Im letzten Jahr hatte ich ja schon den Garten der Schmetterlinge besucht und darüber berichtet. Zuvor hatte ich das Bismarck Museum und die Otto von Bismarck Stiftung besucht, aber nur Fotos gemacht, da ich mit Jenna nicht in die Ausstellungen durfte. Im Auto konnte ich sie auch nicht lassen, da das sonnige Wetter das Auto aufheizen würde.
Als heute ein Nachbar zu Besuch war, erzählte er mir von dem Bismarck Mausoleum und der „Hirschgruppe“ die sich gegenüber im Park befindet. Es sind... weiterlesen geschichtlich sehenswerte Objekte.
Gut, sagte ich mir und fuhr mit Jenna im Schlepp die 4 km nach Aumühle/Friedrichsruh. Von der K 86, der Kreisstrasse zwischen Dassendorf und Aumühle, ging es beim Holzhof rechts ab, am Hochseilpark vorbei in Richtung Bahnstrecke.
Am Ende der Strasse konnte ich schon hinter den Bäumen das Mausoleum erblicken. Der imposante Turm des Mausoleums ist gut 27 Meter hoch und achteckig. Das Mausoleum wurde im „Neuromanischem Stil“ nach nur 6 Monatiger Bauzeit errichtet. Entworfen wurde der Bau vom Ferdinand Schorbach.
Über eine Natur Treppe kommt man an ein Eingangshäuschen mit der Kasse. Der Eintritt in den Park und ins Mausoleum kostet nur 2 €. Die freundliche Mitarbeiterin sah meine kleine Dalmatinerin Jenna und da sie hundelieb war, erlaubte sie es mir den Hund mitzunehmen. Sie sagte noch, dass Jenna sich im weitläufigen Park so richtig austoben dürfe.
Vom Kassenhäuschen ging es ca. 80 Meter zum Mausoleum. Die Fassade könnte aus behauenem Sandstein bestehen. Die Fenster sind aus Buntglas.
Durch eine massive verzierte Eichentür, über der sich ein dreiblättriges Eichenwappen befindet, betritt man den Vorraum des Mausoleums. Hier gibt es drei Treppen, von denen zwei in die obere Etage mit den Sarkophagen Otto von Bismarck und seiner Ehefrau führen. Die Tür zum unteren Geschoss ist verschlossen.
An der Wand der linken Treppe sieht man den Hinweis „Zum Sarkophag des Reichskanzlers“. Im Raum, der einer Kapelle gleicht, sehen wir auf der rechten Seite den Altar mit Kreuz. Im Raum befinden sich alte geschnitzte Eichenstühle.
Gegenüber dem Altar ist die „Grabstelle“ mit den beiden Sarkophagen. Diese bestehen aus Untersberger Marmor.
Im rechten Sarkophag liegen die Überreste vom Reichskanzler Otto von Bismarck, der am 30. Juli 1898 in seinem Alterssitz Friedrichsruh verstarb. Nachdem das Mausoleum 1899 eingeweiht worden war, fanden der Fürst und seine Ehefrau Johanna, geb. von Puttkammer ihre letzte Ruhestätte.
Im Park, unterhalb des Mausoleums, befinden sich noch sechs weitere Grabstätten der Angehörigen, wie z. B. Gottfried Graf von Bismarck-Schönhausen, *1962 - +2007, Carl Alexander Graf von Bismarck-Schönhausen, *1935 - +1992, um nur zwei zum nennen.
Verlässt man den Park durch den Eingang, kann man auf der gegenüberliegenden Parkseite, dem Schneckenberg, die durch die Strasse getrennt ist, die bronzene Hirschgruppe stehen sehen. Diese Skulptur zeigt einen 12 Ender Hirsch im Kampf mit zwei Hunden.
Es war ein Geschenk zum 80sten Geburtstag des Fürsten am 01.April 1895. Gespendet hatte es das Land Anhalt und sollte ein Symbol für den Bismarck-Mythos in der Kaiserzeit darstellen.
Einer seiner Wahlsprüche war:
Im Dienste des Vaterlands verzehre ich mich 1881
Fürst Bismark im Reichstag am 09.07.1879:
Ich habe von Anfang meiner Laufbahn nur den einen Leitstern gehabt: Durch welche Mittel und auf welchem Wege kann ich Deutschland zu einer Einigung bringen und soweit dies erreicht ist: Wie kann ich diese Einigung befestigen, befördern und so gestalten, dass sie aus freiem Willen aller Deutschen erhalten bleibt!
Beide Texte stehen unter den Büsten zwischen den Treppen in die "Grabkammer".[verkleinern]