14.09.2015
Was kostet die Welt, ich mache einen Zirkus draus ..... könnte man meinen, wenn man sieht, was sich hier auf dem Gelände der ehemaligen Heilstätten Beelitz tut.
Für das Gelände der ehemaligen Frauenheilanstalt der Heilstätten - Beelitz hat sich ein Investor gefunden, der die mittlerweile verfallenen und durch Vandalismus zerstörten Gebäude restaurieren will. Dafür bedarf es aber erheblicher finanzieller Mittel.
Diese sollen generiert werden durch die Errichtung eines... weiterlesen
Baumkronenpfades, auf welchem man das Areal der Heilstätten - Beelitz aus der Vogelperspektive betrachten kann. Der erste - etwa - 320 Meter lange - von geplanten drei Bauabschnitten ist fertig gestellt. Ebenso die zentrale Aussichtsplattform.
Anlässlich des Tages des Offenen Denkmals planten wir einen Ausflug zu den Beelitzer Heilstätten.
Während noch vor ca. einem Jahr das Gelände hinter der Gaststätte "Zum Pförtnerhaus" geheimnisvoll und verwunschen vor sich hin schlummerte, dann und wann - oft auf verbotenen Wegen - oder im Rahmen von Führungen von passionierten lost - place - Fotografen aufgesucht wurde, strömen nun, kurz nach Eröffnung des Baumkronenpfades unzählige Besucher auf das Gelände. Die Gebäude sind durch Zäune gesichert und die Wege, die der Besucher nehmen muss, sind vorgegeben. Es wirkt alles noch ein wenig improvisiert - selbst die Gastronomie.
Für 9,50 € / Person reihen wir uns in die Schlange der Besucher ein, um zunächst aus 40 Metern Höhe von der obersten Aussichtsplattform einen Eindruck von der Größe des Gesamtgeländes zu erlangen und sodann in 24 Metern Höhe die mit einem Dachwald bestandene Ruine des mehrgeschossigen Frauenpavillions auf einem schwankenden Holzbohlenweg zu überqueren.
Das ist schon sehr eindrucksvoll, aber schwindelfrei sollte man auf jeden Fall wegen der Höhe und der Schwankungen des Pfads in den Baumkronen sein.
Das verwilderte parkartige Gelände bietet auch für den Botaniker interessante Arten, die sich wohlwollend von den Brandenburgischen Kiefernwäldern abheben. Das Gelände stellt eine Symbiose von Architektur und Natur her.
Zwar sind die Ausblicke auf die Gebäude noch gegeben, aber dieser größte lost place Deutschlands hat sein Mysterium eingebüßt.
Verständlich, dass sich meine Begeisterung in Grenzen hält. Nochmal muss ich das nicht haben, denn es wird nie mehr sein, wie es in den vergangenen 25 Jahren war.
Andere, die sich vorher nicht auf das Gelände gewagt haben, werden vielleicht begeistert sein. Insofern ist es durchaus einen Besuch wert, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
Das übrige Gelände jenseits der Straße nach Finsterwalde und nördlich jenseits der Bahn mit dem alten Heiz- und Maschinenhaus, kann jedoch weiterhin kostenlos erkundet werden. Hier kann man die Atmosphäre des morbiden Charmes der verfallenenden Gebäude teils noch ungestört genießen.
Meine Ausführungen im Bericht über "Beelitz - Heilstätten", der hier ebenfalls nachzulesen ist, hat insoweit dann nicht an Aktualität verloren. Dies ist und bleibt ein Ort mit einem schlechten Karma. ;-)
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Zur Ergänzenden Information:
Öffnungszeiten von Mai - September 9.00 - 19.00 Uhr, April und Oktober 9.00 - 17 Uhr, November bis März 10.00 - 16.00 Uhr. Geschlossen am 25.12. und 01.01. sowie bei schlechter Witterung.
Führungen finden täglich um 14.00 Uhr für 4 € zusätzlich zum Eintrittspreis statt.
Auf Anfrage gibt es auch noch Fotoführungen in den Gebäuden.
Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet.
Für Kinderwagen, Rollifahrer und Gehbehinderte gibt es einen Lift, der jedoch am Tag unseres Besuchs noch außer Betrieb war.
Der mit 2 € kostenpflichtige Parkplatz ist - von der A 9 kommend - ausgeschildert.
Da wir ortskundig sind, haben wir eine andere Abstellmöglichkeit für unser Fahrzeug etwas abseits fußläufig gefunden.
Mit der Regionalbahn Linie 7 der Strecke Berlin - Dresden kann man ebenfalls anreisen. Der Fußweg von der Bahnstation beträgt etwa 10 - 15 Minuten.
(Fotos folgen)[verkleinern]