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Im Internet hatte ich mich schon über diesen Friedhof informiert und war sehr neugierig. Ich gab die Adresse ins Navi ein und fuhr los. Die Kamera war natürlich wieder bei mir. Direkt am Friedhof, waren Parktaschen und so konnte ich mein Auto wieder abstellen und losziehen.
Hier noch etwas zur Geschichte des Friedhofes. Gefunden auf der Seite der Stadt Krefeld.
…“Der Krefelder Ehrenbürger Cornelius de Greiff vermachte der Stadt Krefeld in seinem Testament von 1863 einen großen Geldbetrag,... weiterlesen der zu wohltätigen Zwecken angelegt werden sollte. Es ist zu vermuten, dass von den 4000 Thalern "Zur Erweiterung und Verschönerung" Teile der Fläche des Hauptfriedhofes angekauft wurden.
Der Hauptfriedhof ist mit einer Fläche von 54 Hektar der größte Krefelder Friedhof. Er besteht aus zwei Teilen, dem sogenannten Alten und dem Neuen Teil. Beide Teile werden durch die Heideckstraße voneinander getrennt. Der Alte Teil befindet sich östlich der Heideckstraße, der Neue Teil westlich davon.
Der Alte Teil des Hauptfriedhofes wurde 1867 eröffnet, der Neue Teil im Jahr 1891.
Nach der Erweiterung des Hauptfriedhofes um die Jahrhundertwende wurden in den Jahren 1913-1916 auf dem Neuen Teil eine Trauerhalle und Leichenhalle und ein Krematorium gebaut. Beide Gebäude sowie die zwei Verwaltungsgebäude am Eingang des Neuen Teils stehen heute unter Denkmalschutz.
Der Hauptfriedhof ist die größte Grünanlage im innerstädtischen Bereich. Durch seinen parkähnlichen Charakter ist er eine wertvolle Naherholungsfläche und für viele Krefelder eine Oase der Ruhe in diesem durch Wohnbebauung und Gewerbe stark verdichteten Bezirk.
Der Fachbereich Grünflächen bietet jährlich Führungen über den Hauptfriedhof an.“…
Zuerst ging ich auf den alten Teil des Friedhofes. Gleich vorne an, der alte jüdische Friedhof, den ich extra beschrieben habe.
Dann ging ich weiter, denn ich wusste ja nun, das hier auf dem gesamten Hauptfriedhof insgesamt 2749 Weltkriegsopfer beigesetzt sind. Davon 2481 Kriegstote. Wenn man dann die ganzen Gräber sieht, wird einem immer wieder bewusst, wieviel Leid und Schmerz diese Zeit über so viele Familien brachte. Die Gedenkstätte für die Gefallenen beider Weltkriege, ist auf dem neuen Teil des Friedhofes.
Im "Alten Teil" ruhen 268 Bürgerinnen und Bürger vorwiegend aus der ehemaligen Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine, die zur Arbeit nach Krefeld verschleppt wurden. Männer, Frauen und Kinder - Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
…“In Krefeld lebten ca. 15000 Menschen aus den von Deutschen besetzten Ländern West- und Osteuropas. Die Osteuropäer waren meist in Lagern Untergebracht. Die Größten davon befanden sich bei den IG Farben in Uerdingen, der Rheinischen Kunstseide AG in Linn und den Deutschen Edelstahlwerken an der Grenze zum Ortsteil Fischeln. Dort gab es auch sogenannte Arbeitserziehungslager, die wie Konzentrationslager wirken sollten.
Mit den ausländischen Frauen wurden auch Kinder verschleppt oder die Frauen bekamen in Deutschland Kinder. Für rassisch unerwünschte Kinder wurde vom Staat nicht gesorgt. Die Mütter wurden weiter zur Arbeit gezwungen, so dass die Kleinkinder meist wenige Wochen oder Monate nach der Geburt starben. An diesem Ort gibt es deswegen ein gesondertes Gemeinschaftsgrab für Kinder.“… Eine Gedenkstätte mit einer Skulptur, für die verstorbenen Zwangsarbeiter/innen 1941-1845, soll erinnern. Etwas weiter, ein halbrunder Sockel mit Gedenkplatte und folgender Inschrift: „In Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors, die in unserer Stadt als Zwangsabeiter umkamen. Ihr Tod sei uns eine Mahnung.“ Viele Gräber mit verschiedenen Grabsteinen.
Auch auf dem alten Teil , ist eine Gedenkstätte, mit Gräbern und eine Skulptur, die an die Bombenopfer des 2.Weltkrieges erinnern sollen. Auf dem Sockel der Skulptur steht folgende Inschrift: „Den Opfern des Bombenkrieges 1940-1945“
Gut ausgeschildert ist auch die Gedenkstelle für die Opfer der Konzentrationslager, auf dem neuen Teil des Hauptfriedhofes.
Ich war mächtig beeindruckt bei meinem Besuch dieses großen Friedhofes. Interessant auch die vielen alten Grabsteine, auch die Ruhestätten der Armen Schwestern vom hl. Franziskus und die Grabstätten der Pfarrer auf dem alten Teil des Friedhofes.
Die Gebäude auf den Friedhöfen sind ebenfalls außergewöhnlich. Ich war hier über zwei Stunden und habe euch ganz viele Fotos mitgebracht und sie euch ins Album gelegt.
Verkehrsanbindung:
Straßenbahn 042, 043 - Haltestelle Lehmheide
Bus 058 - Haltestellen Friedhöfe und Heideckstraße[verkleinern]
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