Oh graus, oh graus - eine Brille musste her!
Ich wusste schon seit meiner Kindheit von meiner Weitsichtigkeit, hatte auch zwischendurch mal zähneknirschend eine Brille getragen. Da ich mich aber, was meine Sehkraft betraf, gar nicht eingeschränkt fühlte (in jungen Jahren kann das Auge noch kompensieren), war die Beziehung zwischen meiner Brille und mir nur von kurzer Dauer und nicht sonderlich innig.
Knapp zwanzig Jahre später musste ich dann aber doch einsehen, meine Augen nicht so super sind wie ich mir einzureden versucht hatte. Ich trage sie bis heute nur im Büro (die Eitelkeit, die Eitelkeit...) - aber immerhin dort konsequent ;)

***Lage und Erreichbarkeit***
Die Filiale liegt in einem Eckhaus am Schwarzen Bär in Linden-Mitte (Ecke Blumenauerstraße/Minister-Stüve-Straße). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sie somit recht gut erreichbar (Bahn: U9, U17; Bus: 120, 300, 500; alle Linien bis "Schwarzer Bär"). Radfahrer finden leicht einen Stellplatz, Autofahrer müssen die lindentypische Parkplatzsituation in Kauf nehmen, die hier aber nicht mal sooo katastrophal ist: Im Ihmezentrum gibt es ein Parkhaus, in den angrenzenden Straßen (größtenteils kostenpflichtige) Stellplätze.

***Äußerer Eindruck***
Die Filiale ist in einem Altbau untergebracht, über zwei Seiten erstrecken sich Schaufenster, die aktuelle Brillenkollektionen zeigen. Über den Eingang an der Ecke gelangt man in den Laden. Schaufenster und Laden sind, wie es für ein Brillengeschäft wichtig ist, gut ausgeleuchtet und auf Hochglanz poliert, alles wirkt sauber, ordentlich und insgesamt ansprechend.

***Auswahl, Aufbau, Preise***
Ich muss zugeben, nicht unbedingt ein Brillengeschäft-Profi zu sein, dafür treibe ich mich zu selten in entsprechenden Geschäften herum. Für meinen Geschmack war die Auswahl recht groß, über sämtliche Wände des Ladens erstrecken sich Halterungen mit verschiedenen Brillengestellen zur Ansicht. Trotz großer Auswahl ist es für den Kunden leicht, sich zu orientieren. Die Bereiche für Damen, Herren und Kinder sind gut gekennzeichnet. Neben Brillen und Kontaktlinsen gibt es auch diverses Zubehör wie Etuis, Bänder, Reinigungsmittel usw., außerdem natürlich eine Sonnenbrillen-Auswahl.
Es gibt sowohl die "Nulltarif-Gestelle" (ganz ansehnlich, hätte ich gar nicht erwartet) als auch teurere Gestelle diverser gängiger Marken. Man findet größtenteils dezente "Alltagsmodelle", außergewöhnliches gibt es hier kaum (für ausgefallenere Modelle sei "Krass-Optik" empfohlen) - für mich also genau das Richtige.
Für mich war es zwischen den vielen Brillen nicht leicht, überhaupt eine Auswahl zu treffen. Viele Modelle unterscheiden sich nur minimal voneinander.

***Beratung, Service, Atmosphäre***
Je nach Tageszeit ist es hier sehr voll und es müssen Wartezeiten in Kauf genommen werden. Dafür sind die Mitarbeiter sehr freundlich und geduldig, nehmen sich sehr viel Zeit für die Beratung und setzen den Kunden nicht unter Druck, das gefiel mir gut.
Zunächst wurde ein ausführlicher, gründlicher Sehtest in einem separaten Raum gemacht (Zitat der Mitarbeiterin: "Wie konnten Sie so lange zurecht kommen? Sie dürften auf dem rechten Auge eigentlich kaum noch etwas erkennen!" :D ), danach konnte ich mich in Ruhe nach einem geeigneten Modell umschauen. Es stehen Behältnisse für die Auswahl bereit, sodass man bequem stöbern kann. Gut fand ich, dass ich nicht bedrängt oder alle zwei Minuten gefragt wurde, wie weit ich sei, es wurde sich auch nicht eingemischt. Ich hatte wirklich das Gefühl, alle Zeit der Welt zu haben.
Nachdem ich meine Vorauswahl getroffen hatte, beriet mich die Verkäuferin ausführlich. Positiv fiel dabei auf, dass sie mir auch ehrlich sagte, wenn mir ein Modell nicht stand - das macht gute Beratung für mich aus, einer solchen Verkäuferin kann ich mein Vertrauen schenken.
Nachdem sich meine Vorauswahl auf drei Modelle reduziert hatte, wurde mir angeboten, sie für mich zurück zu legen, sodass ich am nächsten Tag nochmals schauen konnte - super! Mit ein bisschen Abstand fiel mir die Wahl am nächsten Tag dann leichter.

Ich erhielt außerdem Beratung bezüglich der Gläser, mir wurden die verschiedenen Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen gezeigt und erläutert. Meine Brille konnte ich nach wenigen Tagen dann fertig abholen (sie konnte nicht direkt fertig gestellt werden, weil sich meine Sehstärke auf beiden Augen sehr stark unterscheidet). Bei Abholung wurde die Brille nochmals in Ruhe angepasst.

Zum Service gehört auch, dass der Kunde jederzeit für kleinere Reparaturen oder zum Reinigen der Brille vorbei kommen kann - unentgeltlich. Von diesem Service musste ich bereits wenige Tage nach dem Kauf Gebrauch machen: Ich hatte mich noch nicht an die zarte randlose Brille gewöhnt und brach beim Von-der-Nase-Ziehen den Bügel ab. Kein Problem - mein Reparaturwunsch wurde freundlich entgegen genommen, umgehend ausgeführt und war, wie gesagt, gratis.

***Fazit***
Saubere, aufgeräumte Filiale mit guter Erreichbarkeit, großer Auswahl an Alltagsmodellen und sehr guter Kundenfreundlichkeit und Serviceorientierung. Hier fühle ich mich in den besten Händen. Jederzeit wieder.

In den Tee-Kräuter-Basar verschlug es mich nun schon zwei Mal während der Adventszeit, vorher war ich auch schon einige Male hier, aber der letzte Besuch war doch ein Weilchen her. Hier habe ich ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht, daher ist ein Bericht wohl überfällig. Und - tadaaa! - hier ist er:

***Lage und Erreichbarkeit***
Der Tee-Kräuter-Basar ist in der Passerelle zwischen Hauptbahnhof und Kröpcke zu finden und liegt somit sehr zentral. Zahlreiche Züge, S-, U-Bahnen und Busse halten an mindestens einer der beiden Stationen, sodass es müßig wäre, jede einzelne Linie aufzuführen. Autofahrer müssen innenstadttypische Parkplatzsituationen in Kauf nehmen, für Fahrradfahrer sollte die Erreichbarkeit kein Problem darstellen. Oben in der Fußgängerzone, direkt über dem Laden, gibt es Stellplätze.

***Atmosphäre, Angebot, Preise***
Auf kleiner Fläche werden allerhand Waren rund um die Themen "Tee" und "Kräuter" präsentiert. Im linken Teil des Geschäftes findet man Kräuter ohne Ende, dazu diverse Kräuterbonbons und kleinere Kochutensilien. Die rechte, etwas größere Seite des Ladens ist dem Tee gewidmet. An einer großen Wand hinter dem Tresen erstrecken sich zahlreiche Fächer mit Teesorten, laut Online-Auftritt des Geschäftes sind es über 1000 verschiedene. Wer hier keine Sorte findet, die ihm gefällt, hat definitiv ein Problem mit seinen Geschmacksnerven. Es gibt aber nicht nur lose Tees sondern auch allerhand Nützliches und Klimbim, das auch nur im Entferntesten mit Tee zu tun hat: Jede Menge Porzellan (Tassen, Teekannen, Stövchen, Teeservices usw.), viele verschiedene Kandis-Variationen (am Stiel, eingelegt in Hochprozentiges (Rum, Liköre etc.), aromatisiert (Vanille, Karamell...), aber natürlich auch ganz normalen Kandis für die Bodenständigen unter uns. Dazu kommen Vorratsdosen, Siebe/Teestrümpfe und auch ein bisschen Deko-Kram wie Kerzenhalter und kleine Geschenkartikel (momentan z.B. Christbaumanhänger). Das alles wird auf Holzregalen und Tischen präsentiert. Stöbern lässt es sich hier also vorzüglich und es gibt immer etwas zu entdecken.

Der Laden an sich ist, bedingt durch die Kombination aus kleiner Ladenfläche und großer Auswahl, sehr voll gestellt, die Gänge sind schmal und jedes Mal befürchte ich, etwas von dem guten Porzellan bei ungeschicktem Umdrehen herunterzuwerfen. Ein bisschen Geschick muss man schon an den Tag legen.
Die Auswahl fällt dementsprechend schwer, so groß ist das Angebot. Meine Mutter, die sich eine schöne neue Teekanne gönnen wollte, gab überfordert auf - es gab zu viele ansprechende Modelle und sie hatte etwas Zeitdruck, wollte aber nicht in Eile entscheiden.

Die Preise sind durchaus annehmbar und für mein Empfinden auch angemessen. Klar: Man kann hier eine Menge Geld vor allem für Porzellan lassen, dann handelt es sich aber auch um handgefertigte Artikel, oft aus fernen Ländern, da kann man auch schon mal 30€ und mehr für eine einzelne Tasse auf den Tisch legen. Aber auch für den kleinen Geldbeutel gibt es hier schöne Dinge. Wir erstanden gestern eine wunderschön bemalte Teetasse mit zugehöriger Untertasse und passendem Porzellandeckel inklusive integriertem Teesieb für rund 20€. Bei kleineren Geschenken für die Adventskalender-Befüllung im letzten Jahr war ich mit geringen Summen dabei: Für ein kleines Glas in Ingwerlikör eingelegten Kandis zahlte ich z.B. um die 3€.
Tee oder Kräuter habe ich - zu meiner Schande - hier noch nie gekauft, habe aber gestern den Kauf eines anderen Kunden mitbekommen, der für Erdbeer-Sahne-Tee in der Früchtetee-Variante 3,50€/100g zahlte - ist okay und durchaus üblich für Teefachgeschäfte.

***Service und Kundenfreundlichkeit***
Im Tee-Kräuter-Basar bin ich bisher immer guter Beratung und Freundlichkeit begegnet. Nicht ein einziges Mal war einer der Mitarbeiter mürrisch oder wirkte lustlos. Positiv fällt auf, dass die Mitarbeiter, wenn man nach etwas sucht, nicht einfach sagen "Irgendwo dahinten" und mit der Hand vage in die entsprechende Richtung wedeln, wie es mir andernorts so häufig begegnet. Sie führen den Kunden zum entsprechenden Artikel und zeigen ihm die Ware.
Unser gestriger Kauf wurde sehr umsichtig und liebevoll verpackt, die Verkäuferin behandelte die Ware mit der bei zerbrechlichen Artikeln nötigen Vorsicht und Respekt - so etwas gefällt mir gut. Ein kleiner Smalltalk während der Kaufabwicklung war auch noch drin, welcher verriet, dass sie sich regelrecht für ihre Waren begeistern konnte, das war toll :)
Also: Auch in Punkto Service und Freundlichkeit vollste Zufriedenheit.

***Fazit***
Ein aus meiner Sicht uneingeschränkt empfehlenswerter Laden mit guter Erreichbarkeit, Preisgestaltung und Kundenfreundlichkeit für alle Kräuter- und Teeliebhaber oder auch für diejenigen, die einen solchen kennen und noch ein passendes Last-Minute-Weihnachtsgeschenk suchen.

Was für ein wundervoller Weihnachtsmarkt, ich bin immer noch ganz verzaubert! Seit 2010 verwandelt sich der Biergarten Lindener Turm an den Adventswochenenden in ein Weihnachtsdorf, das diesen Namen wirklich verdient hat und obwohl ich es mir in jedem Jahr vorgenommen habe, dort vorbei zu schauen, habe ich es doch irgendwie nie geschafft. Gestern war es dann aber endlich soweit und es hat sich mehr als gelohnt. Die nächste Verabredung für einen Besuch im Weihnachtsdorf ist schon gemacht - hierher komme ich gern zurück.

***Lage und Erreichbarkeit***
Für mich ist die Lage wohnortnah, so konnten wir unseren Weihnachtsdorf-Bummel mit einem kleinen Winterspaziergang verbinden. Wer weiter weg wohnt, kann die Busse 100 und 200 (Haltestelle "Sternwarte") und die Bahnlinie U9 (Haltestelle "Nieschlagstraße") nehmen und muss dann nur noch den Lindener Berg (besser: Lindener Hügel) erklimmen. Die Parkplatzsituation ist hier für Lindener Verhältnisse ganz gut, auch Radfahrer sollten problemlos einen Stellplatz für ihr Gefährt finden.

***Atmosphäre***
Das Wichtigste hier ist die Atmosphäre und die stimmt rundum! Ich bekenne mich dazu, kein großer Fan der herkömmlichen, kommerziellen Weihnachtsmärkte zu sein. Sie schaffen es einfach nicht, mich in Weihnachtsstimmung zu versetzen, in erster Linie finde ich sie stressig und bin immer froh, wenn ich weiterziehen kann. Nicht so am Lindener Turm.
Schon von Weitem sahen wir die Feuerstellen leuchten, die hier und da auf dem Areal verteilt sind, darum verteilt kleine, wackelige Holzbänke, die zu einer Verschnauf- und Aufwärmpause einladen. Durch einen kleinen Torbogen betraten wir das Gelände und wurden auf Kieswegen rund um den Lindener Turm geleitet. Links und rechts des Weges überall teils windschiefe Holzhütten, in denen Aussteller ihr Kunsthandwerk präsentierten. Hier schaut man nicht nur von außen an Ständen die Auslage an, sondern muss die kleinen Hütten betreten, um die Waren bewundern zu können - das gefiel mir gut. Für Speis' und Trank war natürlich auch gesorgt. Die Hütten und Lagerfeuer sorgten ohnehin für eine heimelige Stimmung, dazu war das ganze Gelände liebevoll dekoriert: Überall Tannenbäume mit RICHTIGEM Weihnachtsschmuck - Kugeln und hübschen Sternen, ganz klassisch. Nicht zu kitschig und auch nicht zu nüchtern - und gefiel's. Auch das nostalgische kleine Kinderkarussell ohne Flackerlichter und Wummer-Musik trug zu der schönen Stimmung bei.
Immer wieder kamen wir mit Ausstellern und Besuchern ins Gespräch, das Publikum war freundlich und einander zugewandt. Man setzt sich zueinander, plaudert ein bisschen und zieht dann wieder seiner Wege - völlig entspannt.
Unbedingt empfehlenswert ist es auch, die auf den Turm führende Treppe zu erklimmen. Der Ausblick ist toll: Unter uns das Treiben im Weihnachtsdorf, in der Ferne die Lichter der Stadt.

***Angebot, Preise***
Wichtiger Bestandteil des Weihnachtsdorfes sind die Aussteller, welche wöchentlich wechseln (eine Übersicht findet ihr auf der Website). Ein gutes Prinzip, wie ich finde, denn das Dorf ist klein und so wird es nie langweilig, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Gestern entdeckten wir allerhand, ich versuche mal, mich zu erinnern: Dekorationen und Schmuck aus Filz, gehäkelte Mützen, Stulpen, Decken und Dekorationsartikel, handgefertigte Kunstdrucke, wunderschöne Holzschalen und -teller, geklöppelter Schmuck (kein Scherz - war wirklich geklöppelt!) und anderes mehr, das ganze zu angemessenen Preisen.
Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt, es gibt Heißgetränke und diverse Speisen vom Klassiker Bratwurst bis hin zu vegetarischer Erbsensuppe. Die üblichen Kommerz-Stände mit Lebkuchenherzen, albernen blinkenden Weihnachtsmützen & Co. sucht man hier (Gott sei Dank!!) vergeblich. Speisen und Getränke lassen sich ganz in Ruhe verspeisen, es gibt ausreichend Sitzgelegenheiten. Für Kinder (na gut, ich geb's zu: auch für "Große") ist das Stockbrot-Backen ein kleines Highlight.

Für Kinder gibt es darüber hinaus weiteres Programm: Im kleinen Hexenhäuschen (kleiner Tipp: Wenn euch kalt ist, macht einen Abstecher hierher!) können sie sich fantasievoll schminken lassen und sich so in kleine Raubtiere oder schillernde Fabelwesen verwandeln, außerdem darf gebastelt werden (Hexenhäuschen aus Keksen, kleine Papierbasteleien). Für alle kleinen und großen Wünsche liegen Wunschzettel bereit, welche beschrieben und bemalt werden und anschließend, gut in wetterfeste Folie verpackt, an einer im "Dorf" gespannten Leine befestigt werden. Gönnt euch einen Augenblick, die Wunschzettel anzuschauen - sie sind teilweise herzerweichend! Das alles gibt es übrigens kostenlos, hier müssen Eltern keine Angst haben, sich - bestochen durch große Kinderkulleraugen - in den Ruin zu stürzen. Eine Fahrt mit dem Nostalgiekarussell kostet übrigens humane 0,50€.

Zusätzlich gibt es ein kleines Rahmenprogramm, vorwiegend musikalischer Natur. Nähere Informationen gibt es auf der Website oder vor Ort.

***Sonstiges***
Nicht unerwähnt bleiben soll der Umstand, dass die Aussteller keine Standgebühren zahlen müssen. Statt dessen spenden sie an die "Stiftung Linerhaus", welche zahlreiche Angebote bereithält: Ein Wohn- und Pflegeheim für an MS Erkrankte, eine Autismus-Ambulanz, diverse Angebote der Kinder- und Jugendhilfe u.ä.
Das Prinzip "Spenden statt Gebühren" unterstreicht nochmals den "wahren Geist der Weihnacht".

***Fazit***
Uneingeschränkt empfehlenswert! Wer sich in entspannter Atmosphäre abseits der großen Weihnachtsmärkte in wirkliche(!) Weihnachtsstimmung versetzen lassen möchte, ist hier gut aufgehoben. Groß und klein können hier eine tolle Zeit verbringen. Ich komme auf jeden Fall wieder (noch in diesem Jahr).

***Vorgeplänkel***
An "frühling bitte" komme ich häufig vorbei, da der kleine Laden in meiner Einkaufs-Einflugschneise liegt, und immer wieder bleibe ich gern vorm Schaufenster stehen, um die Auslagen zu betrachten. Hier gibt es allerhand Schönes zu entdecken, so zum Beispiel neulich, als im Fenster eine Strumpfhose mit winzigen aufgedruckten Hunden präsentiert wurde, bei der ich sofort an die Frau meines Vaters denken musste, denn sie hat sowohl ein Faible für ausgefallene Kleidung als auch für ihren Hund, dem die gedruckten Exemplare sehr ähnlich sind. Bei einem sonntäglichen Spaziergang zeigte ich sie meinem Vater, welcher mich gleich, da er nicht in Hannover wohnt, mit dem Kauf des guten Stücks beauftragte. So wurde ich von der Nase-am-Schaufenster-Plattdrückerin zur Kundin.

***Lage und Erreichbarkeit***
"frühling bitte" liegt in der Deisterstraße und ist recht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Mit den Bahnen U9 und U17 sowie den Bussen 120, 300 und 500 (Station "Schwarzer Bär") und einem Fußmarsch von wenigen Minuten kann man hier gut ankommen. Autofahrer müssen die Lindener Parkplatzsituation hinnehmen - nicht unbedingt stressfrei.

***Öffnungszeiten***
Die Öffnungszeiten sind etwas speziell (siehe oben). Dadurch war es für mich kein ganz leichtes Unterfangen, die Strumpfhose zu besorgen, denn die Zeiten kollidieren stark mit meinen Arbeitszeiten. Ich musste mich ziemlich beeilen, vor 18:00 Uhr beim Laden anzukommen, zumal er auch noch Mo-Mi geschlossen ist. Irgendwie habe ich es dann aber doch geschafft.

***Atmosphäre, Angebot, Preise***
Schon von außen macht das Geschäft einen einladenden Eindruck. Die hübsch gestalteten und beleuchteten Schaufenster ließen mich, wie erwähnt, schon öfter stehen bleiben und die Auslage bestaunen. Im Laden erwartet den Kunden eine "heimelige" Atmosphäre. Auf der kleinen Verkaufsfläche werden bei angenehm gedimmtem Licht in Regalen und auf Verkaufstischen Kleidungsstücke, Mode- und Wohnaccessoires für große und kleine Leute sowie kleine Mitbringsel wie zum Beispiel Postkarten angeboten - nicht zu vergessen natürlich die zahlreichen Mützen! "Handgemacht "ist hier das Stichwort. Die Jerseymützen und Kleidungsstücke sind selbst genäht, Karten & Co. handgedruckt, sodass man hier echte Unikate erstehen kann, aber auch einige ausgewählte industriell hergestellte Artikel, wie z.B. besagte Strumpfhose.
Das ganze hat natürlich auch seinen Preis - allerdings für meinen Geschmack, wenn man ein wirklich besonderes Teil erwerben möchte, angemessen.
Für die Stumpfhose habe ich knapp 15€ gezahlt. Für einen Überblick über die weitere Preisgestaltung sei auf die Website oder einen Besuch im Laden verwiesen.

***Kundenfreundlichkeit, Service***
Ich wurde beim Betreten des Ladens herzlich begrüßt (obwohl ich aufgrund der Wetterlage und meiner Eile ziemlich "abgeranzt" ausgesehen haben muss). Die Verkäuferin ließ mich in Ruhe stöbern, signalisierte die Hilfsbereitschaft, ohne aufdringlich zu sein - sehr angenehm. Ich wurde schnell fündig. Mein Wunsch nach einer Geschenkverpackung wurde freundlich (ohne Aufpreis) erfüllt, das Verpacken erfolgte liebevoll und sorgfältig, und so erhielt ich ein wunderschönes Päckchen mit hübschem Papier, Schleifenband, Federn und einem daran befestigten in goldener Verpackung glänzenden Glückskeks - das gefiel mir außerordentlich gut. Verstaut wurde das Präsent in einer ansehnlichen kleinen Papiertüte. Die Verkäuferin wünschte mir viel Freude beim Verschenken, die Verabschiedung fiel ebenso herzlich aus wie die Begrüßung. Kurzum: Ein rundum gelungener Service!

***Fazit***
Auf der Suche nach einem kleinen Geschenk (vielleicht auch für mich selbst ;) ) oder auch einfach nur zum Stöbern, werde ich hier sicherlich wieder vorbei schauen. Ungünstig sind für mich die Öffnungszeiten, ich vermute, die Inhaberinnen haben noch andere Jobs und betreiben den Laden nur nebenbei. Die Lage ist nicht unbedingt günstig, da es sich bei der Deisterstraße um eine Ecke handelt, die potentielle Kunden bei einem Linden-Bummel eher aussparen. Ich drücke den Betreiberinnen alle mir zur Verfügung stehenden Daumen, dass sich ihr Geschäft weiterhin halten kann!

Das Café Nanas ist das Ausbildungsrestaurant von "Pro Beruf". Hier können Jugendliche, welche es sonst auf dem hart umkämpften Ausbildungsmarkt schwer haben, eine Ausbildung in der Gastronomie (Küche oder Service) absolvieren. Eine super Sache, die ich gern unterstütze.

***Lage und Erreichbarkeit***
Das Café Nanas ist in der Maschstraße im Haus der Jugend nahe des Aegi gelegen. Zahlreiche Stadtbahn- (U1, 2, 4, 5, 6, 8, 10, 11, 17) und Buslinien (100, 120, 200) halten dort. Von der Haltestelle aus sind es nicht mal fünf Minuten Fußmarsch zum Nanas.
Die Parkplatzsituation ist eher schlecht, wir mussten bei unserem letzten Besuch ziemlich suchen, bis wir dann doch endlich einen Stellplatz (kostenpflichtig) fanden. Für Fahrradfahrer gibt es keine Probleme, Räder können direkt vor der Tür abgestellt werden.
Hinter der Fassade vermutet man nicht sofort ein Café. "Haus der Jugend" steht über der Tür geschrieben, davor wehen bunte Windspiele. Durch die Halle gelangt man, geht man einfach geradeaus weiter, in den Gastraum.

***Atmosphäre, Sauberkeit***
Das Café besteht aus zwei großen Räumen, im Sommer ist auch die ruhige, nach hinten gelegene Terrasse geöffnet. Das Mobiliar ist recht einfach, bestehend aus weißen Tischen und grünen, weißen und orangefarbenen, durchaus bequemen Plastikstühlen. Die Farben finden sich auch in der Dekoration, zum Beispiel den überall von der Decke hängenden Lichtkugeln, wieder. Hinten befinden sich Tresen und Küche.
Zur Mittagszeit kann es, wegen des ausgesprochen guten und günstigen Mittagstisches (ein wahrer Knaller - mehr dazu unten!) gerappelt voll und dementsprechend turbulent und laut werden. Den Rest des Tages ist es eher ruhig. Positiv fällt auf, dass man hier nicht mit Musik zugedröhnt wird, sondern sich wirklich gut unterhalten kann. Das Café lässt sich daher auch gut für Arbeitstreffen und ruhige Gespräche nutzen.
Räumlichkeiten, Mobiliar, Geschirr/Besteck und Sanitärbereich waren bei meinen bisherigen (zahlreichen) Besuchen immer sauber.

***Angebot, Preise, Service***
Das Angebot und das Preis-Leistungs-Verhältnis hier ist absolut unschlagbar! Die Preise sind extrem niedrig, so bekommt man zum Beispiel eine Tasse Kaffee für 0,50€ (Becher 1€), Latte Macchiato für 1,60€, Cappuccino für 1,20€, Milchkaffee für 1,40€, heiße Schokolade für 1€. Mineralwasser erhält man für 0,50€ (0,2l), Softdrinks wie Cola für 1€ (0,2l), Bionade für 1,50€ (0,33l), Säfte für 1,20€, Schorle für 1,10€ (0,2l). Alkoholische Getränke werden nicht ausgeschenkt, aber es gibt alkoholfreies Bier und Weizen.

Die Preisgestaltung für die Speisen ist ähnlich: Belegte Ciabatta-Brötchen für 2€, Salate (Hauptgericht) für 4€, Nudelgerichte für 2-3,50€ sowie ein Rumpsteak mit Beilagen für 6€. Für Kinder gibt es mehrere Kindergerichte. Wer es süß mag, bekommt Muffins und Kuchen für jeweils 1€/Stück.
Zusätzlich zur normalen Karte gibt es einen täglich wechselnden Mittagstisch (Vor-, Haupt- und Nachspeise). Kleiner Tipp: Früh genug da sein, sonst ist er u.U. vergriffen. Als wir diese Woche dort waren, konnten war das Hauptgericht leider aus (muss aber auch sagen, dass wir erst um 13:30 Uhr dort aufschlugen. Wir wichen auf das Rumpsteak aus. Nach gewünschtem Gargrad wurden wir nicht gefragt, das Steak kam medium an den Tisch. Die Speisen waren heiß, frisch und gut gewürzt, außerdem ansprechend angerichtet. Die Portion war für mich genau richtig, für meine Begleitung (männlich) etwas zu klein.

Ist man früh genug vor Ort, kommt man in den Genuss wirklich hervorragenden Essens, zum Beispiel Carpaccio mit Rucola, gehobeltem Parmesan und Pinienkerne für 2,50€! Lecker war's.
Wer sich im Vorfeld über den Speiseplan informieren möchte, wird auf der regelmäßig aktualisierten Homepage fündig.

Der Service war bisher immer freundlich, wenn auch manchmal etwas "holprig". Es kann schon mal passieren, dass etwas vergessen wird oder die Bedienung nicht ganz so souverän wirkt, wie man es aus anderen Lokalen gewohnt ist. Man darf nicht vergessen, dass es sich hier um Auszubildende handelt, die so manches eben noch lernen müssen. Sie waren bei meinen bisherigen Besuchen aber immer bemüht, ihre Sache gut zu machen. Dafür zahlt man eben enorm wenig für Speisen und Getränke - eine Win-Win-Situation. Die Ausbilderin ist stets vor Ort und packt tatkräftig mit an, ihr Umgang mit den Jugendlichen ist - soweit ich das bisher mitbekommen habe - geduldig, wertschätzend und freundlich, aber auch direkt und klar. Sie ist mit viel Energie und Elan bei der Sache.

***Fazit***
Das Nanas ist definitiv einer meiner Favoriten. Hier lässt es sich (bis auf die erwähnte Mittagszeit) ruhig sitzen. Ich nutze es gern für Treffen mit Freunden oder auch mit Arbeitskollegen. Rundum ein tolles, gelungenes Konzept: Futtern für den guten Zweck :) Nichts wie hin!

Die kleine Sushi Bar "Kyoto" ist einer meiner größten Verführer in der Hannoveraner Innenstadt. Ständig kommt man gaaanz automatisch dort vorbei und es ist verlockend, "nur mal kurz" stehen zu bleiben, die Speisekarte im Schaufenster zu studieren und... na klar: Was zu bestellen. Vor Ort esse ich hier eher selten, meist nehme ich ein paar Maki für zuhause mit. Bisher war ich immer zufrieden.

***Lage und Erreichbarkeit***
"Kyoto Sushi" ist sehr zentral gelegen, in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade ungefähr auf Höhe des Haupteinganges des Hauptbahnhofes. Somit sind nahezu sämtliche U-Bahnen, Buslinien und eben sogar Züge fußläufig erreichbar. Die Autofahrer müssen zu Innenstadtpreisen parken. Stellplätze für Fahrräder findet man vorm Hauptbahnhof.

***Äußerer Eindruck, Ambiente, Ausstattung***
Von außen ist die kleine Sushi Bar eher unscheinbar, wäre da nicht der weit leuchtende rote "Kyoto"-Schriftzug. Der Laden ist zur Passerelle hin komplett verglast, im Fenster sind die bebilderten Speisekarten ausgehängt, neben der Tür gibt es außerdem einen kleinen gläsernen Kühlschrank, in dem verschiedene Sushi-Sets mit Preisangabe ausgestellt werden.
Das Lokal an sich ist sehr klein, nur wenige Tische finden im Gastraum Platz. Geradeaus läuft man auf die Bar zu, die mit einigen Hockern ausgestattet ist, links findet man die Toiletten. Das war's auch schon, mehr gibt's hier nicht.
Das Mobiliar ist Sushi-Bar-typisch einfach gehalten, Hocker ohne Lehnen, einfache Tische, beides in dunklen Tönen gehalten. Dekoration sucht man hier vergeblich, brauche ich aber auch nicht unbedingt.
Der Geräuschpegel ist angenehm ruhig. Leider ist es hier aufgrund der Lage immer etwas duster, nur wenig Tageslicht findet seinen Weg in das Geschäft.
An der Sauberkeit gab es bisher nie etwas auszusetzen. Sowohl der Boden als auch das Mobiliar, Geschirr und die Toiletten waren in tadellosem Zustand.

***Angebot und Preise***
Das Angebot ist recht umfangreich, es gibt zahlreiche verschiedene Sushi-Variationen und auch einige warme Gerichte. Die Preise sind moderat. Ich werde sie hier jetzt nicht alle auflisten, und verweise Interessenten auf die Facebook-Seite, hier ist die komplette Speisekarte inklusive Preisangaben einsehbar.
Bei meinen letzten Besuchen probierten wir die kleinen Frühlingsrollen mit Garnelen, sie waren heiß, frisch und schmackhaft. Auch der Seetangsalat mit Sesam mundete. Wir tranken 0,2l-Cola für vernünftige 1,20€.
Mehr habe ich hier noch nicht probiert, außer - und das ist der eigentliche Grund, aus dem ich hier so oft vorbei schaue - die Lachsmaki! Diese wurden nun schon etliche Male von mir sowie diversen Freunden getestet und für gut befunden. Es gibt hier nämlich eine Happy Hour (Mo.-Do., 15:00 - 18:00 Uhr), während der man zwölf der leckeren Häppchen für unschlagbare 3€ bekommt (zur Wahl: Lachs und/oder Gurke, regulärer Preis: 3€ / 6 Stück). Lecker! Einzig Wasabi und Ingwer sind manchmal etwas knapp bemessen, ich weiß allerdings auch nicht, wie auf Nachbestellungen reagiert wird, habe ich noch nie ausprobiert.

***Service und Kundenfreundlichkeit***
Der Service war immer gut, ich wurde stets freundlich behandelt, jedoch mit der asiatischen Zurückhaltung, welche für mich persönlich immer etwas gewöhnungsbedürftig ist, weil sie mich zuweilen, durch die sehr leise Sprechweise und ihren Pragmatismus etwas irritiert.
Das Essen kam nach angenehmer Wartezeit. Bestellt man während der Happy Hour etwas zum Mitnehmen, kann es schon vorkommen, dass die Wartezeit etwas länger ist (um die 20 Minuten), diese wird dem Gast jedoch bei der Bestellung mitgeteilt, sodass es möglich ist, die Zeit für weitere Besorgungen oder einen Bummel zu nutzen (aufgrund der Lage bietet sich das an).

***Fazit***
Einer meiner favorisierten Läden für einen Snack nach Feierabend. Will ich "schick essen gehen" wähle ich aufgrund der Atmosphäre eher andere Restaurants.

Durch Zufall habe ich beim Rumsurfen das "Kino im Künstlerhaus" - ein kommunales Kino - entdeckt und durch das Programm gestöbert. Mich selbst in einer schwierigen Lebenssituation befindend, sprach mich der Film "Ein Geschenk der Götter" besonders an, denn es sollte sich um eine "Mutmach-Komödie" handeln - genau das Richtige für einen verregneten, trüben Nachmittag. Und da ich am kommenden Donnerstag frei hatte, lud ich kurzerhand meine Mutter ein, um mir mit ihr gemeinsam einen gemütlichen Mutter-Tochter-Nachmittag zu machen.

***Lage und Erreichbarkeit***
Das Kino liegt - wie der Name schon sagt - im Künstlerhaus in der Sophienstraße und ist somit sehr zentral gelegen. Mit den Bahnlnien U10 und U17 bis Station "Thielenplatz/Schauspielhaus", aber auch vom Hauptbahnhof, Kröpcke und Aegi lässt sich das Kino locker zu Fuß erreichen. Meine Mutter holte ich vom Bahnhof ab, von dort liefen wir ca. fünf Minuten. Die Parkplatzsituation ist innenstadttypisch.

***Ersteindruck, Ausstattung, Atmosphäre***
Beim Künstlerhaus handelt es sich um einen schönen, stattlichen Altbau, über eine Treppe lässt sich das Foyer erreichen. Ich habe leider nicht darauf geachtet, ob für Gehbehinderte alternative Zugangsmöglichkeiten vorhanden sind, ebenso wenig habe ich im Inneren darauf geachtet (der Kinosaal ist mit den üblichen Stufen versehen, die Toiletten - zumindest die "normalen" Damen- und Herrentoiletten - liegen im Untergeschoss. Also: Gehbehinderte müssten vorm Besuch noch mal nachfragen.
Im Eingangsbereich befindet sich ein Tresen, an dem man sowohl Kinokarten als auch Getränke und kleine abgepackte Snacks wie Schokoriegel erwerben kann. Den kinotypischen Popcorn-Duft sucht man hier vergebens, allerdings kann man das in einem kommunalen Kino auch nicht erwarten.
Wir waren früh dran und setzten uns noch eine Weile an einen der im Foyer bereitstehenden Tische bei Cola und Cappuccino zu moderaten Preisen. Die Einrichtung hier ist eher einfach, geradlinig, in dunklen Tönen gehalten, die Dekoration auf den Tischen irgendwie dilettantisch - mit ihr konnte ich nichts anfangen. Die Atmosphäre im Foyer hatte insgesamt eher Bahnhofshallencharakter.

Im Kinosaal hingegen kamen nostalgische Gefühle auf: Teppich, der die Geräusche abmilderte und reihenweise gepolsterte Klappsitze - wie früher! Ich find's toll, das ist noch ein Kino, wie ich es aus meiner Kindheit kenne! Entsprechend auch die Atmosphäre - sehr schön. Das Ertönen eines Gongs kurz vor Beginn des Films unterstrich die Kino-von-früher-Stimmung.

Das Kino war - entgegen meiner Erwartungen werktags um 15:30 Uhr - recht gut besucht, allerdings auch nicht zu voll. Es herrscht freie Platzwahl, so konnten wir uns gute Sitze aussuchen. Im Vorfeld werden keine Werbesports, dafür aber diverse Trailer anderer Filme gezeigt. Verständlich und logisch, allerdings passte mir das an diesem Tag nicht so gut. Wir wollten ja extra einen "Feelgood-Film" schauen, die Trailer zogen die Stimmung allerdings kurzfristig etwas herunter: Für düstere, schwere Kost wurde da geworben, sicherlich "künstlerisch wertvoll", "intellektuell hochwertig" und auch durchaus interessant, wie es sich für ein Kino wie dieses gehört, allerdings eben auch nicht das, was ich sehen möchte, wenn ich mir extra einen Film aussuche, der mich in gute Stimmung versetzen soll. Naja, es sei den Betreibern verziehen.

Während des Films kam es zu keinen Störungen, das Publikum verhielt sich angenehm ruhig, kein Handy klingelte, kein Gequatsche störte das Eintauchen in die Handlung. Der Saal war gut abgedunkelt, der Ton qualitativ okay und von angenehmer Lautstärke. Der Saal an sich sowie das Mobiliar, die Toiletten und auch das Geschirr, das wir im Vorfeld benutzt hatten, waren sauber und intakt.

***Preise und Programm***
Das Kino im Künstlerhaus zeigt, wie zu erwarten ist, eher "Nischenfilme". Es gibt ein recht umfangreiches Programm unterschiedlichster Genres. Ebenso gibt es Sonderveranstaltungen wie Filmfestivals, Filmreihen zu bestimmten Themen und dazu auch Vorträge von Gastrednern und auch Livemusik. Es gibt also zu den Filmen noch viel "Drumrum". Auch der Kino-Brunch soll gut sein, ich habe aber selbst noch nie teilgenommen (aktuell pausiert er bis Januar 2015). Ich denke, es ist müßig, hier im Detail alles aufzuzählen, schließlich ändert sich das Programm ständig. Bei Interesse ist das aktuelle Programm und auch die Ankündigungen auf der recht gut aufgebauten Website zu finden.

Der Normalpreis beträgt 6,50€, ermäßigt (z.B. Schüler, Studenten etc.) 4,50€. Besonders toll finde ich, dass hier Besitzer des "Hannover-Aktiv-Pass" freien Eintritt erhalten (den Pass können beispielsweise ALGII-Empfänger beantragen) - eine schöne Sache, um Menschen mit geringen finanziellen Mitteln nicht vom kulturellen Leben auszuschließen, wie es sonst so oft der Fall ist.

Die Filme werden jeweils zu unterschiedlichsten Zeiten, teils Nachmittags, teils am Abend, gezeigt. So sollte jeder einen Termin finden, der gut passt.

***Service und Kundenfreundlichkeit***
Wir wurden vom Personal sehr freundlich empfangen und behandelt, alle Fragen, die man als Neuling so hat, wurden nett und umfassend beantwortet. Der Cappuccino meiner Mutter ließ etwas auf sich warten, was jedoch daran lag, dass wir an diesem Tag die ersten Gäste waren und die Maschine noch nicht "hochgefahren" war. Kurz vor Beginn wurden wir freundlich darauf hingewiesen, dass der Film gleich anfangen würde, ohne Hektik zu verbreiten - gefiel mir. Insgesamt: Alles gut.

***Fazit***
Ein Kino, das sogar mich als Eigentlich-Nicht-Kino-Fan durch die Filmauswahl und die Atmosphäre reizt. Ich habe mir schon den nächsten Film ausgeguckt und werde sicherlich wieder zu Gast sein, da mich die angekündigte Filmreihe "Psychoanalyse & Film" sehr interessiert. Es war ein schöner Nachmittag, der Film hielt, was er versprach (leichte Kost, deutsche Komödie eben, machte gute Laune). Bei Interesse findet ihr hier Ausschnitte des Films: http://swrmediathek.de/player.htm?show=55b14170-44ef-11e4-bf67-0026b975f2e6

Seit Ende April 2014 gibt es in der Südstadt, etwas versteckt in einem Hinterhof gelegen, das zur Microbrauerei "Mashsee" gehörige "Craft Beer Kontor" (ich muss gestehen: Das Wörterbuch musste mir weiterhelfen, intuitiv hätte ich "DER Kontor" geschrieben, aber wie ich vom Duden gelernt habe, handelt es sich beim Kontor um ein Neutrum). Am vergangenen Samstag kam ich im Zuge von Geburtstagsbesorgungen zu der Gelegenheit, diesem wunderbaren Laden einen Besuch abzustatten.

Lage und Erreichbarkeit
Das "Craft Beer Kontor" liegt unweit des Hannoveraner Zentrums in der südstädtischen Schlägerstraße. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, wählt die Bahnlinien U1, U2 und U8 (alle "roten Linien") bis zur Station "Schlägerstraße". Autofahrer müssen sich einen Parkplatz an der Straße suchen - in dieser Gegend kein so ganz leichtes Unterfangen. Ob man auch auf dem Hof parken darf, weiß ich leider nicht, lässt sich aber von gewieften Fahrzeugführern sicher leicht rausfinden - einfach machen und schauen, ob man vom mit Pauken und Trompeten Hof gejagt wird ;) Fahrradfahrer sollten - je nach Wohnort natürlich - keine Schwierigkeiten haben, einen geeigneten Stellplatz zu finden.
Der Laden liegt in einem Hinterhof, ist aber relativ leicht zu finden. Ein großes, gut sichtbares Schild am Hoftor gibt den entscheidenden Hinweis.

Äußerer Eindruck & Ambiente
Von außen ist das "Craft Beer Kontor" recht unscheinbar, wirkt eher wie ein Lagerraum oder Garagenverkauf. Als ich kam, stand die Tür einladend offen. Hindurchgetreten befand ich mich dann auch schon mitten auf der aus einem Raum bestehenden Verkaufsfläche. Geradeaus fällt der Blick auf die sich an der kompletten Wand entlang streckenden Regale, in denen die verschiedenen Biersorten ansprechend, aber schlicht zum Verkauf ausgestellt werden, dazu gibt es einige verglaste Kühlschränke, ebenfalls mit Bierflaschen gefüllt. Die Präsentation kommt ohne jegliches ChiChi aus, was sehr gut zum gesamten industriellen Charme des Ladens passt. Dekorations-Schnickschnack ist auch gar nicht nötig, denn die kunstvoll und detailreich gestalteten Bierflaschen sprechen und wirken für sich. Es ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, das mir sehr gut gefällt - ich fühle mich wohl hier.
Linkerhand gibt es noch einen Tresen sowie den kleinen Kassenbereich zu entdecken.

Auswahl & Preise
Um hier keinen Murks zu schreiben, musste ich Google danach befragen, was "Craft Beer" denn eigentlich ist. Klar: "Irgendwie so Bier aus kleinen Brauereien, in kleinen Mengen produziert.. oder so." Aber was genau sich hinter dem Begriff verbirgt, wusste ich dann doch nicht. Ich konnte herausfinden, dass die Definition gar nicht so eindeutig und leicht ist, und sich auch schon andere die Zähne daran ausgebissen haben. Denn - so habe ich erfahren: Die US-amerikanische Definition von "KLEINE Brauerei" ist so gefasst, dass beispielsweise "Krombacher" seine Produktionsmenge verdoppeln müsste, um sein Bier NICHT mehr "Craft Beer" nennen zu dürfen! So viel zum Thema "kleine Mengen".. aber es gibt wohl noch mehr Kriterien als nur die Produktionsmenge, aber das wird mir jetzt zu komplex, schließlich geht es hier nicht um das Verfassen einer Bier-Diplomarbeit.
Also bleibe ich doch bei meiner ursprünglichen Aussage, da diese m.E. auch am besten zum "Craft Beer Kontor" passt: handwerklich ("craft") in kleinen Brauereien und in kleinen Mengen unabhängig von großen Konzernen gebrautes Bier.

Im "Craft Beer Kontor" werden zum einen die in der Hausbrauerei "Mashsee" produzierten wechselnden Biere, wie z.B. aktuell das "Trainings Laer" angeboten. Die Eigenkreationen werden zunächst in sehr kleinen Mengen produziert und können dann im Laden probiert werden. Was bei den Kunden gut ankommt, wird weiterhin hergestellt.
Zusätzlich zur Hausmarke werden im "Craft Beer Kontor" laut Aussage auf der Facebook-Seite "80-100 Biere aus Deutschland und dem Rest der Welt" angeboten, auf der "Mashsee"-Website ist sogar von 120 Sorten die Rede. Ich muss sagen: Beim Besuch im Laden hätte ich auf deutlich weniger Sorten getippt, allerdings täuscht der optische Eindruck vielleicht auch - nachgezählt habe ich schließlich nicht.
Ich muss zugeben, kein wirklicher Bierkenner zu sein, obwohl ich ganz gern welches trinke. Bei mir gibt es zwei Kategorien, die da lauten "schmeckt" und "schmeckt nicht", das war's dann auch schon mit der differenzierten Meinungsbildung. Hier im "Craft Beer Kontor" würde mein Hauptkriterium für oder gegen den Kauf eines bestimmten Bieres wohl "Aussehen des Etiketts" lauten, denn die verschiedenen Aufmachungen haben es mir wirklich angetan und ich war erst mal eine ganze Weile damit beschäftigt, diese eingehend zu betrachten. Hier findet man neben kunstvollen Etiketten auch Biere mit ausgefallenen Namen, im Gedächtnis geblieben sind mir z.B: "Drunken Sailor" und "Horny Betty" (von psychologischen oder gar psychiatrischen Deutungen, wieso mir auserechnet diese Namen in Erinnerung geblieben sind, bitte ich abzusehen ;) ). Wer sich einen weiteren Eindruck verschaffen möchte, sei auf die Facebook-Seite verwiesen (die eigentliche Website befindet sich noch im Aufbau). Hier gibt es zahlreiche Fotos des Ladens und der einzelnen Biere.

Preislich erinnere ich mich an Summen zwischen 1,65€ und ca. 3,50€ pro Flasche (ich lege meine Hand nicht dafür ins Feuer, aber ich meine, es waren größtenteils 0,33l-Flaschen). Es waren auch höhere Preise zu finden, allerdings handelte es sich dann auch um wesentlich größere Flaschen. Die Preise sind gut leserlich an den Realen angebracht.

Zum Geschmack der Biere kann ich leider (noch) nichts sagen - ich habe in Anbetracht der frühen Uhrzeit vom Probieren abgesehen.

Service & Kundenfreundlichkeit
Als ich den Laden betrat, war weit und breit keine Menschenseele zu sehen oder zu hören, also begann ich auf eigene Faust zu stöbern. Nach wenigen Minuten kam ein junges Pärchen dazu, von einem Verkäufer immer noch keine Spur. Nach weiteren ca. fünf Minuten erschien dann schließlich einer der Inhaber, gut erkennbar am "Mashsee"-Pulli, den er trug. Er begrüßte uns freundlich und ich wendete mich gleich mit meinem Gutschein-Wunsch an ihn. Kurz darauf kam der zweite Inhaber hinzu, der sich tatkräftig um die Beratung des Pärchens kümmerte. Die beiden (die Inhaber - nicht das Pärchen) sorgten für eine sehr nette, lockere Atmosphäre.
Es war kein Problem, mir einen Gutschein über den von mir gewählten Wunschbetrag auszustellen. Dieser war aus festem Papier, ansehnlich gestaltet mit dem "Mashsee"-Logo. Gut gefällt mir auch, dass auf der Gutschein-Karte eine Erklärung zu finden ist, was das "Craft Beer Kontor" überhaupt ist. So gibt es kein umständliches Erklären gegenüber dem Beschenkten. Der große Firmenstempel wurde sehr sorgfältig aufgedrückt, der Verkäufer gab sich insgesamt viel Mühe, mir einen sorgsam ausgestellten, den Beschenkten optisch ansprechenden Gutschein auszustellen. EC-Zahlung war problemlos möglich, auch meinem Wunsch, ein paar der hübschen Kronkorken für die Geschenkverpackung mitnehmen zu dürfen, wurde gern entsprochen.
Durch die parallel stattfindende Beratung des erwähnten Pärchens habe ich mitbekommen, dass es möglich ist, die Biere vor dem Kauf zu probieren - ein toller Service. Sie wählten eine 24er-Kiste, die sie mit einer Auswahl unterschiedlicher Flaschen füllten. Die Pappkiste war ebenfalls mit dem "Mashsee-Logo" versehen, war ungebraucht und optisch zum Verschenken gut geeignet.
Bei den beiden Inhabern handelt es sich übrigens um einen Braumeister und einen Biersommelier, sodass ich davon ausgehe, man ist hier gut beraten.

Veranstaltungen
Im "Craft Beer Kontor" findet ein Mal monatlich eine Bierverkostung statt, an dieser kann man zum Preis von 25€ teilnehmen. Zusätzlich besteht eine Kooperation mit "Meiers Lebenslust" am Aegi, dort kann man die "Bierverkostung in sechs Gängen" zum Preis von 39,50€ genießen.

Insgesamt ein toller neuer Laden hier in Hannover. Ich werde bestimmt wieder vorbei schauen und drücke fest die Daumen, dass diese Geschäftsidee Erfolg und der Laden sowie die Brauerei Bestand haben werden.

Das Frauenhaus der AWO ist ein Zufluchtsort für von häuslicher Gewalt betroffene oder bedrohte Frauen und ihre Kinder. Damit dies ein sicheres Hilfsangebot bleibt, kann die Adresse nicht veröffentlicht werden. Ich denke, das ist für alle nachvollziehbar. Ich habe hier nicht als Betroffene, sondern als Ehrenamtliche einen Sommer lang Erfahrungen sammeln dürfen, jetzt ist mir dies aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr möglich. Meine Aufgabe war es, ein bis zwei Mal wöchentlich die Kinder zu betreuen. Es war eine erfüllende, spannende, oftmals auch traurige und vor allem sehr intensive Zeit, die ich nicht missen möchte.

Für wen?
Hier können alle Frauen, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind, Unterschlupf und Unterstützung finden. Dazu zählt nicht nur körperliche, sondern auch seelische Gewalt, welche leider häufig unterschätzt wird. Hier können sie sich und ihre Kinder in Sicherheit bringen, endlich durchatmen, zur Ruhe kommen, schauen, wie es weitergehen kann, Kraft und Mut schöpfen und Unterstützung erfahren in ihrer schwierigen, oft so ausweglos erscheinenden Lebenssituation.

Wann und wie lange?
Unter der Telefonnummer 0511-221102 ist Rund um die Uhr jemand zu erreichen und es ist zu jederzeit möglich, aufgenommen zu werden. Das Angebot, im Frauenhaus zu leben, ist zeitlich nicht begrenzt. Solange es notwendig ist, wird hier Unterschlupf gewährt.

In welchem Rahmen?
Das Angebot kann natürlich unentgeltlich in Anspruch genommen werden. Jede Frau bekommt ein eigenes Zimmer, falls vorhanden gemeinsam mit ihren Kindern. Die Zimmer sind mit Möbeln und Waschbecken ausgestattet, zusätzlich gibt es Duschen, Küchen, Wohn- und Spielzimmer sowie einen Garten, die sich geteilt werden.
Die alltäglich anfallenden Haushaltsaufgaben (Kochen, Wäsche waschen, Einkaufen usw.) übernimmt jede selbst. Natürlich kann man sich aber auch mit anderen Bewohnerinnen zusammen tun und sich gegenseitig unterstützen.

Mit wem?
Im Frauenhaus arbeiten logischerweise ausschließlich Frauen. Beruflich stammen sie i.d.R. aus sozialen Bereichen (z.B. Sozialarbeiterinnen, Erzieherinnen usw.). Es stehen Rund um die Uhr Ansprechpartnerinnen zur Verfügung, die Dienste sind an 7 Tagen pro Woche, 24 Stunden am Tag, abgedeckt.

Wie wird geholfen?
Zunächst bietet das Frauenhaus einen Zufluchtsort, der vor Gewalt schützt. Darüber hinaus können die betroffenen Frauen hier aber auch Unterstützung und Beratung in Anspruch nehmen, um die Vergangenheit zu bewältigen, die Gegenwart zu ordnen und die Zukunft zu planen. So gibt es z.B. kompetente Beratung in finanziellen, behördlichen, juristischen, gesundheitlichen und/oder erzieherischen Fragen. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann Gold wert sein.
Der Aufenthalt im Frauenhaus zieht keine Ansprüche an die Hilfesuchenden nach sich. Es herrscht eine Atmosphäre der Toleranz, Akzeptanz und vor allem der Wertschätzung.

Noch ein paar Worte an betroffene Frauen:
Das Frauenhaus steht JEDER Frau offen, Nationalität, Alter oder andere Aspekte spielen KEINE Rolle. Eure Entscheidungen und eure Selbstbestimmun werden akzeptiert und gewertschätzt. IHR ALLEIN ENTSCHEIDET, wie es weitergehen soll, ihr braucht keine Angst zu haben, zu irgendetwas gedrängt zu werden.
Auch wenn es manchmal hoffnungslos scheint, es gibt IMMER einen Ausweg. Ihr seid nicht schuldig an eurer Lage und ihr habt es auch NICHT verdient, dass man euch Gewalt zufügt. JEDER MENSCH verdient ein gewaltfreies Leben in Sicherheit, in dem er Wertschätzung und Zuwendung erfährt, AUCH IHR.
Das Frauenhaus kann ein erster Schritt in diese Richtung sein. Seid mutig und probiert es - einen Versuch ist es allemal wert.

..und zum Abschluss noch an alle, die helfen möchten:
Das Frauenhaus freut sich i.d.R. über Sachspenden. Wenn ihr gut erhaltene Möbel, Spielzeug, Kleidung o.ä. übrig habt, wendet euch gern telefonisch oder per Mail an die Mitarbeiterinnen :)