Das älteste Fastfood der Welt, wahrscheinlich waren es Teigfladen mit irgendeinem Belag. Heute ist das Grundprinzip aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Pizza, Flammkuchen, Dinette, Crescentine – to be continued.
Um die syrische Trilogie meiner Kritiken genußvoll abzuschließen, möchte ich heute die Manakish feiern!
In der Bochumer Rathauspassage findet sich das Mankosha, dass die Manakish richtig gut und authentisch anbietet. Kulturell hat sich das Mankosha bereits ein wenig... weiterlesen angeglichen, weil es dort auch klassische Pizzen gibt. Aber die bitte links liegen lassen, die Manakish sind dort unvergleichlich gut.
In Syrien wird diese Pizzavariante meist zum Frühstück gereicht. Der Teig ist dem der Pizzen nahezu gleich, nur kommen die Manakish etwas kleiner daher und sind natürlich anders belegt, als wir das kennen. Beim Teig liegt der Unterschied im Olivenöl, dass direkt im Teig verarbeitet wird. Eine ganz wichtige, eigentlich die zentrale Zutat, ist die Gewürzmischung Záatar, die vor allem aus Thymian, Sesam und Sumach besteht. Es schmeckt deutlich interessanter und eigenständiger, als die reine Aufzählung der Zutaten vermuten lässt. Um es kompliziert zu halten, es gibt verschiedene Záatar Varianten, die aber alle Thymian und Sesam als Basis haben. Die Art der Zubereitung und die wundervolle, neue Aromenwelt macht einfach Freude und bereichert das Spektrum des Teigfladengebäcks um eine sehr reizvolle Variante.
Manakish werden nicht mit einer Sugo, Creme Fraiche oder einem ähnlichen, saucenartigen Bett überzogen. Der Belag besteht meist nur aus 2 Komponenten, ein breiter und hoher Rand ist gewünscht. Darauf landen Zutaten wie Sucuk, Ei, Spinat, Käse, Hackfleisch, Zwiebel, Tomaten, Hähnchenfleisch, etc. und obendrauf natürlich immer eine anständige Portion Zaátar. Da die Manakish recht klein sind, sollten pro Person 2 - 3 Manakish kalkuliert werden.
Es ist kein Restaurant, bietet aber ein paar Tische an, die allerdings meist belegt sind. Im wesentlichen läuft der Laden als Take Away und Lieferdienst. Die Atmosphäre ist nicht wirklich vorhanden, weil es ein gekachelter Raum ist. Ich rate dringendst dazu an, die Manakish telefonisch zu bestellen. Ansonsten gerät die Suche nach einem Sitzplatz zum Glücksspiel. Auch die Wartezeiten sind bei einem Spontanbesuch nicht kalkulierbar, weil natürlich alle Bestellungen für Lieferdienst und Take Away, die dort schon abzuarbeiten sind, Vorrang haben.
Ein Spritzer frische Zitrone adelt übrigens jedes Manakish.
Die rote Záatar Variante habe ich im Baguetteteig verwendet - WOW ! :-)[verkleinern]