Es gibt in Freiberg ein Naturdenkmal, das an die schwedische Belagerung von 1642/43 durch Feldmarschall Lennart Torstensson, ab 1647 Graf von Ortala, erinnert.
Ich meine die etwa 450 Jahre alte Torstensson-Linde. Sie steht im Hof der St. Johanniskirche am Ende des Hospitalweges und ist von der Chemnitzer Straße aus gut zu sehen. Dieses Linde ist nur ca. 9 Meter hoch und hat einen Stammumfang von ca. 8 Metern, der Durchmesser der Krone dürfte 10 Meter haben.
Die Überlieferung sagt, dass... weiterlesen sie „verkehrt herum“, also mit den Wurzeln nach oben und der Krone in den Boden gepflanzt worden sein soll.
Die Überlieferung sagt auch, dass Feldmarschall Torstensson von da aus den Belagerungsbefehl für Freiberg durch seine Truppen gegeben haben soll.
Mal ehrlich, was muss sich diese Linde angehört haben, als die 10 schweren Sturmangriffe auf die Stadt ohne Eroberungserfolg blieben?
6.000 Kanonenschüsse und 3.000 Man eigene Verluste, der Feldherr muss doch ausgeglüht sein, vor allem als nach 53 (!) Tagen kaiserliche Truppen die Belagerung der unbeugsamen Bergstadt Freiberg beendete.
Bestimmt war die verkehrte Einpflanzung das Beste, was dieser Linde passieren konnte.
Selbstredend steht diese Linde unter Naturschutz. Allerdings sieht sie eher wie eine Baumgruppe aus, weil der Stamm „gespalten“ und schon im Boden „auseinanderdriftet“. Auch halten Seile den Baum zusammen, sicher mit dem Ziel, dass die Last der Äste und Blätter und auch Wetterkapriolen verhindern, dass das Naturdenkmal auseinander bricht.
Die Koordinaten für die Torstensson-Linde: 50°54'48"N 13°20'7"E[verkleinern]