Nachdem diese Bewertung jetzt zum wiederholten Male an eine verkehrte Stelle verschoben worden ist, lasse ich sie hier stehen und stelle klar, dass sie, ebenso wie meine Fotos, zum Blankeneser Friedhof in Hamburg-Sülldorf gehört. Anders, als es der Datensatz suggeriert, habe ich diese "Location" in Neuschönningstedt auch nicht angelegt. Vielleicht sollte GoLocal die Änderungshistorie einmal nachvollziehen.
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Blankenese gehörte früher zur Kirchengemeinde Nienstedten,... weiterlesen die Blankeneser hatten ihre Grabstätten dort auf dem wunderschönen Gottesanger oberhalb der Elbe. Dann errichteten die Blankeneser vor 125 Jahren ihre Marktkirche und zur neuerworbenen Selbständigkeit sollte auch ein eigener Friedhof gehören. Land dafür fand sich in Sülldorf. Gründung war vor rund 120 Jahren. Auf dem Weg dorthin musste allerdings zuerst das selbständige Dockenhuden passiert werden. Seit Blankenese 1919 mit Dockenhuden vereinigt wurde, reicht es an den Friedhof heran.
Es ist ein schöner in die Landschaft der anlaufenden Endmoräne eingebetteter evangelischer Friedhof mit teils altem Baumbestand und teils lichten Erweiterungsbereichen. Angeboten werden alle zeitgemäßen Bestattungsformen vom klassischen Einzel- oder Familiengrab über Rasen- oder anonyme Stätten bis zu einem interessanten Steelen-Kolumbarium.
Die Friedhofskapelle ist schlicht. Wird sie voraussichtlich zu klein, dann besteht eine Ausweichmöglichkeit in die nahe Kirche.
Die Grabsteine spiegeln die „normale“ Trauer ebenso wieder, wie das besondere Leid, das durch die beiden Weltkriege über uns gekommen ist. „Selbstverständlich“ gibt es ein Kriegerdenkmal. Fast jede Familie hier hat mindestens ein Kind im Krieg oder auf unserem Fluss oder auf See verloren.
Auf unserem Fluss….. Eine Grabplatte, ich stelle sie als Foto ein, erzählt eine solche Geschichte, die des 15jährigen Nikolas. Er und seine Freundin waren mit einer nur 4 m langen Hummel-Jolle zum Übernachten auf die andere Elbseite gefahren. Auf der Rücktour kamen sie überraschend in schweres Wetter. Größere Segelboote eilten zur Hilfe, eine Schleppleine wurde gelegt. Aber es half nichts. Das kleine Boot kenterte. Nikolas hatte die einzige an Bord befindliche Schwimmweste der jungen Dame überlassen. Sie wurde gerettet, er wurde erst später gefunden.
Andere Grabmale täuschen in ihrer Konformität über die Bedeutung der Menschen hinweg, die dort liegen. Mir fällt dazu die Liegestätte des Graphikers und Bildhauers Fritz Husmann und seiner Frau, der Konzertpianistin Adelheid Zur, ein. Posthum bin ich den Werken Fritz Husmanns 2011 bei einer Vernissage in der Staatlichen Ballettschule Berlin begegnet. Adelheid Zur war in den 50er Jahren fast täglich im Radio zu hören.
Viele weitere Menschen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen waren, kann ich an diesem schönen Ort besuchen. Meine Wege über die Gräber werden immer länger, und eines späteren Tages….[verkleinern]