Trier, eine Stadt, die förmlich die Geschichte “atmet”, wo man hinter jeder Ecke einen Geist der Vergangenheit zu spüren meint, gibt es wie in keinem anderen Ort Zeugnisse der römischen Kaiser bis in die heutige Zeit hinein! Unter ihnen stehen einige schon seit Jahrzehnten auf der UNESCO WELTKULTURLISTE, so wie diese Doppelkirche, der man ihr alter (in Teilen jedenfalls) nicht ansehen kann! Ihre Ursprünge kann man bis in die Frühchristliche Ära zurückverfolgen! Jedenfalls bevor man den St.... weiterlesen Peterdom betritt, kann man die Zeugen ihrer Existenz selbst erfahren, in ihren Mauern, die man hier erkennen kann.
Man braucht reichlich Zeit, um sich all das, was sie zu bieten hat, das möchte ich bei der nächsten Gelegenheit nachholen, denn es ist schon eine Menge, die unser Führer (s. ggf bei Trier-Touristeninformation nach) erzählt hatte: von Kaisern, stolzen Bischöfen (auch wenn dies nicht im Sinne der Kirche gewesen ist) und frommen Einwohnern und Pilgern, die zum “Heiligen Rock” gekommen sind, der in unregelmäßigen Abständen gezeigt wird.
Hier steht man in der Tradition der Heiligen Helena, der Mutter von Konstantin des Großen, die der Legende nach, den Vorgängerbau in ihrer Euphorie in Auftrag gegeben haben soll. Sie selbst hat einen Teil ihres Palastgeländes gestiftet, um eine Kapelle darauf zu errichten. Man hielt diese Tatsache lange Zeit für reine Fiktion, doch durch Ausgrabungen, die noch vor dem 2. Weltkrieg begonnen wurden, konnte bewiesen werden, dass diese Angabe der Wahrheit entsprachen. Durch Farbreste konnte es einwandfrei bewiesen werden!
Bei den besagten Grabungskampagne konnte ein Zusammenhang mit der Grabungskirche in Jerusalem hergestellt werden, die ebenfalls auf diese Zeit zurück geht. Die Gemeinsamkeit ist in der ursprünglichen Bauform zu suchen, denn es entsprach fast überein, außer in einem Punbkt: der Größe! Diese ist wesentlich, als die besagte aber auch die Lateranbasilika und die Geburtskirche in Bethlehem!
Wenn man imaginäre Räume hier präsentieren könnte, würde die dreischiffige Konstantinische Basilika genau zwischen dem jetzigem Dom und der Liebfrauenkirche liegen. Zum Teil durch die Überschneidungen, die sich noch heute ergeben, kann man das an einzelnen Stellen weiterhin nachvollziehen.
Wenn man aber sich den Bau genau anschaut, hat es nicht mehr den anschein, dass man in der Antike verhaftet geblieben ist, sondern vor einer Trutzburg des Mittelalters stehen würde, mit der strengen Formsprache der Romanik mit ihren Türmen und Erkern und kleinen runden Fenstern. Diese Maßnahme ist notwendig, da nach langen 500 Jahren, der Vorgängerbau zu marode gewesen ist, um ihn zu sanieren. Für ein Gebäude, schon ein beachtliches Alter (im Gegensatz zu einigen modernen Beispielen)!
Da sich die Bauarbeiten über Jahrhunderte hingezogen haben, entspricht auch dieser Dom zum sog. “rheinischen Übergangstil”, der schon einige Zitaten der Gotik in sich vereint und diesen Stil vorwegnimmt.
Die Parallelen zu den Spätantiken Vorbildern, bei den Arbeiten des 11. Jahrhunderts ist in der Abfolge der einzelnen Grundformern (Rechteck und Quadrat) zu sehen, denn zusammengenommen ergeben sie die Kreuzform, die man bis heute aus der Luft erkennen kann.
Wenn man sich das Innere vor Augen führt, entdeckt der Besucher, dass nicht alles beibehalten werden konnte, vor allem spiegelt sich das in der Ausstattung nieder: die privaten Altäre, Epitaphien etc. weisen uns in die Barockzeit hin, als jeder adelige gerne jemanden aus der Familie für den geistlichen Weg (ohne die besagte Person nach der Meinung zu fragen) vorzubestimmen. Diese Söhne wollten auf ihre Ahnen verweisen, indem sie sich mit ihren Stiftungen (wie ich bereits erwähnt habe) für immer präsent bleiben, weil sie für alle sichtbar sind!
Wie in vielen Fällen, auch wenn viele Hände ihre Spuren hier hinterlassen haben, nichts ist von Dauer, erst Recht, wenn stürmische Zeiten aufbrechen... Wenn man über den “Tellerrand”, in diesem Fall über den Grenzfluss schaut, da schwarmt einem Böses! Richtig, auch hier haben die Franzosen ihr “Unwesen” getrieben und das schon bald nach der Revolution! Es hatte zur Folge, dass es für einige Jahre zwecksentfremdet wurde! In der Zeit 1794-1801 als mehrstöckiges Proviantlager gedient hatte. Wenn man sich die “Schicksale” anderer Gotteshäuser vor Augen führt, merkt man, dass es schlimmer ausfallen könnte!
Es verwundert einen nicht, dass es einige Jahre später grundlegend saniert werden musste. Die Leitung oblag dem Domkapitular Johann Nikolaus von Wilmowsky (1801-1880), der sogar mehrere Bücher über die römischen Funde in diesem Zusammenhang verfasst hatte. Die Arbeiten dauerten in den Jahren 1843-55. Später in den Jahren 1883-1903 aber auch unter der Führung von Dombaumeister Reinhold Wirtz (* 15. März 1842 in Hellenthal - 5. Mai 1898 in Trier), später auch Julius Wirtz (* 16. Mai 1875 in Trier - 15. Oktober 1952 ebenda), sowie Wilhelm Peter Schmitz (* 20. Januar 1864 in Lüttelforst, heute Gemeinde Schwalmtal (Niederrhein), Kreis Viersen - 4. Juni 1944). Währenddessen wurden vor allem die barocken Einbauten entfernt.
Sehr viele Details gilt es zu entdecken, doch leider habe ich keins davon mit meiner Kamera festgehalten :-( Wenn es sich ergibt... doch das ist eine andere Geschichte...
Kurze Info zum Schluss, da ich endlich da gewesen war: fotografieren ist nur ohne Stativ und Blitzlicht möglich. Habe einige mitgebracht, doch der Dom zu überlaufen war, sind es nur wenige... die nach und nach kommen werden! Der Grund ist, dass ich mich in dem Gedränge richtig unwohl gefühlt hatte... Das muss man mögen und das ist nichts für mich. Dafür habe ich an einer anderen Stelle einen Geheimtipp mitgebracht, doch der wird nicht verraten :-O[verkleinern]