Immer wieder gerne !
Es war soweit: Unser junger Freund L., 7 Jahre alt, hatte sich für ein langes Wochenende bei uns angemeldet, und so überlegten wir, welches Ausflugsziel sich wohl anböte. Recht schnell fiel uns der Trip zur Straußenfarm ein, welcher bereits vor einigen Jahren für einen amüsanten Nachmittag gesorgt hatte.
L. war von der Idee sofort vollauf begeistert ! Strauße in allen Größen und Ausführungen, dazu ein Shop mit Zubehör - oohhh ja, wann geht es nur endlich los ?!?
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Nacht fand ziemlich früh ein abruptes Ende, und so starteten wir am Samstag Vormittag, Picknickkorb und Extra-Jacken an Bord.
Eine flotte Fahrt bei bestem Herbstwetter führte uns durch herrliche Landschaft. Schleswig-Holstein zeigte sich von seiner attraktivsten Seite, malerische, alte Kirchen und lieblich-sanfte Hügelketten inklusive.
Endlich (gefühlte 100 Mal "Ist es noch weit ?" später) erreichten wir das ersehnte Ziel. Schon von weitem erblickte L. die langhalsigen Tiere und konnte es kaum abwarten, bis das Fahrzeug endlich stillstand. Schnell wurden noch die warmen Jacken gegriffen, hier wehte ein rauher Seewind - kein Wunder, denn die Ostsee befindet sich in Sichtweite.
Überaus idyllisch und herrlich ruhig liegt die Farm mit den rund 120 Tieren am Ortsrand von Hohenfelde. Parkplätze befinden sich in ausreichender Menge direkt an den Stallungen.
Der angrenzende Spielplatz mit den diversen Fahrzeugen konnte unseren jungen Freund nicht locken, er hatte sich voll und ganz auf die Strauße fixiert und war nicht zu halten. Schnell löste ich zwei Eintrittskarten für meinen Mann und mich (2,50 Euro pro Erwachsenen, für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei) und erstand auch noch ein Tütchen Futter für 2 Euro.
Der Rundgang begann im Stall mit den Kleinsten der Kleinen: wenige Stunden alte Küken tapsten hinter einer niedrigen Holzabsperrung herum und sahen über alle Maßen süß und flauschig aus. Bei näherer Begutachtung stellte sich das Federkleid jedoch als borstig und hart heraus. Lange schauten wir den possierlichen Tierchen bei ihrer Futtersuche und ihren Rempeleien zu... L. war entzückt - und wir auch.
Daneben ein Stall mit etwas älteren Tieren. Wir bestaunten die prächtigen Zweizeher mit den kleinen Köpfen und den dunklen Kulleraugen, und L. hatte einen Riesenspaß dabei, die neugierigen Vögel direkt aus der Hand zu füttern (Mutprobe !!).
Je größer die Exemplare, desto ruppiger rissen sie uns das Futter aus den Händen. Manche versuchten vergeblich, die silbernen Knöpfe von meiner Jacke zu picken. Auch eine leere Plastiktüte erregte ihre Aufmerksamkeit. Von allen Seiten bemühten sich die gierigen Schnäbel, irgendetwas zu fassen zu bekommen.
L. hielt respektvollen Abstand, war aber ungemein fasziniert von den eleganten Laufmanövern und den kleinen Kabbeleien, mit welchen die stolzen Vögel sich gegenseitig ihre Plätze zuwiesen.
Als wir uns nach einer guten Stunde satt gesehen hatten, musste der Shop aufgesucht werden, und das große Gequengel ging los. So viele tolle Sache, alle so unglaublich rar und notwendig und begehrenswert... L. fiel es schwer, sich zu entscheiden, und so half nur eine strikte Begrenzung meinerseits, um der Qual der Wahl ein Ende zu bereiten. Eine Eierschale (6 Euro) sowie zwei Stachelschwein-Stacheln (à 1 Euro) durfte er sich aussuchen - und auch dieser Akt brauchte eine kleine Weile.
Nebenbei erregte das Angebot des farmeigenen Imbiss unsere Aufmerksamkeit. Würstchen, Gulasch, Buletten, alles aus Straußenfleisch... "Habt Ihr nicht auch Hunger ?" so meine völlig uneigennützige Frage. Ja, hatten sie. Fix orderten wir mehrere Mittagssnacks und nahmen in dem gemütlichen Speiseraum Platz. Wunderschön der Blick über den Straußenauslauf, die Felder und die nahe See.
Bald kam eine freundliche junge Frau mit unserem Essen, welches köstlich mundete und obendrein recht günstig war (große Currywurst mit Brot 4 Euro, Gulaschsuppe 3 Euro, Pommes 2 Euro, Bockwurst mit Brot 3,50 Euro). Wir genossen die gut gewürzten, heißen Speisen und die angenehme Ruhe, welche die Umgebung ausstrahlte.
Bester Laune verließen wir das Gelände, nicht ohne noch vier Straußenbratwürste (ca. 6 Euro) aus dem Kühlregal erstanden zu haben (am nächsten Tag gebraten und verspeist -> köstlich !!).
L. beschloss, dass er hier auf jeden Fall wieder hin wolle - aber erst, wenn er ausreichend Taschengeld für mehr Eierschalen, Federn und Stacheltier-Stacheln zur Verfügung habe.
Fazit: Ein spannendes Ausflugsziel für Jung und Alt, zu jeder Jahreszeit lohnend.[verkleinern]