Die Dorfkirche von Arnsdorf (15 km nordwestlich von Görlitz / 25 km östlich von Bautzen) in der sächsischen Oberlausitz, die nach ihrer Namenspatronin eigentlich St. Katharinen-Kirche heißt, liegt abseits der durchs Dorf führenden Hauptstraße auf einer Anhöhe. Die Kirche ist umgeben von dem mit einer Feldsteinmauer begrenzten Kirchhof, der auch heute noch als evangelischer Gemeindefriedhof genutzt wird.
Dem äußerlich schlichten Kirchenbau sieht man seine fast 770 Jahre alte Vergangenheit... weiterlesen nicht wirklich an. Da die Kirche keinen „richtigen“ Kirchturm sondern nur ein Türmchen auf dem Dach hat, erinnert sie an mittelalterliche Kirchen und Kapellen.
Die Geschichte der Kirche ist eng mit Siedlungsgeschichte der Region verbunden, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Damals ließen sich Franken und Thüringer in der Lausitz nieder.
Arnsdorf ist vielleicht die Gründung des Arnold v. Radeberg. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf 1366.
Allerdings ist der Ort mindestens über 100 Jahre älter, denn bereits Mitte des 13. Jahrhunderts erbauten die Siedler eine Saalkirche, die 1251 geweiht wurde. Namenspatronin war die Heilige Katharina v. Alexandria, die im 4. Jahrhundert als christliche Märtyrerin von den Römern gefoltert und schließlich enthauptet wurde.
Ursprünglich war das Kirchenschiff innen komplett ausgemalt. Da die Kirche im Jahr 1430 von den Hussiten niedergebrannt wurde, haben sich diese Malereien nicht erhalten. Die Arnsdorfer bauten ihre Kirche sofort wieder auf. Dabei wurde auch die Sakramentsnische neben dem Altar eingebaut. Auch die heute noch erhaltenen Fragmente der Ausmalung sowie das Kruzifix stammen aus dem 15. Jahrhundert.
1525 trat die Arnsdorfer Kirchengemeinde zum evangelischen Glauben über.
Die heute noch erhaltene bemalte Balkendecke wurde 1587 von dem aus Lausitzer Uradel stammenden Rittergutsbesitzer Balthasar v. Gersdorff gestiftet.
Im Jahr 1660 gestaltete Katharina v. Kottwitz (schlesisches Adelsgeschlecht) die Kirche gründlich um: sie stiftete eine neue Kanzel und einen neuen Altar. Beides wurde zusammen mit der Orgel 1751 der Kirchengemeinde Reichwalde für deren neuerbaute Kirche geschenkt.
Allerdings blieb die Arnsdorfer Kirche nicht ohne Ausstattung. Der damalige Rittergutsbesitzer und Kirchenpatron Johann Adolf August v. Warnsdorf und seine Frau, eine geborene v. Gersdorff, stifteten einen neuen Altar und eine neue Kanzel, die noch heute zur Ausstattung der Kirche gehören.
Die sogenannte Fürstenloge (Patronatsloge) in der heutigen Form wurde 1750 eingebaut. Der hölzerne Vorbau wurde aber 1945 abgerissen.
Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1871 und ist eine Stiftung des Oberlausitzer Landesältesten Karl v. Wiedebach und Nostitz-Jänkendorf (1810-1873), dessen Familie zu der Zeit Besitzer des Ritterguts Arnsdorf war.
Die Heinze-Orgel ist z.Z. (2016/2018) nicht spielbar und benötigt eine Generalüberholung und –sanierung.
In der Kirche sind einige Grabmäler der örtlichen Rittergutsbesitzer bzw. ihrer Angehörigen, vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, aufgestellt. Leider fehlen jegliche Informationen zu den Personen.
2016 wurden an der Kirche umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
Fazit: Interessante und offene Dorfkirche mit z.T. bis ins Mittelalter zurückreichender Ausstattung.
In der Kirche liegen Informationen zur Kirchengeschichte aus.[verkleinern]