Moin moin
Auf meinem Weg von St. Pauli (Landungsbrücken/Reeperbahn) nach Bramfeld kam ich auch in der Martinistrasse/Tarpenbekstrasse/Ernst Thälmann Platz an der Gedenkstätte von Ernst Thälmann vorbei.
In diesem Haus, in der zweiten Etage, wohnte Ernst Thälmann, der Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands war. Er wurde am 16.04.1886 in Hamburg geboren. Im Jahre 1923 organisierte er den Versuch doch noch eine Wende zu einer Arbeiterherrschaft in Hamburg zu erreichen.
Ab... weiterlesen 1925 stand er an der Spitze der KPD und organisierte die Antifaschistische Aktion und die Abwehr der Gefahr durch die aufstrebende NSDAP.
Nachdem diese 1933 durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen ist, wurde er von der Gestapo am 03.03.1933 in Berlin verhaftet und bis 1944 in diversen Gefängnissen eingesperrt. Nach 11 Jahren und 5 Monaten Haft in mehreren Konzentrationslagern ermordeten die Nazis ihn am 18.08.1944 in Buchenwald.
Die Gedenkstätte befindet sich im Parterre seines Wohnhauses auf ca.100 m². Die Eingangstür ist gesichert und wird nur auf Klingelzeichen geöffnet. Zu lesen ist auf einem kleinen Zettel, dass Rechtspopulistische Gruppen keinen Zutritt und Hausverbot haben.
Ich habe ihr gleich gesagt, dass ich Seehofer (CSU) Anhänger bin, durfte aber die Räumlichkeiten betreten. Fotos von den Räumlichkeiten und den ausgestellten Exponaten dürfen nicht gemacht werden.
Wie gesagt, über ein paar Stufen betritt man die L – förmig angelegte Ausstellung. Unter diversen Vitrinen sieht man Schriftstücke, Bilddokumente, Zeitungen und Plakate. An den Wänden hängen Fahnen und Abzeichen und die Uniform des Roten Frontkämpferbundes.
Die Ausstellung hat die politische und gewerkschaftliche Arbeiterbewegung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Inhalt und das Wirken von Ernst Thälmann zu dieser Zeit.
Er war Transportarbeiter und die Entwicklung zeigt, dass er vom jungen Sozialdemokraten und Gewerkschaftsfunktionär zum Vorsitzenden der KPD avancierte. Dann wurde er Bürgerschafts- und Reichstagsabgeordneter und Initiator der Antifaschistischen Aktion.
In der Abteilung Widerstand und Verfolgung in den Räumen kann man über die Schicksale der Männer, Frauen und Jugendlichen erfahren, die ihr Leben und Gesundheit im Kampf gegen Hitler einsetzten.
Abziehapparate, Flugblätter, Plakate und illegale Zeitungen sind Zeugnisse dafür. In anderen Vitrinen liegen die Todesurteile, Haftbefehle und letzte Briefe der Inhaftierten aus Neuengamme und anderen Konzentrationslagern.
Am Ein- Ausgang liegt ein Gästebuch aus, in dem man seine Eindrücke schildern kann, was ich natürlich auch tat.
Nur waren meine Eindrücke in den Gedenkstätten Plattenhaus Poppenbüttel, Gedenkstätte Fuhlsbüttel, Rosengarten Bullenhuser Damm, Gedenkstätte Neuengamme und Gedenkstätte Bullenhuser Damm in dieser Reihenfolge stärker. Am Bedrückendsten war der Besuch der Gedenstätte am Bullenhuser Damm, wo die 20 unschuldigen Kinder ermordet wurden.
Der Besuch der Gedenkstätte ist kostenfrei, aber eine kleine Spende ist erwünscht. Die Benutzung der Toilette kostet 50 Cent, für Besucher ist es gratis.
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