Das Denkmal , auch „Patriotenkreuz“ genannt, steht an der Landstraße L258 zwischen den Dörfern Ellingen und Schönwerder, ca. 5 km nordwestlich von Prenzlau (ca. 80 km nordöstlich von Berlin) und erinnert an ein Ereignis aus den Napoleonischen Kriegen.
Nach der verheerenden Niederlage der preußischen Armee gegen Napoleon in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14.10.1806 zogen sich die preußischen Truppen, oftmals von unfähigen Offizieren und greisenalten Generälen geführt, auf der Flucht... weiterlesen
vor den Franzosen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile zurück.
Die Reste des Armeecorps von General Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen (1746- 1818) kamen beim Rückzug auf Stettin (heute Szczecin / Polen) bis ins uckermärkische Prenzlau. Hier schlugen 10.000 Mann Infanterie mit 30 Kanonen und 1.800 Kavalleristen Ende Oktober 1806 ein Lager auf. Verfolgt wurden die Preußen von einem nur 3.000 Mann starken französischen leichten Corps.
Die desolate und überforderte preußische Truppenführung unter Fürst Hohenlohe, vom Generalquartiermeister des Corps, dem Oberst Christian Freiherr v. Massenbach (1758-1827) gedrängt, kapitulierte am 28.10.1806 de facto kampflos.
Dieses wenig ruhmvolle Ereignis ging als „Kapitulation von Prenzlau“ in die preußische Militärgeschichte ein. Anderseits wird der Württemberger v. Massenberg allerdings dafür gerühmt, dass er durch die Kapitulation einen sinnlosen Kampf vermieden hatte und vielen Soldaten dadurch das Leben rettete.
Handys und Funk gab‘s damals ja noch nicht und so erreichte das von Oberstleutnant Prinz August v. Preußen (1779-1843) und seinem Adjutanten Stabskapitän Carl v. Clausewitz (1780-1831) geführte Grenadierbataillon die Nachricht von der Kapitulation nicht.
Das Bataillon widersetzte sich der französischen Aufforderung zur Übergabe und wurde daraufhin von den Franzosen angegriffen. Nach schweren und verlustreichen Kämpfen wurden die Truppen des Prinzen August zersprengt und zum Teil gefangen genommen. Auch Prinz August und v. Clauswitz gerieten in französische Gefangenschaft.
1841 fand der damalige preußische Landrat Heinrich Carl August v. Stülpnagel-Dargitz (1788-1875) es für angemessen, an dieses Ereignis des Widerstands am Rande einer ansonsten glanzlosen Episode der preußischen Geschichte zu erinnern und ließ auf dem einstigen Gefechtsfeld an besagter Straße ein großes steinernes Gedenkkreuz errichten. Da sich hier 1806 preußische Soldaten den Franzosen entgegenstellten, wurde das Denkmal im Volksmund „Patriotenkreuz“ genannt. Es ist also preußischer Patriotismus gemeint.
Nach dem 2. Weltkrieg hatten die neuen Herren im Land mit preußischen Patriotismus wenig am Hut und das Denkmal ging verloren.
Erst Jahre nach der Wiedervereinigung wurde es 2014 rekonstruiert.
Es steht am westlichen Straßenrand ca. 850 m südlich vom Ortseingang Schönwerder entfernt in einem kleinen Ehrenhain. Ursprünglich war es von Hecken eingezäunt, durch die ein kleines Backsteintor zum Denkmal führt. Die Heckenumfriedung ist z.Z. nur noch rudimentär vorhanden.
Das Gedenkkreuz ist von 2 hohen Eichen flankiert und erinnert im oberen Teil an ein Eisernes Kreuz.
Die Frontseite trägt die vergoldete Inschrift:
„Den Kriegern die unter Führung eines heldenmütigen Prinzen nach tapferer, vom Feind selbst gerühmter Gegenwehr, eines besseren Schicksals würdig, hier erlagen.“
Auf der Rückseite steht unter 2 gekreuzten Säbeln „Den 28sten Oktober 1806“.
Fazit: Einfaches Denkmal für ein kaum bekanntes Ereignis.
Parkmöglichkeiten vor Ort gibt es nicht. Am besten, man nutzt den breiten Randstreifen neben der Straße.[verkleinern]