Bekanntlich hat mein solides, fast heißgeliebtes und nahezu unverwüstliches Nokia-Mobiltelefon gerade in der Wüste das Zeitliche gesegnet... Sand im Prozessor hatten die Finnen irgendwie nicht eingeplant....
Das Nachfolgemodell, dass ich von meinem omnipotenten Anbieter in Form meiner Personal-Beraterin aufgedrängt bekam, kann zwar lustiger blinken und plappern, aber sein smarter Touchscreen erlöscht und erröchelt doch kaum, dass man es nutzend in die Hand genommen hat.
Der sinkende... weiterlesen Nutzwert dieser Höllenmaschine steht umgekehrt proportional zu ihrem Energieverbrauch und der eingebaute Akku ist und bleibt ein dünnes Hemdchen, welches alle paar Stunden um Futter bettelt....
Also erfordert die beigelegte weiße Nabelschnur in kürzesten Abständen eine sichere Verbindung zum großen Stromerzeuger, wo immer ich mich auch gerade befinde.
Dumm ist nur, dass man sich im Denken dieser strunzdummen Schmartphone-Entwickler immer wenn es nötig ist, in 23,5 Zentimeter Entfernung zu einer 220-Volt-Steckdose befinden sollte.
Selbt in Mitteleuropa kann ich dies meinem gehassten Allzeitbegleiter nicht jederzeit garantieren, von anderen Regionen in diesem unserem Erdenkreis ganz zu schweigen...
"Was tun?", fragte sich der avantgardistische Schwabe ganz im Sinne Lenins...."wie bekomme ich Wunsch und Wirklichkeit zusammen?"
Ich scheiterte ähnlich wie Lenin, an dieser Frage.....
Ein Flyer und eine Strompreisrückzahlung meines lokalen Stromanbieters machten mich auf die Homepage von "chargers.com" aufmerksam.
Dort werden allerlei nützliche und weniger nützliche Stromspargerätschaften angepriesen.
Mir sprangen dort das "federleichte Solarmodul Maroshi" und der "schicke Solarakku Kalhuohfummi" ins Auge.
(Kleine Anmerkung an die Firma: Euren Marketingmenschen würde ich sofort entlassen, wer denkt sich denn so was aus...)
Beides zusammen für den nicht ganz günstigen Preis von etwas über 100 Euro versprach die Aufladung von kleineren Stromfressern durch Solarstrom: Ökologisch und kostenfrei, wenn man von der Anschaffung absieht.
Der ökobewußte Tübinger war enthusiasmiert und orderte......
Zusendung und Abwicklung erfolgten problemlos und das Ding wurde staunend ausprobiert.
Mit zwei Saugnäpfen kann es sonnenzugewand an glatten Flächen sicher angebracht werden und sollte dann zügig Energie sammeln.
Erster Reinfall:
Innen an gut isolierten Dachfenstern angebracht, kann es seine Kraft nicht entfalten, weil der Besitzer zu ökobewußt vorher schon in gute Scheiben investiert hat...
Zweiter Reinfall:
Waren die finnischen Entwickler nicht an Sand interessiert, sind die Entwickler von Maroshi nicht an mitteleuropäisch bewölktem Himmel interessiert.
Nur bei "Sonne satt" lädt das Ding in vertretbaren Zeiträumen.....
Beim Laden blinkt dann "Kalu...dingens" fröhlich vor sich hin und wenn es voll ist schauen vier Balken grünlich satt den Besitzer an... das reicht dann locker für nen mp3-Player oder andere schwindsüchtige Kleinstgeräte, mein nimmersattes Schmartphone hingegen zeigt nur 84 Prozent an, nach Aussaugung aller Akku-Energiereserven....
Fazit:
Ein nettes Spielzeug für Sonnenanbeter und wirklich auf dem Trockenen sitzende Stromsüchtige, aber keine Alternative für die alte Steckdose....
...und Schroeder träumt wieder vom Wählscheibentelefon von der Deutschen Bundespost....
Gruß Schroeder[verkleinern]