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Den Sommerfelder Wasserturm am Beetzer See fanden wir bei einer Landpartie in und um Kremmen. Wir spazierten zu zweit durch den Wald am Beetzer See und stehen, nicht ganz unerwartet, vor einem Turm mit 8-eckigem Grundriss. Es handelt sich um den ehemaligen Wasserturm des Waldhauses Charlottenburg, einer Lungenheilanstalt, aus dem / der die jetzigen Sana-Kliniken entstanden.

Ich sehe den Turm und denke, meinen Enkeln könnte ich mystisch erzählen, dass hier Dörnröschen oder Rapunzel gewohnt haben und noch wohnen könnte, wenn der Wasserturm nicht seit Jahren dem Verfall Preis gegeben werden würde. Das widerspricht den gesetzlichen Festlegungen bezüglich der Erhaltungswürdigkeit des gesamten Komplexes, einschließlich des Turmes, der "... im Rahmen des Zumutbaren nach denkmalpflegerischen Grundsätzen zu erhalten, zu pflegen und zu schützen ..." ist.

Obwohl seit einigen Jahren in dem Gebäudekomplex umfangreichste denkmalgerechte Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden und werden hat sich an, um und in dem Turm für mich nichts sichtbar verändert. Er steht aber auch etwas außerhalb und dichter am Beetzer See als an dem Gebäudekomplex. Das ist in meinen Augen keine Entschuldigung für das Vergessen (oder bewusste Übersehen...).


Damals, zu als auf dem etwa 120 Hektar großen Areal das Waldhaus gebaut wurde brauchte man auch eine funktionierende stabile Wasserversorgung. Der diente der Wasserturm mit seinem charakteristischen jetzt gerade noch zu erkennenden Pultdach und den 4 kleinen Balkonen in alle 4 Himmelsrichtungen auf Höhe des Wasserbassins.
1912 war Baubeginn und ab zwei Jahre später arbeitete er zuverlässig, bis 48 Jahre später, also 1962 ein Tiefbrunnen am See seinen Job übernahm. Das Interesse an ihm ging verloren, er wurde vergessen und schlief ein (Dornröschenschlaf...).

Heute würde ich nicht mal mehr mit Helm und Sicherungsseil in ihm herum klettern, so schlimm sieht er schon von außen aus. Wenn stärkerer Wind weht, werde ich mich auch nicht mehr in seiner Nähe aufhalten, wer weiß wie fest die noch oben befindlichen Dachziegel sind. Ein Besuch des Turmes wäre schon vom Beginn her eher abenteuerlich, das Areal um den Turm ist umzäunt und verschlossen. Man könnte ihn unter "lost places" führen.


Vielleicht interessieren euch ein paar technische Daten zu dem Turm, hier sind sie:
Der Bauplatz liegt 134 Meter über NN.
Bis zur Spitze ist er überirdisch 47,38 Meter hoch, was 181,38 Meter über NN sind.
Die Wetterfahne ist 3,13 Meter hoch.
Das Fundament ist 3 Meter tief, was also eine Gesamtbauwerkshöhe von 50,38 Meter ergibt.
Die Oberkante des maximalen Wasserspiegels liegt bei 32,72 Metern.
Das erste innen liegende Podium ist in 9,98 Metern und das zweite in 20.98 Metern Höhe.
Das Fassungsvermögen des „Wasserfasses“ (Bassins) in luftiger Höhe konnte ich leider nicht finden.

Wollte nur wissen, ob dort Postident möglich ist, damit ich da nicht umsonst 10 km Hingabe. Keine Tel-Nr im Netz zu finden. Daumen runter!!!!!

Der in Dreiecksform angelegte Marktplatz von Kremmen liegt auch im Zentrum der Stadt. Das Ensemble gehört zum historischen Stadtkern Kremmens und steht seit einigen Jahren unter Denkmalsschutz.
Der Platz wurde kurz vor Ende des letzten Jahrhunderts restauriert, nachdem das an seinem Westrand stehende Rathaus in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts saniert worden war.

Das Rathaus wurde 1841 in neoklassizistischen Stil gebaut. Ursprünglich stand da ein Gutshaus, dass ab etwa 1812 in Kremmen als Rathaus genutzt wurde. Davor hatte Kremmen etwa 200 Jahre kein Rathaus. Das alte, ein dreitürmiger Bau, konnte um 1630 einem Stadtbrand nicht widerstehen.

Früher stand auf diesem Platz ein preußisches Kriegerdenkmal, dass nach dem zweiten Weltkrieg einem sowjetischen Ehrenmal weichen musste mit seinem typische eindeutig militärischem Charakter, man konnte auf dem Aufbau zum Beispiel Geschosse erkennen.
Nun steht da eine Gedenktafel, die die Inschrift des ehemaligen sowjetischen Denkmal „Ehre den für die Freiheit und Unabhängigkeit der Heimat gefallenen Helden", sie erinnert an die Weltkriegsopfer.
Die Kremmener haben aber entschieden, sich 2004 von diesem militärisch geprägten Denkmal auf ihrem Markt zu verabschieden und statt dessen einen großen Stein als Wasserverteiler zu nehmen.

An dem Marktplatz findet man in den Boden eingelassene Metallplatten, die auf die Ortsteile der Stadt Kremmen hinweisen. Weiterhin findet man einen bronzenen Stadtplan von 1730 zum Orientieren, Draufsehen und Draufgehen.