Zu dem Verwaltungsgericht selbst habe ich nicht viel zu sagen, da ich kein Jurist bin und auch noch nie mit dem Verwaltungsgericht zu tun hatte. Über seinen Aufgabenbereich weiß ich nur soviel, dass es bei Auseinandersetzungen zwischen Privatpersonen oder Betrieben und staatlichen oder Landesbehörden zuständig ist. Es wird in Anspruch genommen, wenn zu Beispiel eine behördliche Anordnung aufgehoben werden soll oder wenn eine behördliche Maßnahme gefordert wird.
Für mich ist das Gebäude... weiterlesen wichtig, in dem das Gericht seine Räume hat, und welches schon immer für den Gesamteindruck von Gelsenkirchen charakteristisch war, besonders wenn man als Gast am Gelsenkirchener Hauptbahnhof ankam.
In den 80er Jahren, als der neue Hauptbahnhof entstand, war Gelsenkirchen städtebaulich in einer Phase, in der viele alte Gebäude abgerissen wurden, um für praktischere Neubauten Platz zu machen. Sicherlich auch eine Kostenfrage, denn oft ist es billiger, einen Neubau zu errichten als einen Altbau zu sanieren.
Auch dieses Gebäude, das zwischen 1908 und 1910 gebaut worden war, war für einen Abbruch im Gespräch. Zum Glück fanden sich aber unter den Zuständigen viele Freunde des Alten Postamts, - es handelt sich hier nämlich um die alte Hauptpost - die sich für eine Sanierung und eine neue Verwendungsmöglichkeit einsetzten. Und so wurde aus der Hauptpost der denkmalgeschützte Sitz des Verwaltungsgerichts.
Es handelt sich um ein repräsentatives Gebäude aus der Wilhelminischen Zeit, das bedeutet, das wir neben moderneren Bauteilen auch solche finden, die der Neurenaissance zuzuordnen sind. Das ist besonders über dem Hauptportal zu erkennen. Auch der Giebel ist hier besonders schön geschmückt. Im Eingangsbereich findet man auch noch Schmuckreliefs mit Ornamenten oder sinnbildlichen Szenen.
Sehr aufwändig gearbeitet ist das Gitter am hinteren Eingang. Für mich das Highlight sind aber die sechs Vögel, drei auf jeder Seite, die den Sturz des Seiteneingangs tragen. Jahrelang habe ich sie nur flüchtig angesehen, bis mir endlich einmal auffiel, dass sie nicht identisch sind, links habe wir Tauben und rechts Eulen, die relativ witzig dargestellt sind.
Für mich ist es ein Pluspunkt für Gelsenkirchen, dass dieses Gebäude erhalten blieb.[verkleinern]