Die St. Egidienkirche sieht, wie ein Fremdkörper aus mit seiner weißen Fassade und dem barocken Äußeren, denn wenn man weiß, dass in deren erneuter Erbauungszeit im Jahre 1714 die verbindende Religion der lutheranische Protestantismus gewesen ist, passt es dann nicht in seiner Aufmachung dazu!
Schon der erste Eindruck hat mich wirklich neugierig gemacht, denn eine so ungewöhnliche evangelische Kirche habe ich bis dato nicht gesehen. Als wir vor dem Portal angekommen sind, stand die Tür... weiterlesen tatsächlich offen, also nichts wie hin.
Die Weitläufigkeit hat mich wirklich überrascht, sowie die wenigen Dekorelemente, die zwar ebenfalls weiß sind, doch vor allem die Stuckarbeiten im Chorraum. Bei dem Anblick stellt sich automatisch warum wurde es errichtet? Der Grund war, dass durch ein Brand das ehemaligen so genanten „Schottenklosters“ (wegen einer bestimmten Bauweise, die erstmals in diesem Gebiet verwendet wurde), das im 15. Jahrhundert aufgelöst wurde, es notwendig geworden ist. Der Brand erfolgte in der Nacht vom 6. zum 7. Juli 1696. Doch ein kleiner Teil der Mittelalterlichen Anlage hat den Brand überstanden. Es ist die so genante Dreikönigskapelle aus dem 12. Jahrhundert. Diese kann zu bestimmten Zeiten besichtigt werden, doch bei unserem Besuch ging es leider nicht.
Die Bauarbeiten der barocken Kirche wurde durch den Architekten J. Trost und seinen Sohn Gottlieb in den Jahren 1711-18 durchgeführt. Wie die meisten anderen Kirchen ist sie ebenfalls im 2. Weltkrieg stark zerstört, doch schon recht bald stand es fest, dass sie als einzige Barockkirche auf jeden Fall aufgebaut werden soll. Das geschah in den Jahren 1946-52 realisiert. Es ist wirklich beachtlich, dass einzig die alten Fenster das alles überstanden haben! Seit 1959 wird es erneut als evangelisch-lutherische Gemeindekirche genutzt wird.
Mir hat es schon sehr gut gefallen, doch weil ich den mittelalterlichen Teil nur durch eine Glasscheibe betrachten konnte, ziehe ich ein Punkt ab, daher erhält es sehr gute 4 Sterne![verkleinern]