And I said "What about breakfast at Tiffany´s ..."
Älteren Semestern mag der Film "Breakfast at Tiffany´s ebenso wie der Name "Riquet" wohl noch ein Begriff sein. Ich hatte zuvor noch nie etwas von diesem renomierten Traditionsunternehmen bislang noch nichts gehört. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Unternehmen im anderen Teil Deutschlands ansässig war.
Folgende Informationen, die ich hier zitieren möchte, habe ich zur Firmengeschichte gefunden:
"Die Geschichte von Riquet... weiterlesen
beginnt wohl im Jahr 1745, als die Firma ihr Handelsgeschäft mit Asien aufnimmt. Das Unternehmen handelte in seiner langen Geschichte mit Produkten aus Japan, China und dem Orient. Vor allem der Riquet-Tee war bekannt. Daneben erlangte die Firma Bekanntheit durch Kakao, Schokolade, Pralinen und Waffeln aus eigener Produktion. Zu den Kunden der renomierten Firma gehörten Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe. Riquet war seine erklärte Lieblingsschokolade und er führte einen regen Schriftverkehr mit Jean George Riquet.
Am 16.03. bzw. 09.03.1905 wird mit Wirkung ab 01.01.1905 unter Übernahme des bestehenden Geschäftes die Aktiengesellschaft Riquet & Co. in Leipzig und Gautzsch (jetzt Markkleeberg) gegründet. Von 1949 bis 1991 ist die Firma unter staatlicher Treuhandverwaltung als Grundstücksverwaltungs-AG Markleeberg, Leipzig. Seit 1992 Fortsetzung der Gesellschaft. 1995 aufgelöst. Rechtsnachfolger: Grundstücksverwaltungs-Treuhand-AG, Leipzig."
Das architektonisch außergewöhnliche Gebäude selbst wurde im Jahre 1908/89 errichtet. Architekt war Paul Lange, der die Handelstradition des Unternehmens mit Ostasien originell umsetzte. Hingucker sind insbesondere die Dachkonstruktion, die Mosaike an den Außenwänden, wie auch der mächtige Elefantenkopf über dem Eingang.
Bereits bei der Anreise zu unserem Hotel wurden wir auf das Eckgebäude mit dem riesigen Elefantenkopf über dem Eingang aufmerksam und so behielten wir das Kaffeehaus auf unserem Radar.
Nach einer geruhsamen Nacht im benachbarten Hotel waren wir pünktlich kurz nach der morgendlichen Öffnung des Kaffeehauses ab 9 Uhr zur Stelle, da schlecht einzuschätzen war, ob man zu späterer Stunde hier noch einen Tisch ergattern könnte, denn am Tag zuvor als wir dieses bezaubernde, denkmalgeschützte Kaffeehaus entdeckten, war es sehr gut besucht.
Zum Glück waren wir die ersten Gäste, so dass wir ungestört die architektonische Schönheit dieses Kleinods, welches glücklicherweise die Bombennächte des zweiten Weltkrieges unzerstört überstanden hatte, bewundern konnten . Besonders gut gefielen uns die mit geschnitzten Jugendstilornamenten verzierten Holzbalken.
In der angenehmen Atmosphäre gedämpfter Gespräche der nach und nach zum sonntäglichen Frühstück sich einstellender Gäste, bei leiser Caféhausmusik der 20iger Jahre in dazu passendem, gepflegtem Ambiente vergangener Zeiten, wurde unser Frühstück zu Nebensache.
Mein Schätz war mit seinem "Amerikanischen Frühstück", welches aus Spiegelei, Würstchen, Tomaten und Toast bestand, sehr zufrieden. Dazu nahm er ein Kännchen Kaffee als Muntermacher.
Ich freute mich über das noch warme Baguette und Croissant zu meinem "Französischen Frühstück". Der Käse sowie insbesondere die abgepackte Marmelade waren jedoch leider nichts Besonderes, aber insgesamt war es okay. Hier besteht noch Potential, auch wenn die Teller recht schön und reichlich angerichtet waren.
Der Kaffee schmeckte dafür hervorragend, ebenso wie die heiße Schokolade Wiener Art. Der zum Abschluss des Frühstücks bestellte Kakao Russische Art enttäuschte jedoch.
Preislich lagen die verschiedenen Frühstücksangebote zwischen 4 und 10 € ohne Getränk.
Die Bedienungen waren unterschiedlich aufmerksam. Während wir vergeblich versuchten, für eine weitere Bestellung auf uns aufmerksam zu machen, unterhielten sich die Servicekräfte mit einander.
Während die eine junge Dame selbst beim durchqueren des Raumes den Blick nicht zu den Gästen schweifen ließ, war die weitere Servicekraft weitaus aufmerksamer.
Das Kaffeehaus wurde in 2014 von der Zeitschrift Feinschmecker als eines der Besten Cafés ausgezeichnet. Mir persönlich kommt es so vor, als ob man sich auf diesen Lorbeeren ein wenig ausruht.
Ein kleines Erlebnis war unser Frühstück hier gleichwohl, so dass ich trotz der störenden Kleinigkeiten in der Kategorie Speisen und Service gerne gute vier Sternchen vergebe und einen Besuch des Kaffeehauses nicht zuletzt wegen seiner einmaligen Atmosphäre wärmstens an´s Herz legen kann.[verkleinern]