“Deine Kippen im Sand…“
Still liegt er da, der Werlsee in der Mitte des Oktobers. Die Sonne strahlt, ein wunderschöner Herbsttag - und wir, unter der Woche hier, genießen die Ruhe…
Die dicht gedrängten Badegäste des Jahrhundertsommers haben ihre Spuren hinterlassen: Kippen, Kronkorken, Holzkohlereste…
-der tolle Sandstrand sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Ein Stückchen weiter östlich, man läuft nicht ganz 100m am Ufer durch den Wald, ein etwas anderes Bild. Hier, an einem kleinen... weiterlesen
FKK-Bereich, sieht die Welt etwas anders aus - sauberer und ordentlicher, woran dies wohl liegen mag?
Und wieder ist es der Mensch, der deutlich macht, welchen Einfluss er auf die Natur haben kann. Einen Guten oder Schlechten.
Der Werlsee ist Bestandteil einer kleinen Seenkette, welche durch die Löcknitz untereinander verbunden, einen Zufluss zur Spree bilden. Nicht ganz 60ha groß, geht man von einer maximalen Tiefe von 15,5 – 17m aus. Die Insel Lindwall (im Volksmund: Liebesinsel), ca. 1,5ha klein, ist ein hübsches Stückel Land, mit urwüchsigem Wald. Vom Namen her, lässt sich deren Funktionalität erahnen.
Während spätestens Ende Juli nur wenige Kilometer entfernt, der Müggelsee zu kippen droht und es dort mehr Badegäste als Fische gibt, hat es hier noch eine recht gute Wasserqualität - klar und frisch.
Aber dennoch ist auch hier die Natur bedroht.
Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts reduzierte sich der Röhrichtbestand um etwa ¾ seines Bewuchses. Ursächlich durch massiven Uferverbau, Bade- und Freizeitnutzung an dafür nicht vorgesehenen Standorten (schilfbewachsene Ufer) und starker Schiffsverkehr (Bugwellen) schließen eine Erholung des Röhrichts aus. Es gibt keine geschlossenen Bestände mehr und somit wird neben der landschaftsökologischen Funktion selbigen (Selbstreinigung des Sees und dessen Erosionsschutz) der Lebensraum vieler Tiere gefährdet und reduziert (insbesondere Wasservögel, Jungfische, Muscheln, Insekten u.a.), mit weiteren, nachhaltigen Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem.
Wenn wir uns über das Versagen übergreifender Ökopolitik aufregen, sollten wir uns dem zuvor mit besonnenem Verhalten im Kleinen schon einmal stellen - jeder für sich.
Übrigens für die Weitgereisten sind Parkplätze im angemessenen Abstand zum See vorhanden. Zeitiges Erscheinen sichert Chancen. Hunde sind hier nicht erwünscht - werden aber toleriert. Für das leibliche Wohl sorgt die Strandbar, für Kids ist ein Kletterpark vorhanden…
Fazit:
Sehr schöne Anlage und See, eigentlich 5 Sterne…
abzgl. dem Verhalten des Menschen gegenüber See und Strand - minus 2 Sterne…
macht zusammen empfehlenswerte 3 Sterne…
Bis denne
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