Ein Mensch hat von bestimmten Sehenswürdigkeiten ein Bild im Kopf, doch wenn in meinem Falle, ich davor stand und nach dem Weg zum Schloss Sanssouci gefragt habe, „erntete“ ich nur erstaunte Blicke, denn ich stand schon davor! Kein Wunder, denn die meisten Aufnahmen, die man zu sehen bekam (jedenfalls bei meinem damaligen Besuch) steckte das Net noch in den Kinderschuhen und die Standardnachschlagewerke zeigten die Ansicht vom Weinberg und nicht den jetzigen, der gegenüber dem Ruinenberg liegt.... weiterlesen
Es ergab erst Sinn, als ich den Leitspruch auf der rückwertigen Seite- Sans Souci las und die passenden Karyatiden (tragende Figuren an der Fassade) mit ihren Pausbäckigen Gesichtern erspäht habe. Nachdem die obligatorische Führung gebucht wurde, konnte ich das alles auf mich wirken lassen, doch da ich vor kurzem eine Sendung über die Schlösser in dem gleichnamigen Park gesehen habe, muss ich an die Pracht denken, die dort zu sehen ist!
Unter den Schlössern, die König Friedrich II. von Preußen bauen ließ, war dieses sein „Lieblingsprojekt“, in dem er sich in den Sommermonaten aufgehalten hatte. Es sollte ein repräsentatives Lustschloss sein, wie es sich im 18. Jahrhundert gehört, das nach französischem Vorbild errichtet werden sollte.
Auch hier war sein genialer Hofarchitekt Knobelsdorff am Werk, der dieses Ensemble mit seinem Weinterrassen ersonnen hatte, wie es sich bei den Rokokoschlössern gehört in einer (beinahe) perfekten Symmetrie, aus heutiger Sicht jedenfalls, denn nicht alles, was geplant gewesen ist, wurde auch tatsächlich realisiert!
Ein Monarch ist egal, wann dieser gelebt hatte, immer ein „Kind“ seiner Zeit, so wurden hier Materialien verbaut, die besten und teuersten immer gut genug, um sie drin zu verwenden. So gibt es hier (meiner Erkenntnis nach) eine der beeindruckendsten Fußböden, die ich je in einem Schloss erblickt habe: kein schnödes Parkett oder einfaches Stein wurden hier verbaut, sondern Marmor! Nicht einfach so, sondern als Intarsie in der „Stein- in-Stein-Technik“! Ein Blätterwerk mit unterschiedlichen Farben, die man aus verständlichen Gründen nur mit den Filzpantoffeln betreten kann / darf! Dem nach wurde dieser Salon als Marmorsaal bezeichnet!
Die anderen Räume sind nicht minder raffiniert ausgestattet: wenn es sogar in den Fluren die Bilderrahmen mit ihren Goldrahmen um die Wette glänzen, da wird man bei solchem Anblick mehr als Sprachlos!
Es ist schon verständlich, wenn der junge Friedrich sich hier aufhielt, dass er das, was in interessierte oder seinen Neigungen entsprach gern um sich haben wollte: seine berühmten Flötenkonzerte (bei den er sogar ein Werk von J.S. Bach verschmähte – weil „zu schwierig“) auch mit eigenen Werken hier stattgefunden haben und das besagte Instrument in einem Glaskasten bewundert werden kann! So mancher würde da sicherlich ein Vergnügen daran gehabt haben, ein kleines Mäuschen zu spielen!
Wenn ich an die Räume denke, fallen mir die Werke Watteaus ein, die er gesammelt hatte, die schon zu seinen Lebzeiten, die größe Privatsammlung diesen Künstlers gewesen sei…
Auch, wenn das Bett uns heute so klein erscheint, doch zu der zeit, war es nichts Ungewöhnliches gewesen… Der Raum selbst ist dem Paradiesgartengleich zu setzen mit den Tieren und Pflanzen, die man hier sehen kann. Das kann man schon denkanen was man will, es ist zu Recht ein Objekt, das auf die UNESCO WELTKULTURLISTE, wegen seiner Bedeutung, aufgenommen wurde! Da kommt einem nur zu sagen Sans Souci – lebe ohne Sorgen!
Dieses Schloss wurde ebenfalls während des 2. Weltkriegs stark beschädigt, doch weil es als „Prestigeobjekt“ bei den Regierenden gehandelt wurde, schon wegen der Touristen, die wegen des Baus in die damalige DDR gekommen sind, wurde zeitnah mit der Restaurierung begonnen. Diese dauerte bis in die 1980-er Jahre, so jedenfalls habe ich es damals bei meinem Besuch gehört. Ob es stimmt, konnte ich nicht herausfinden.
Man kann noch so viel über das Schloss schreiben, doch am besten ist es, selbst sich all das anzusehen, wenn man die Gelegenheit dazu haben sollte! Es lohnt sich, auch wenn der Preis 12 € (als Kombi 19 €) beträgt, das ist bei der Fülle, die man zu sehen bekommt, schon gerechtfertigt!
Doch man muss sich noch bis Mai gedulden, denn erst dann stehen die Pforten jedem erneut offen, es ist nicht mehr so weit! Wenn es sich ergeben sollte, komme ich irgendwann erneut vorbei… weil ich nur begeistert bin![verkleinern]