Der Städtische Friedhof Berlin-Zehlendorf an der Onkel-Tom-Straße darf nicht verwechselt werden mit dem wesentlichen größerem, wenige Kilometer westlich gelegenen Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf an der Potsdamer Chaussee.
Der Hauptzugang befindet sich in der Onkel-Tom-Straße, ein Nebeneingang in der Sven-Hedin-Straße.
Nachdem der damalige Dorfkirchhof Zehlendorf belegt war, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein neuer Friedhof für die damals noch vor den Toren Berlins... weiterlesen
liegenden Gemeinde notwendig. 1871 wurde der Friedhof an der damaligen Spandauer Straße eröffnet, zu dem auch ein Leichenschuppen gehörte, der 1885 durch eine neugotische Leichenhalle/Kapelle ersetzt wurde.
1905, 1910 und 1925 wurde der Friedhof erweitert und parkähnlich umgestaltet. Nur wenige Schritte vom Haupteingang entfernt wurde 1931 nach Plänen von Erich Schwietz eine neue Feierhalle/Kapelle im expressionistischen Backsteinstil erbaut. Sie besteht ua. aus einer Vorhalle und der eigentlichen schlichten, würdevollen Trauerhalle mit Tonnengewölbe. Beide Hallen, von denen die alte von 1885 nicht mehr genutzt wird, stehen unter Denkmalschutz. Nach 1945 wurde der Friedhof auf die heutige Größe erweitert.
Auf dem gepflegten, über 91.000 cm² großen Friedhof befinden neben Erd- und Urnengrabstellen auch, dem Trend der Zeit entsprechend, Grabfelder für anonyme Bestattungen. Alte Grabmale heben sich wohltuend vom heutigen Einerlei genormter Grabsteine ab.
Außerdem hat man Grabfelder auf der "grünen Wiese" geschaffen, wo die Gräber lediglich durch indivuelle Grabsteine gekennzeichnet sind.
Seit 2016 hat auch der bekannte Schauspieler Götz George seine letzte Ruhe auf diesem Friedhof gefunden. Sein Grab befindet sich, nur durch eine Grabstelle getrennt, neben der seines 1946 im sowjetischen Internierungslager Oranienburg-Sachsenhausen verstorbenen Vaters Heinrich George.
Es finden sich die Gräber Zehlendorfer Lokalprominenz sowie die von Unternehmern, Politikern und bekannten Künstlern. An Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime erinnern einige Gedenksteine und Grabstellen. 29 Gräber werden als Ehrengrab vom Land Berlin gepflegt.
Einige Ehrengräber der Stadt Berlin:
Heinrich George (Schauspieler)
Ingeborg Drewitz (Schriftstellerin)
Arvid Harnack (Widerstandskämpfer)
Louise Stomps (Bildhauerin)
und weitere.
Außerdem haben hier ua ihre letzte Ruhe gefunden:
Carl Ruhnke (Unternehmer, Gründer von Ruhnke-Optik)
Julius Springer (Verleger)
Engelbert Humperdinck (Komponist)
Harald Poelchau (Widerstandskämpfer)
und weitere.[verkleinern]