Man kann am heißesten Tag des Jahres nach Bad Lauchstädt fahren, in den Kuranlagen gibt es dank der Springbrunnen und der alten Bäume ein kühles Lüftchen. Die Anlagen sind sehr schön hergerichtet und leicht zugänglich. In dem klassizistischen Haus nebenan hat Friedrich Schiller gewohnt, als er 1803 in Lauchstädt war. Der Fan deutscher Klassik kommt natürlich in dem Goethe-Theater auf seine Kosten. Zwischen März und Oktober finden hier Konzerte, Theateraufführungen, Kammerspiel und literarische... weiterlesen Programme statt.
Das klassizistische Theater wurde 1802 unter der Leitung Johann Wolfgang von Goethes erbaut, es ist das einzige erhaltene Theater, in dem Goethe als Theaterleiter mit dem Weimarer Schauspielensemble gewirkt hat. 1791 hatte der Weimarer Hof den Vorgängerbau des heutigen Theaters in Lauchstädt gekauft, Goethes Ruf und das Verbot von Theateraufführungen in Halle führten zu einem immensen Zuschauerstrom nach Lauchstädt. Das vorhandene Theater erwies sich als viel zu klein und baufällig, ab 1797 verhandelte Goethe deshalb als Vertreter des Herzogs von Sachsen-Weimar mit den kursächsischen Behörden über einen Neubau. Nach fünf Jahren Verhandlung konnte 1802 mit dem Bau begonnen werden, schon im Sommer 1802 fanden die ersten Aufführungen im neuen Theater statt. 1818 kaufte das Königreich Preußen das Theater, 1834 dirigierte hier der einundzwanzigjährige Richard Wagner. In der Folgezeit verfiel das Haus jedoch, den drohenden Abriss zu Beginn des 20. Jahrhunderts verhinderten Theaterfreunde, die das Theater zum nationalen Denkmal stilisierten. Der Landtag der preußischen Provinz Sachsen nahm 1906 das Angebot eines Halleser Bankiers an, der das Theater auf eigene Kosten sanieren wollte. Seit der Neueröffnung 1908 sorgt ein Theaterverein für den Spielplan und den Erhalt des Hauses. Genial ist die Akustik im Theatersaal, der im Wesentlichen so aussieht wie zu Goethes Zeiten.
Das Theater ist klein, dennoch finden rund 430 Besucher einen Sitzplatz. Die Kartenpreise sind moderat, meistens kostet der Eintritt 25 Euro, bei Opernaufführungen gibt es Staffelpreise von 17 bis 37 Euro.[verkleinern]