Voranstellen möchte ich sagen, an diesem Denkmal kann man wie auch bei den mir bisher bekannten vor gleichem Hintergrund geschaffenen Denkmalen bis heute noch nicht erkennen, was wir heute von diesen Kriegen halten, was für unsagbares Leid Kriege bringen. Im Gegenteil, die Gefallenen werden unkorrekterweise sogar als Helden und Opfer dargestellt. Auch wenn die korrekte Aufarbeitung einigen nicht gefallen wird, es bleibt deutsche Geschichte, die uns eine Verantwortung für die Zukunft auferlegt,... weiterlesen die wir tragen müssen und können.
Und nun zu dem Denkmal:
Das Gefallenendenkmal in Flatow umfasst den Zeitraum von 1866 – 1918 und ist eine Säule, deren Kopf eine Kugel ist.
Die Basis ist ein achteckiger Quader an dessen Seiten nur schwer lesbar offensichtlich Namen eingraviert sind.
Die Gedenksäule wird in gebührendem Abstand von einem metallenen Zaun umfriedet.
Die Flatower Kirche beherbergt Gedenktafeln und ein Gedenkfenster für die 31 Opfer des 1. Weltkrieges und ein Gedenkbuch für die 4 zivilen und soldatischen 35 Opfer des 2. Weltkrieges.
Auf einer Internetseite mit dem Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, die sich selbst als „von Ahnenforschern für Ahnenforscher“ charakterisiert, fand ich, was sicher oft und überall vorgekommen ist aber selten publiziert wurde und von denen noch weniger in den Geschichtsbüchern steht.
Es geht um die Menschen, deren Daten im Sterberegister des Ortes gefunden wurden, die als zivile Opfer gelten, nach dem Einmarsch der Roten Armee („der Russen“) Selbstmord begingen oder / und in den Folgejahren an Schwäche und Krankheiten wie Seuchen verstarben. Dazu gehörten natürlich auch viele Flüchtlinge.
Die Selbstmorde sind bestimmt zu einem großen Teil die direkte oder indirekte Folge der Propaganda während des und besonders zum Ende des 2. Weltkrieges hin.
Diese Säule ist ja in einem schlimmen Zustand und das liegt aus meiner Sicht sicher an den enormen Kosten für eine Restaurierung oder wenigstens Reinigung des Denkmals. Das würde der Säule allerdings wirklich gut tun.
Vielleicht ist hier auch ein anderer Erklärungsansatz zutreffend.
Mir fällt da folgender ein, den ich dann auch favorisiere:
Man zeigt mit dem aktuellen Zustand, dass wir Deutschen nie wieder für einen Krieg verantwortlich sein wollen.
Bisher habe ich ehrlich gesagt keine wirklich überzeugende Variante für mich und für euch im Angebot, allerdings ist die zweite Variante die mir wesentlich angenehmer Idee.
Gerade eben habe ich mit Veröffentlichungsdatum 18. Februar 2020 gelesen, dass auch hier in Flatow darüber nachgedacht wurde / wird, dieses Denkmal in einen würdigen Stand zu erheben, ihr eine Restaurierung zukommen zu lassen.
Auch da bleibe ich dran, versprochen.[verkleinern]