„The Victorian House“ besitzt in München mehrere Zweigstellen und die mit der Zusatzbezeichnung „ Café Klenze“ haben wir als einzige unter ihnen besucht. Diese kommt nicht von ungefähr: der Namensgeber war der berühmte Architekt, der den „Rahmen“ – die alte Pinakothek dazu im 19. Jahrhundert schuf: Leo (von ab 1833) K. (29. Februar 1784, Schladen - 27. Januar 1864, München). Als Sehenswürdigkeit und Museum ist es definitiv ein Superlativ an und für sich, aber das besagte Café aus unserer Sicht... weiterlesen eher weniger… Habe mir die verschiedenen Meinungen dazu gelesen und was sich heraus kristallisiert hatte, dass wir nicht die einzigen sind, denen das Ambiente nicht zusagt. Für Zwischendurch, als eine Verschnaufpause nicht schlecht, aber sich gemütlich hinsetzen, um sich ggf. über die eigenen Eindrücke dort mit jemandem unterhalten, das ist aus unserer Sicht eher abwegig…
In der Selbstdarstellung auf der hier verlinkten Seite wird das Café in besten Tönen gelobt, doch was nützt einem die schönste Architektur, wenn man dort als Besucher sein eigenes Wort nicht versteht! Um hierhin zu gelangen muss man entweder bis zu 1. Etage der Pinakothek über mehrere Treppengänge hinauf, beziehungsweise bis dahin mit dem Aufzug fahren. Falls man ausschließlich etwas an dieser Stelle zu sich nehmen wollte, kann ich nicht mal sagen, ob es eine kostenlose Option diesbezüglich gibt. Bei Interesse am besten selbst vorher darüber informieren.
Nachdem man im Obergeschoss die gläserne Tür hinter sich gelassen hatte, betritt man einen langgestreckten Raum, an deren Anfang sich die Bedientheke befindet. Dort wo man sich niederlassen kann, geht es schlauchartig weiter. Von einzigen werden die sehr hohen und bei schönem Wetter Lichtdurchfluteten Fenster sehr geschätzt. Wenn man aber direkt dem gegenüber sitzt, blendet es eher, als man es richtig genießen kann. Durch die Raumhöhe wirkte es sehr hellhörig und laut. Für diejenigen, die eine der anderen Zweigstellen kennt (bei mir nach dem Betrachten der Fotos auf der HP) wird von der Einrichtung enttäuscht sein: die Sitzgelegenheiten sind sehr schlicht gehalten! Nur einfache Stühle und die Polsterbank war nicht gerade als bequem bezeichnet werden. Um sich ein Überblick zu verschaffen, , weil ich selbst keine Fotos gemacht habe, kann ich auf diese Seite verweisen: https://www.victorianhouse.de/cafe-klenze/bildergalerie
Kehren wir aber zur Bedientheke zurück: wenn man sich mit einem der selbstgemachten Kuchen oder den kleinen Gerichten eindecken möchte, ist Selbstbedienung angesagt! Je nach dem, wo man sitzt, kann es bei einer Zusammenstellung vom Gericht und Getränk dazu führen, dass man den Gang nicht nur einmal durchlaufen braucht. Persönlich war ich froh, eine helfende Hand an der Seite zu haben, die mir meine Bestellung an den Platz gebracht hatte. Für Leute, die körperlich beeinträchtigt sind, können dementsprechend diesbezüglich benachteiligt sein…
Je nach dem, wie groß der Hunger ist, kann man sich z.B. für belegte Brötchen, kleine Gerichte oder eben, wie man es auf meinem Foto sehen kann, für einen der gebotenen Kuchen entscheiden. Wenn ich ehrlich sein soll, da fiel mir die Wahl recht schwer. Sie sahen sehr lecker aus! Man schmeckte auch, dass sie wirklich frisch und vor allem selbstgemacht gewesen sind! So ein großes Stück hat ca. 5 € gekostet. Bei mir war es (bis dato unbekannte) Mississippi Mud (Pie)Kake. Es ist im Grunde genommen ein Braunie mit einer „Haube“ aus gesüßter Kondensmilch. Wenn man nur die Bezeichnung „Schlamm“ hört, klingt das nicht gerade nach einem Genuss an! Man soll sich aber nicht davon „abschrecken“ lassen ;-). Mir hat es prima geschmeckt! Um ehrlich zu sein: zuerst bin ich eher davon ausgegangen, dass mir das eine Stück nicht reichen würde und ich ein weiteres benötigen könnte… Das Gegenteil dessen war aber der Fall gewesen! Mehr als die Hälfte habe ich noch weiter gereicht, weil es sich als eine „Kalorienbombe“ herausgestellt hatte! Wie sagt man so schön: Unterschätze nie deinen „Gegner“ ;-).
Im Gegensatz zum Kuchen hat mich die heiße Schokolade nicht sonderlich überzeugt. Mit ca. 3 € liegt sie im „üblichem“ Rahmen. Dafür war sie sehr wässrig und ohne den eigentlichen Geschmack. Eigentlich schade, hatte eine bessere Qualität mir erhofft. Mein Partner war von seinem Espresso hingegen begeistert gewesen. Insgesamt kann ich nicht sagen, ob wir bei einem erneuten Besuch der Pinakothek das Café Klenze ansteuern würden. Dann lieber zu einem (vor Jahren) vorgestellten Favoriten… Falls man sich ein Bild machen möchte, nur zu, mich reizt es aus den erwähnten Gründen weniger. Wie immer aber gilt: am besten selbst testen ;-)![verkleinern]