Heute jährt sich der Freiberger BLUTSONNTAG zum 100. Mal.
Es ist 100 Jahre her, dass sich in Freiberg eine unvorstellbare Tragödie ereignete, die 1945 auch eine Umbenennung des Platzes in „Platz der Oktoberopfer“ zur Folge hatte.
Was war geschehen?
1923 war wieder ein wirtschaftlich schweres Jahr für die Deutschen. Statt auf- ging es im ganzen Land abwärts.
Es kam zu Unmutsbekundungen, da die Inflation rasant stieg, so kosteten Vier Pfund Brot im Februar 1923 noch 700 Mark, im... weiterlesen Oktober dann schon 840 Milliarden Mark.
Da das seit März 1923 regierende Minderheitskabinett mit dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Dr. Zeigner in Sachsen nach Ansicht der Reichsregierung in Berlin nicht in der Lage zu sein schien, Ordnung zu schaffen, wurde am 26. September 1923 nach Artikel 48 der Weimarer Verfassung der Ausnahmezustand über Sachsen verhängt.
Es kam zu Plünderungen von vor allem Lebensmittelgeschäften.
Am Sonnabend, 27. Oktober 1923 demonstrierten Freiberger gegen die wegen der wirtschaftlichen Situation in der Stadt. Die Demonstranten schlossen wohl 4 Soldaten ein. Die ankommende Verstärkung, ein Stoßtrupp der Reichswehr, überfielen die unbewaffneten Demonstranten. Wenn ich mich richtig an die Geschichte erinnere, sollen sie aber nicht direkt auf die Demonstranten geschossen haben, sondern auf der Pflaster vor ihnen. Mit diesen platten Geschossen und richteten sie ein noch viel größeres Blutbad an.
Die traurige Bilanz:
29 Menschen starben, darunter auch ein 13-jähriger Schüler,
22 wurden schwer verletzt und
60 verwundet.
Die Gefallenen unbewaffneten Bürger Freibergs wurden auf dem Donatsfriedhof beigesetz. Ihr Grabsteine stehen heute noch und erinnern auch damit an dieses Massaker.
Seit Jahren erinnert und mahnt ein roter Sockel, aus dem der
27.
Oktober
1923
erhaben herausgearbeitet wurde.
Die Namen der Opfer stehen in schwarzen Großbuchstaben auf Platten mit milchigem Untergrund an den anderen Seiten des Denkmals.
Ich schreibe das, weil ich das
- NIE selbst erleben
- NIE WIEDER haben will und
- so gut finde, das wir hier so lange ohne Krieg leben können.
Deshalb mahne und erinnere ich.
Leider sind meine Fotos irgendwie verschollen ich suche weiter...[verkleinern]