Hat schon Stil und wie sein Name, einfach großherzoglich, aber ….
... auch alle anderen Voraussetzungen die man von einem
4* Seehotel erwartet, sind vorhanden.
Wir waren Ende September auf einem Wellness-Kurztrip für 3 Tage im 4-Sterne „Seehotel Großherzog von Mecklenburg“, welches im Zentrum vom Ostseebad Boltenhagen liegt. Die Lage, in Bezug auf den Strand und die Stadtmitte, ist wirklich einfach einmalig. Bis zum Strand mit der Strandpromenade und der 290 Meter langen Seebrücke, mit... weiterlesen
den Ausflugsbooten, sind es nur wenige Meter. Auch alles andere, wie der Kurpark oder der Großraumparkplatz, wo auch wir in einen abgegrenzten Hotelbereich unser Auto, für 5.-€ täglich geparkt hatten, ist in direkter Hotel Nähe.
Das Hotel selber, mit seinen 3 Stockwerken, strahlt schon eine gewisse Eleganz aus und passt somit auch ganz klar zu seinem Adligen Namen „Großherzog von Mecklenburg“. Besonders der Eingangsbereich mit Empfangshalle, hat mit seiner Architektur und dem harmonischen Ambiente schon einen ansprechenden Stil und ist ganz klar, dass erste Haus am Platz.
Wir haben das Hotel, über einen Drittanbieter gebucht, um zum einen, wie bereits erwähnt, mal wieder richtig auszuspannen und zum anderen, auch um festzustellen, ob das Hotel und die Umgebung,
unseren Wünschen für einen weiteren, evtl. längeren Urlaub entspricht.
Das was wir vor Ort vorgefunden haben, hat uns schon sehr gut gefallen, aber für eine weitere Buchung entspricht es nicht unbedingt unseren Wünschen. Zu dieser Feststellung noch die Info, dass wir Ende September hier waren.
Es war die Zeit wo gerade alle Strandkörbe wieder eingesammelt wurden und
auch das Ausflugsboot von der Seebrücke nicht mehr gefahren ist.
Unser Zimmer war eines von den insgesamt 31 Juniorsuiten, welches sich im 2. Stock befand, mit Blick in den schönen 180 qm großen Hotelgarten mit seinem sehenswerten Kräutergarten. Die Juniorsuite hatte einen seitlichen Meerblick,
wobei man wissen sollte, dass durch die hohen Bäume man die Ostsee, wahrscheinlich auch nicht von den anderen Zimmern richtig sehen konnte.
Die Suite (im Prinzip ein größeres Zimmer) selber, war mit ca. 45 m² so groß, dass sie durch die großen leer stehenden freien Flächen (ungenutzten Raum) schon wieder fast ungemütlich war. Diese großzügige Raumaufteilung, setzte sich auch in den Fluren und anderen Räumlichkeiten fort. Die Suite selber hatte genügend Ablagen, eine Kaffeemaschine mit Kaffeepads, einen Kühlschrank und ein ziemlich altmodisches Schließfach, deren Schlüssel über die Rezeption extra geordert werden musste. Auch das Bad mit Dusche und Toilette, entsprach nicht unbedingt unseren Anforderungen. Auch die zusammengeschobenen Matratzen im Doppelbett waren, da sie schon etwas durchgelegen waren, eher mäßig und rutschte man in die Mitte, lag man auf einer Ritze, was mir gar nicht gefallen hat.
Unsere Empfehlung: Zeitnah auf moderne „King Size Betten“ umzurüsten.
Aber was uns wiederum sehr gut gefallen hat, war das es noch eine zweite, separate Toilette im Zimmer gab.
Was uns aber in Sachen Sauberkeit überhaupt nicht gefallen hat, war das der Fön im Bad, am Filter vom Luftansauggebläse, unübersehbar mit Haaren verdreckt war. Einfach Ekel erregend und unhygienisch, weil gerade die Haare auch hochgradig mit Mikroorganismen besiedelt sein können. So etwas müsste der Service einfach sehen auch deshalb, weil dieser Dreck bestimmt nicht von einer einmaligen Benutzung kommt.
Nach unserer Beanstandung, wurde diese vergessene Reinigung, auch zeitnah beseitigt.
Das viel gepriesene Panorama Spa, mit einmaligem Ostseeblick, ist mit seinen dort aufgestellten ca. 20 Liegen nicht allzu groß (für seine ca. 300 Gäste). Ein Wohlfühlgefühl, auch wenn wir mal eine freie Liege vorfanden, konnten wir hier einfach nicht entwickeln, da die Liegen auch sehr eng nebeneinander standen.
Eine gem. Werbung „Oase der Tiefenentspannung im Panorama Spa “, um die Seele baumeln zu lassen,
haben wir uns gewünscht, aber leider nicht vorgefunden.
Enttäuscht waren wir auch von dem nicht allzugroßen Schwimmbecken, welches in der Werbung mit „Super Pool“ beschrieben wird. Wir lieben es, vor dem Frühstück noch einige Runden zu schwimmen, was aber leider in dem kleinen Pool, während unserer ges. Anwesenheit einfach nicht möglich war, da sehr viele ältere Gäste, einfach nur im Pool herumstanden und es auch nicht tolerierten, dass andere Gäste, gerne auch mal schwimmen wollten.
Zum Schwimmbad noch die Anmerkung, das man sich nicht durch die hervorragenden Fotos bei der Hotelbeschreibung täuschen lassen sollte, wie groß das Becken ist. Allein durch die breite Treppe, die an einer Kopfseite ins Wasser führte, hat man eigentlich, nur einen Beckenrand in Längsrichtung zum Schwimmen (wenn das mal möglich ist).
Unsere Vorfreude und Erwartungshaltung hinsichtlich des Schwimmbeckens, wurde leider nicht erfüllt.
Diese Enttäuschung setzte sich auch mit der Finnischen Sauna, der Bio-Sauna und dem Dampfbad fort. Dort war z. B. für alle Gäste, nur eine warme Dusche vorhanden. Hier sehen wir auf jeden Fall, einen Optimierungsbedarf für uns als Gäste. Erst Recht, wenn das Hotel mit „First-Class-Wellnessfreuden direkt an der Ostsee“ seine Werbung aufgebaut hat.
Auch sollte man wissen, dass es im Saunabereich keine Handtücher gibt, diese erhält man gem. Zuteilung auf dem Zimmer (aber leider nur 1 Handtuch pro Person).
Wir brauchen und benötigen aber bei einem Saunagang immer zwei Handtücher, warum es pro Person nur ein Handtuch gibt, ist uns unverständlich und sollte mit zusätzlichen Handtüchern im Saunabereich, ebenfalls optimiert werden. Ebenso nicht Gästeorientiert ist, dass die Saunalandschaft erst ab 15:00 Uhr geöffnet wird.
Wer allso, bei schlechtem Wetter, vor 15:00 Uhr in die Sauna möchte, hat eben Pech gehabt.
Sehr schön und lecker wiederum war, das reichhaltige Frühstücksbuffet mit vielen -aber fast ausschließlich- hochwertigen Bioprodukten aus der Region, für all diejenigen die sich auch im Urlaub gerne gesund ernähren möchten. Und was wir so noch nie gesehen hatten, es gab auch eine Möhrensaftmaschine, die auch ausgiebig benutzt wurde. Da wir aber nicht so auf Bio stehen, gab es trotzdem keine Probleme um satt zu werden, da auf Wunsch, z. B. auch ein Omelett frisch zubereitet wird oder man bedient sich selber am Waffelautomat.
Da wir aber nun mal das klassische Frühstück bevorzugen, hätten wir gerne auch gerne mal ein ganz alltägliches Brötchen gegessen, welche es aber nur als kleine Bio-Brötchen gab, die nicht so unbedingt unsere Favoriten waren.
Auch Lachs (wir sind ja hier an der Küste) oder die obligatorischen Croissants, suchte man hier vergebens. Auf Nachfrage hieß es, dass es die Croissant nur am Wochenende geben würde, um die Bedeutung vom Sonntag deutlich zu machen.
Naja, für mich entsprach dies ganz klar, keinen heutigen 4-Sterne Standard.
Sehr originell und gut aufgebaut, war auch die tägliche zum Frühstück vorliegende „Morgenpost“ für die Gäste. Diese hat uns mit ihren Top-Nachrichten, Hinweisen zum Wetter, Ausflügen und vielen weiteren nützlichen Tipps und Informationen etc., schon sehr gut gefallen.
Ergänzend dazu, möchten wir noch den sehr freundlichen und besonders hilfsbereiten Service an der Rezeption erwähnen, der uns für unsere Touren sehr fachkundig und auch mit viel Insider Wissen, beraten hat.
Zum Schluss möchten wir aus unserer Sicht begründen, warum das Hotel, für eine weitere Buchung nicht unbedingt unseren Wünschen entspricht.
Wie bereits auch viele andere Bewerter in den diversen Communities dokumentiert haben und wie wir es im v. g. Text bereits angedeutet haben, ist der Durchschnitt der Gästestruktur mindestens um die 60 Jahre.
Gäste um die 50 und jünger, haben wir während unserer Anwesenheit, fast überhaupt nicht vorgefunden.
Da diese Zielgruppe („Silber Ager“), auch eine hohe Kaufkraft für das Hotel hat, sind die Nebenkosten im Hotel auch dementsprechend. So halten wir z. B. ein Abendmenü für 27.-€ ohne Getränke für nicht gerade billig, auch wenn es dort so ausgefallen Gerichte wie „Bärlauch-Spießbraten“ oder „Ostseefischröllchen im Weißweinsud“ gegart gibt.
Dazu noch die Hintergrundinformation, dass zu unserer Zeit ca. 220 Gäste (überwiegend Frauen) anwesend waren.
Wenn wir irgendwo Urlaub machen, dann wollen wir auch nicht nur ältere Gäste um uns herum haben,
sondern es sollte vom Alter her schon etwas ausgewogen sein.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass wir trotz, der kleinen v. g. Anmerkungen, einen unvergesslicher Aufenthalt hatten und das Hotel mit Personal, Hotelatmosphäre/-Umgebung), den Wellnessmöglichkeiten, zumindest für die „Best/Silber Ager“ hiermit weiterempfehlen können.
Alle anderen müssen dies, für sich selbst entscheiden. Und dafür haben wir versucht, fair, offen und sachlich unsere Erfahrungen zu bewerten und somit für die User dieser Bewertungsplattform, transparent machen.
Ergänzender Hinweis:
Das Seehotel "Grossherzog von Mecklenburg" wurde 1995 eröffnet und konnte im Jahr 2015 die beachtliche Zahl von knapp 79.000 Gästen beherbergen. Eine schon beachtliche Größenordnung.[verkleinern]