- Checkin
- Foto vor Ort
Wenn ich mit den Hunden nur eine kleine Runde drehen will, heißt es immer „ich fahre zu Optelaak“ Für Wanner ist der Park das Optelaak Gelände, denn bis vor einigen Jahren hatte die Firma ihren Sitz dort. Sie hat die erkaltete Hochofenschlacke zuerst als Baustoff verwertet, denn das Gelände gehörte eigentlich der Zeche Pluto, die nur ca 500 Meter weiter nördlich liegt. Der Schacht V war ein ausziehender Wetterschacht. 1978 wurde das Gelände an Gewerbetreibende vermietet, darunter Optelaak.
Vor... weiterlesen einigen Jahren wurde die BerlinerStr. bis nach Gelsenkirchen hin verlängert, was ein enormer Eingriff in die Natur war. Als Ausgleich beschloss die Stadt Herne 1998 direkt südlich an die Berliner Str. anschließend, einen Landschaftspark anzulegen, der heute bis zur Optelaak Einfahrt an der Gelsenkirchener Str. reicht und im Westen an die Erzbahntrasse (die zum Emscherlandschaftspark gehört) anschließt. Am 20. August 2007 wurde der Park offiziell eröffnet, der heute über eine Fläche von 14 ha verfügt. Sein „richtiger“ Name ist "Landschaftspark Pluto V", was aber sicherlich kaum einer weiß.
Es musste viel getan werden, bis es soweit war. Auf Schlacke wachsen keine Bäume. Die gesamte Fläche musste mit Mutterboden abgedeckt und in der Mitte zu einer Hügellandschaft modelliert werden. Das Ganze wurde bepflanzt, Wege wurden angelegt und Biotope. Die Europäische Union, die Bundesregierung und das Land unterstützen Herne mit 90% der Kosten, die sich auf geschätzte 1,3 Millionen € beliefen.
Heute ist der Park überwiegend von Hundebesitzern frequentiert oder von Leuten, die ihn als Abkürzung nehmen, um von Bickern nach Röhlinghausen zu kommen, Spaziergänger sieht man eher selten. Es hat auch lange gedauert, bis ich begriffen habe, das einer der Wege durch den angrenzenden Wald direkt zur Erzbahntrasse führt, über die man direkt nach Bochum oder in die andere Richtung nach Gelsenkirchen und Herten kommt, ohne ein Auto zu sehen oder gar eine Ampel, ein reiner Rad- und Wanderweg von mehreren Kilometern Länge. Ab und zu kommt einem daher auch mal ein Fahrradfahrer entgegen.
Wir gehen meistens den „Rundwanderweg“, denn eigentlich gibt es auch nur den einen Weg hier, der aber einige Meter nicht überbrückt sondern uns über einen relativ steilen Abhang mit Lehmboden aber zwischen wunderschön blühendem Sommerflieder hindurch führt. Die Stelle lässt mein Herz immer erstrahlen, besonders wenn der Himmel noch dazu dunkelblau ist. Naja, zumindest solange, wie ich dort noch nicht ausgerutscht bin :-)
Der normale Weg ist also ein „U“ und endet an einer Skulptur, die ich als solche überhaupt nicht erkannt habe. Ich dachte es wären Reste von einem nicht ganz abgerissenen Haus. Auf einem Betonsockel ein Giebelförmige „Skulptur“ mit dem schönem Namen „"Betonbeet mit goldener Bischofsmütze". Nunja, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Es heißt: „Um an die Vornutzung des Geländes anzuknüpfen und einen unverwechselbaren Akzent zu setzen, ist ein zentral im Abschnitt 3 gelegener Betonsockel erhalten und als Grundlage für eine Skulptur verwendet worden. Auf dieser Grundlage und Informationen über die Produktpalette des ehemaligen Betonsteinwerks schuf der Herner Künstler Helmut Bettenhausen ein Objekt, das gleichzeitig durch seinen individuellen Stil geprägt ist: das "Betonbeet mit goldener Bischofsmütze".“ Das Grundstück daneben wurde zur Bebauung frei gegeben und hier entstehen 1-Familien Häuser, die werden sich freuen, einen so „netten“ Ausblick zu haben, aber trotzdem ist die Wohnlage schon top.
So ein Rundgang dauert ca 20 Minuten, wovon ¾ im Sommer in der prallen Sonne liegen, denn die Bäume sind zwar zahlreich aber in der Mitte gepflanzt worden. Nur an dem Teilstück, das am Wald vorbei geht, kann man sich vor der Sonne retten. Bei 35 Grad, wie in den letzten Tagen, ist man für etwas Schatten sehr dankbar. Auch die 4 Bänke, die zwar schön sind und sogar mit Abfalleimern daneben versehen sind, stehen in der Sonne. Die Biotope sind ausgetrocknet, leider. Wenn es aber sehr stark geregnet hat, über mehrere Tage, bilden sich kleine Bäche neben den Wegen und ein großer Teich gegenüber den Bänken. Das ist eigentlich die schönste Zeit hier im Park. Gott bewahre vor vielem Regen, aber vielleicht könnte man da Landschaftsbau mäßig etwas nachhelfen?
Wie gesagt, der Park ist für mich nur für die kleine Runde geeignet aber sicherlich ist er für die Stadtteile Bickern und Röhlinghausen, an deren Grenz er liegt, eine enorme Aufwertung.[verkleinern]