankfurt. Was mich daran am meisten bis heute fasziniert, ist der reiche faltenwurf, der hier zu sehen ist. Wenn man (heute sicherlich einfacher als in den 1860-er Jahren) die zeitgenössischen Darstellungen des Dichters kennt, wie detailgetreu sie umgesetzt worden sind in dem Objekt, kann man nur begeistert davon sein!
Erneut ist es ein Werk, der eines solchen Genies würdig ist, was aus meiner Sicht notwendig ist, um es ins rechte Licht zu rücken! ;-), doch mehr an einer anderen Stelle![verkleinern]
