Das Schloss Erbhof öffnet jeweils am zweiten Sonntag im Monat seine Tore für eine öffentliche Gästeführung durch die historischen Räumlichkeiten der im Jahre 1620 erbauten „Perle der Weserrenaissance“. Da waren wir leider eine Woche zu früh dort.
„Der als Weserrenaissance bezeichnete Baustil ist eine regionale Variante der nordischen Renaissance. Zwischen dem Beginn der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg erlebte der Weserraum einen Bauboom, wobei die Weser, die als Verkehrsweg für... weiterlesen
Waren und Ideen eine wesentliche Rolle spielte, nur die nord-südliche Ausdehnung der Kulturregion definiert, die sich nach Westen bis Osnabrück und nach Osten bis über Wolfsburg hinaus erstreckt. Schlösser, Adelshöfe, Rat- und Bürgerhäuser sowie Sakralbauten der Renaissance haben sich in ungewöhnlich hoher Dichte erhalten, weil sich die Region wirtschaftlich nur schleppend von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges erholte und für eine barocke Umgestaltung, wie sie etwa in Süddeutschland erfolgte, die Mittel fehlten.“ beschreibt Wikipedia diese Zeit.
In Bremen ist das Bremer Rathaus ein typisches Beispiel der Weserrenaissance. Das Schloss Bückeburg stammt auch aus der Zeit. Bei Hameln gibt es das Schloss Hämelschenburg, das haben wir auf einem Ostersonntag besichtigt, die Führung machte damals die Schlossherrin, Frau von Klencke.
Als Erbhof Thedinghausen wird ein alter Herrensitz der Weserrenaissance in der Gemeinde Thedinghausen im niedersächsischen Landkreis Verden bezeichnet. Er stammt aus dem Jahre 1620 und zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region. Der Herrensitz wurde vom evangelisch-lutherischen Bremer Erzbischof Johann Friedrich von Holstein-Gottorf für dessen Geliebte, Gertrud von Hermeling-Heimbruch erbaut. Da war das Gebiet ja auch schon lutherisch geworden, und Zucht und Ordnung war vorbei.
Heute kann man im Renaissancesaal Saal standesamtlich heiraten, das Schloss bietet auch eine schöne Kulisse für Hochzeitsbilder.
Dort ist auch die Touristik von Thedinghausen untergebracht, ein Restaurant gibt es auch und sehr viele Parkplätze.
Der direkt neben dem Schloss gelegene Baumpark ist erst kürzlich angelegt worden, der erste Baum des Arboretums wurde 2005 gepflanzt, wird wohl erst in 200 Jahren die schöne Wirkung eines Arboretums haben, wir fanden die kleinen Bäumchen auf der Wiese noch nicht einladend.
Interesse? Führungen nächstes Wochenende am Sonntag von 11:00 bis 12:30.[verkleinern]