Der Renovierungswahn der Deutschen Bahn, der auch vor unspektakulären Kleinbahnhöfen nicht halt macht, hat den Bahnhof Friedenau der Linie S1 noch nicht voll erfasst. Gut ist, dass es einen Fahrstuhl von der Unterführung auf den Bahnsteig gibt (der manchmal außer Betrieb ist, dann haben mobil Eingeschränkte fast keine Chance, hier ein- oder auszusteigen), und dass ein weiterer kürzerer Fahrstuhl den Zugang zur Sponholzstraße ermöglicht.
Auch auf dem Mittelbahnsteig ist die Zeit nicht ganz... weiterlesen stehen geblieben, so zeigen Leuchtschriften an, wann der nächste Zug fährt. Das ist tröstlich, wenn man langsam von 19 auf Null zählen muss, weil man gerade noch die Rücklichter des Zuges gesehen hat. Im Winter ist es bitter kalt, keine Unterstellmöglichkeit. Man kann in die Unterführung zurück flüchten, dort sind zwar sehr schöne, künstlerische Wandgemälde, aber es ist doch etwas unheimlich.
Der Bahnhof ist durch die Unterführung eine notwendige Verbindung zwischen Dürerplatz und Sponholzstraße, weil die Stadtautobahn die Schöneberger Ortsteile zerschnitten hat. Auf dem Dürerplatz ist Wochenmarkt und gepflegte Kleinstadtatmosphäre, auf der Westseite der Autobahn lockt Kultur und Shopping.
Oben auf dem Bahnsteig wurde irgendwann mal ein Blumenbeet angelegt! Es ist inzwischen zum Mini-Biotop für Kleinmüll und Gräser geworden. Nicht wirklich attraktiv.
Zur Geschichte und Bedeutung des Bahnhofs empfehle ich Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Berlin-Friedenau#cite_note-1[verkleinern]