Das „Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR“ befindet sich in Eisenhüttenstadt (70 km südöstlich von Berlin / 25 km südlich von Frankfurt/O) und nennt sich laut Website „Fachmuseum“.
Es ist ein bisschen schwer zu finden, liegt es doch in einem Wohngebiet, dass für den Durchgangsverkehr gesperrt ist und die Ausschilderung könnte auch besser sein.
Am besten sucht man sich einen Parkplatz in der Friedrich-Engels-Straße gegenüber von der Erich-Weinert-Schule oder in den angrenzenden... weiterlesen
Hauptstraßen (Poststraße, Saarlouiser Straße).
Untergebracht ist das Zentrum in einem Gebäude, das 1953 im stalinistischen Stil als Kindergarten/Kinderkrippe erbaut und als solche bis Anfang der 1990er Jahre genutzt wurde. 1994 zog das Dokumentationszentrum in das Haus, das in den Folgejahren restauriert und zum Museum umgebaut wurde. Heute befinden sich ua. die Dauerausstellung sowie Räumlichkeiten für Sonderausstellungen in dem Haus.
Der Eintritt beträgt 4 €uro (Ermäßigungen möglich). Die Ausstellungsräume sind barrierefrei zu erreichen.
Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Kassenbereich auch der Museumsshop, in dem allerlei zum Thema DDR käuflich erworben werden kann (Souvenirs, Postkarten, Bücher etc.).
Die Ausstellungsräume befinden sich in der 1. Etage, die über die große Treppe oder mit dem Fahrstuhl zu erreichen sind. Bei meinem Besuch gabs neben der ständigen Ausstellung noch eine Sonderausstellung zum Thema „Gebrauchsgrafik in der DDR“.
Sowohl Sonder- als auch Dauerausstellung sind klar gegliedert und nicht mit Informationen überfrachtet, was ich immer als angenehm empfinde. Da die Sonderausstellung zeitlich begrenzt ist, will ich hier nicht Detail drauf eingehen.
Die Dauerausstellung zeigt viele Sachen, die der geborene und gelebte ehemalige DDR-Bürger von „früher“ kennt. Erinnerungen werden wach an dass, was mal das eigene tägliche Leben bestimmte.
Und die Museumsbesucher, die die DDR bestenfalls von kurzen Besuchen oder gar nicht aus eigenem Erleben kennen, können entdecken, was „wir“ so hatten.
Man darf weder staattragende Kunst noch Großexponate der DDR-Wirtschaft erwarten, sondern eben Dinge, die hier das tägliche Leben der Menschen bestimmten. Von der Glühbirne über Schallplatten bis zur Tütensuppe und vieles andere mehr.
Nicht alles weckt positive Erinnerungen. Vor allem die Propagandasachen (wie z.B. Plakate) wirken heute allgemein abschreckend und verstörend, sowohl von der Gestaltung als auch von der Aussage her. Einiges kann man auf Grund von Provinzialität und Improvisation belächeln. Und trotzdem gehörten auch diese Sachen zum Leben in der DDR dazu.
Aus den Zeiten als Kindergarten hat sich im Museum ein Wasch- und Toilettenraum für die lieben Kleinen von damals erhalten.
Nicht zu übersehen sind auch die großen Bleiglasfenster im Treppenhaus, die der DDR-Maler Walter Womacka (1925-2010) in den Jahren 1954/55 als Kunst im Kindergarten schuf und die den Titel „Aus dem Leben der Kinder“ tragen.
Mit Absicht beschreibe ich hier keine Ausstellungsstücke im Detail. Einiges findet sich bei den Bildern zur Location.
Fazit: Interessantes Museum.[verkleinern]