Anmerkung:
Ein paar Rechtschreib- und Grammatikfehler habe ich berichtigt, inhaltlich ist die Bewertung gleich geblieben.
'Die Fünf Weltreligionen', ein Werk des Bildhauers Bernd Moenikes, ist eine Steinplastik, die nicht weit vom Eingang des Bereichs der Kommende Brackel auf einer kleinen Wiese aufgestellt ist. Das Ensemble von sechs Einzelfiguren liefert reichlich Interpretationsspielraum und hat sicher seine Berechtigung. Für mich persönlich gibt es allerding ein paar Punkte, die mich... weiterlesen nur drei Sterne (Durchschnitt) vergeben lassen.
Die Skulptur:
Im Mittelpunkt ist ein quadratischer, breiter Steinpfeiler zu sehen, auf den ein kastenförmig zusammengequetschter Mensch gesetzt wurde. Die Gliedmaßen (Arme und Beine) sind so eng an den übrigen Körper gepresst, dass man den Eindruck erhält, die Figur sei einem gläsernen Gefängnis angepasst worden (Terrarium?). Das dem Betrachter zugewandte Gesicht ist recht ausdruckslos, zumindest ist keine starke Gefühlsbewegung auszumachen.
Halbkreisförmig sind fünf etwa 1,50 Meter hohe, schmale Steinpfeiler um diese Figur angeordnet, die jeweils eine kleine symbolhafte Figur für eine der fünf bekannten Weltreligionen tragen. Den Anfang macht links ein sitzender Buddha für den Buddhismus, es folgt das christliche Kreuz, die mittlere Skulptur ist eine jüdische Schriftrolle (Tora), gefolgt vom Halbmond des Islam - den Abschluss rechts bildet ein Tierkopf für den Hinduismus. Da die Pfeiler und die Figuren keine bedeutenden Größenunterschiede aufweisen, fällt auch keine besonders auf.
Eine mögliche Interpretation wäre also, dass die Religionen alle ihre Berechtigung haben und nebeneinander bestehen können, der eingezwängte Mensch in der Mitte ist aber durch Geburt und Konventionen in eine der fünf hineingeboren und ihr unterworfen. Das ist nur eine Möglichkeit wie gesagt, ich kann mir durchaus andere Ansatzpunkte vorstellen.
Die Punkte, die mich stören sind aber folgende: Zunächst einmal spricht die Skulptur mich weder vom Thema noch von der Ausführung her besonders an. Es kommt noch dazu, dass ich das Größenverhältnis zwischen den Pfeilern und den darauf aufgestellten Symbolen als unharmonisch empfinde, die Figuren sind mir zu klein. Die Kastenform des Menschen in der Mitte erinnert mich auch zu sehr an die Darstellung von Qual und Gewalt.
Der Künstler:
Über den 1955 in Unna geborenen Bernd Moenikes habe ich schon mehrfach berichtet, seine Werke sind in Dortmund und Umgebung häufig zu finden. Meist handelt es sich um Holzarbeiten, die er zum großen Teil mit der Kettensäge anfertigt. Bei Interesse kann man sich folgende Links ansehen:
http://www.bernd-moenikes.de/
https://www.youtube.com/watch?v=Vqco9sxx9gE
Im Februar diese Jahres (2015) hat es mit einem seiner Werke in Dortmund einen ärgerlichen Schildbürgerstreich gegeben. 2004 hatte er an der Ecke Große Heimstraße und Metzgerstraße vor einem Cafe einen 2 Meter hohen Kopf aus Holz aufgestellt. Dieser war nun aus Witterungsgründen umgestürzt und wurde von der Stadt Dortmund wie ganz gewöhnlicher Abfall entsorgt. Das ist nicht das erste mal, dass ein Kunstwerk ein unrühmliches Ende gefunden hat.[verkleinern]