Der unumstrittene Star unter Freiburgs Blitzern! Keine andere festinstallierte Anlage sorgt für so viele Verfahren vor dem Amtsgericht und Unmut unter den Autofahrern.
Die Funktionsweise der Radarfallen ist grundsätzlich immer gleich: In der Fahrbahn sind zwei Induktionsschleifen eingelegt. Beim Überfahren der ersten Schleife, die kurz hinter der Haltelinie platziert ist, wird durch größere Metallteile im Fahrzeug (Motor, Achse o.a.) ein elektrischer Impuls ausgelöst, der wiederum die Kamera... weiterlesen auslöst. Die zweite Schleife produziert ein Kontrollbild, aus dem zeitlichen Abstand läßt sich u.a. die Geschwindigkeit herleiten. Bleibt das Fahrzeug nach Überfahren der ersten Schleife stehen, erfolgt zeitgesteuert eine zweite Aufnahme, um zu belegen, dass nur die Haltelinie überfahren wurde. Verstöße unter einer Sekunde Rotlichtdauer kosten z.Zt. 130 € und drei Punkte, darüber wird es teurer und ein Fahrverbot steht an.
An der Ochsenbücke häufen sich die Rotlichtverstöße jedoch nicht um die erste Sekunde nach Aufleuchten des Rotlichtes, sondern nach etwa 20 bis 40 Sekunden. Die Betroffenen sind sicher, nicht bei Rot angefahren zu sein, zumal die Mehrheit zuvor an der Ampel gehalten haben will. Ein bundesweit angesehener Gutachter fand keine technischen Defekte an der Anlage, bescheinigte jedoch, dass an dieser Anlage etwas nicht stimme. Das AG Freiburg verurteilt die Geblitzten dessen ungeachtet weiterhin.
Radarfallen sollen die Verkehrssicherheit erhöhen, der fiskalische Effekt sei nur Nebensache. An diesem Standort gibt es nichts zu erhöhen, die Ampel regelt den spärlich südwärts fahrenden Verkehr und ermöglicht das Auffahren von der und auf die B31 (Zubringer Mitte). Hier war m.W. nie ein Unfallschwerpunkt, seit der Verkehrsberuhigung der Eschholzstrasse sowieso nicht mehr.
Die Stadt freut sich über die Einnahmen, ich fahre da einfach nicht durch...
Dazu Auszug aus der BZ:
Das Ampelrätsel von der Ochsenbrücke bleibt ungelöst
Die verrückte Ampel an der Ochsenbrücke sorgt auch nach verschiedenen Tests weiter für Kopfzerbrechen – mehr noch: Sie könnte für immer ein Mysterium moderner Verkehrslenkungstechnik bleiben.
Nachdem die Schaltung für vier Wochen umgestellt wurde, liegen nun die Ergebnisse vor. Darin heißt es: Es gibt keinen Mitzieheffekt. Dieser galt als mögliche Ursache für das Phänomen, dass an dieser Ampel eine ungewöhnlich hohe Zahl an Verkehrssündern geblitzt wird, welche die Kreuzung überqueren, obwohl die Ampel schon 20 bis 40 Sekunden auf Rot steht. Es wurde vermutet, dass in die Gegenrichtung fahrende Autofahrer das Fehlverhalten auslösen – wenn diese Grün bekommen und ihre Gegenüber so mitziehen, während die verrückte Ampel noch Rot zeigt.
Zwei Wochen wurden die Ampeln gleichgeschaltet, danach galt wieder die bisherige Steuerung. Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) verzeichnete pro Woche acht Rotlichtverstöße, sechs wieder mit den ominösen hohen Rotlichtzeiten. Laut Stadtverwaltung gibt es zwischen beiden Versuchsanordnungen keine signifikanten Unterschiede. Lediglich in der ersten Wochen waren weniger Langzeitrotlichtsünder registriert worden, danach pendelte sich der alte Zustand wieder ein. Die zwischenzeitliche Verbesserung lag wohl an der umfangreichen Medienberichterstattung. Nun wird Verkehrssachverständiger Ulrich Löhle noch einmal persönlich die Messergebnisse im Rathaus prüfen. Und um jegliche technische Ursache auszuschließen, wird der GVD noch einmal die Rechnereinheit austauschen.
Jetz ma ehrlich: Lohnt sich das für das Ordnungsamt? Löhles Begutachtung wird wohl einen 5stelligen Betrag kosten, die neue Rechnereinheit und der Aufwand der halben Behörde vor Ort - da müssen alle Freiburger Autobesitzer einmal drüberfahren, um das wieder einzuspielen. Baut den Kasten ab![verkleinern]