Vor etwas über 100 Jahren war der Emscherbruch eine sumpfige Wiesen-, bzw. Waldlandschaft, wo kaum ein Mensch lebte und die Emscher sich in Ruhe dahin schlängelte. Als der Bergbau 1870 hier Einzug nahm ( Zechen Bismarck in Gelsenkirchen, Ewald in Herten und Unser Fritz in Wanne-Eickel) änderte sich alles. Das Gelände sackte noch weiter ab und versumpfte das Gebiet zusehend, teilweise, da die Emscher nicht mehr richtig abfließen konnte und teilweise durch Bergschäden, sprich Senkung. Die Dörfer... weiterlesen wuchsen durch die Industrialisierung und leiteten ihre Abwässer in den Emscher, die zu Kloake wurde und Typhus und Cholera drohte. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Emscher und ihre Zuflüsse dann kanalisiert.
Heute ist das ruhrgebietstypisches Senkungsgebiet ein Auenwald mit vielen freien Flächen und insgesamt ca. 750 Hektar groß. Dazu gehört auch die Halde Hoheward in Herten/Recklinghausen, die ich aber gesondert aufgeführt und bereits bewertet habe, da sie einen total anderen Charakter hat und auf Berghalden errichtet wurde. Ein begrünter Landschaftsbau als Kontrastprogramm.
Der Teil, der hier behandelt wird liegt zwischen Wiedehopfstr und Münsterstr. in Gelsenkirchen bis zur Zeche Ewald in Herten, nördlich der Emscher und südlich vom Schloßpark Herten und ist ein weiteres Naherholungsgebiet mitten im Ruhrgebiet. Weitläufige Rad- und Wanderwege führen durch das Gebiet, das heute unter Naturschutz steht. Viele Wasservögel und -Pflanzen haben hier ihre Heimat, selbst die Ringelnatter und Fledermäuse.
Der größte Teil des Emscherbruchs besteht aus Laubwald, vorwiegend aus Eichen, Birken, Pappeln, Esche, Erle oder Vogelkirsche aber auch Äcker und Wiesen sind hier zu finden. Die insgesamt fast 1 ha großen Bergsenkungsgewässer sind von der Wanderwegen aus gut zu sehen, teilweise wurden sogar Besichtigungsbalkone aufgebaut.
Der einzige See im Emscherbruch, der von Menschenhand stammt, ist der Ewaldsee. Er entstand 1935 beim Bau der Autobahn A2. Hier wurde für den Bau der Autobahn Material entnommen und die Senke füllte sich alsbald mit Wasser, so dass sie der Zeche Ewald als Kühlwasser-Reservoir diente. Da die Zeche aber geschlossen ist, kann sich der ca. 13 ha große See ungestört entfalten und ist sowohl für Angler als auch für Ornitholgen interessant aber natürlich auch für Radfahrer und Spaziergänger, denn um den See führt ein Rundweg von 4 km mit 15 Beobachtungspunkten und ein Waldlehrpfad. Ein weiterer Weg führt über die Trasse der ehemaligen Ewaldbahn in die feuchten Waldgebiete und ein kleiner Trampelpfad direkt um den See, der auf den großem Wegen weiter geführt wird.
Der Ewaldsee liegt am Rande des Emscherbruchs, gegenüber der Autobahnabfahrt Herten auf der A2. Er ist an seiner tiefsten Stelle 3,9 m tief und hat eine Insel als Rückzuggebiet für die Vögel wie Rallen, Enten, Schwäne, Kormorane, dem geschütztem Eisvogel oder Rohrdommel uvm.
Natürlich wird er auch von Anglern frequentiert, die hier Hechte, Zander, Barsche, Brassen oder Karpfen oder sonstige Fischarten aus dem Biotop heraus holen. Und hier endet ein wenig mein Verständnis. Angeln ist erlaubt vom Frühjahr bis in den Herbst, aber Hunde müssen an der Leine geführt werden und dürfen nicht in den See. Im Herbst werden dann die Kanickel wieder erschossen, damit sie sich nicht zu viel ausbreiten.
Für Hunde sicherlich nicht das Paradies, für Naturbegeisterte aber Erholung pur. Für Hundebesitzer ist dieser Teil des Emscherbruchs nicht gerade das geeignete Terrain. Gegenüber auf der Halde Hoheward sagt niemand etwas, wenn Hunde frei laufen.
Leider habe ich auf meinen früheren Exkusionen mit dem Fahrrad keine Fotos gemacht, so bin ich heute ganz früh samt Hunde einmal um den Ewaldsee gelaufen. Die Hunde haben das Wasser sofort gerochen und Zogen als wenn es ums Leben ginge. Dort angekommen, wollten sie natürlich trinken. Wir waren dierekt an einem Anglersteg. Krümel bückte sich, um dans Wasser zu kommen, verlor das Gleichgewicht und plumpste Kopfüber in den See. Naja, 20 kg bekomme ich ja noch gehoben und sah anschließend aus wie die....schweigen wir lieber drüber.
Der Ewaldsee ist rund herum bewaldet und Knöterich und Brennesseln begrenzen das Ufer. An den freien Stellen sind im Abstand von ca 50 Metern Anglerstege angelegt. Es gibt nur 2 Stellen am ganzen See, wo Tiere trinken können und ungefährdet ans Wasser, bzw heraus kommen. Nach ca einer Stunde hatte ich den Rundgang beendet, war zerstochen von oben bis unten und genauso dreckig. Beim Fahrrad fahren ist das nicht passiert und so halte ich mich demnächst wieder daran, hierhin nur mit langer Kleidung oder am besten mit dem Fahrrad, und mit Hunden lieber gegenüber auf die Halde :-)
Anfahrt:
PKW: A2, Abfahrt Herten, direkt dort liegt der Ewaldsee
Mit dem Bus bis Haltestelle Bergwerk Ewald und gegenüber der Zeche beginnt der Wald mit Wanderweg zum Ewaldsee[verkleinern]
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Vor etwas über 100 Jahren war der Emscherbruch eine sumpfige Wiesen-, bzw. Waldlandschaft, wo kaum ein Mensch lebte und die Emscher sich in Ruhe dahin schlängelte. Als der Bergbau 1870 hier Einzug nahm ( Zechen Bismarck in Gelsenkirchen, Ewald in Herten und Unser Fritz in Wanne-Eickel) änderte sich alles. Das Gelände sackte noch weiter ab und versumpfte das Gebiet zusehend, teilweise, da die Emscher nicht mehr richtig abfließen konnte und teilweise durch Bergschäden, sprich Senkung. Die Dörfer... weiterlesen