Bewertungen (1483)
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10.08.201791.
Naja, die Bezeichnung " Bahnhof" ist etwas übertrieben. Es handelt sich um einen Haltepunkt der Regiotram RT 5 oberhalb der Bartenwetuerbrücke und in Nachbarschaft des Stammsitues der Fa. B. Braun Melsungen AG.
Von hier ist es außerdem nur ein Katzensprung über die historische Bartenwetuerbrücke - siehe meine Bewertung - und zur historischen Altstadt.
Immerhin wirkt alles sehr gepflegt. Ich habe nur noch keinen Aufzug für gehbehinderte Menschen erspäht. So sind zahlreiche Treppenstufen zu erklimmen, um auf die beiden Bahnsteige zu gelangen.
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09.08.201792.
" Berlin hat die Spree, wir haben die Fulle!
Berlin hat die Museumsinsel, wir haben die meisten Museen pro Einwohner!
Berlin hat das Brandenburger Tor, wir haben den Herkules!
Berlin hat den Englischen Garten, wir haben den Bergpark Wilhelmshöhe!
Berlin hat Neukölln, wir haben die Nordstadt!
Berlin hat Bundestag, wir haben ein Bundesgericht, was denen sagt, was sie dürfen!
Berlin hat den Checkpoint Charly, wir haben den Citypoint, kannste auch was checken!
Berlin hat U - Bahn, unsere U - Bahn ist so hübsch, dass wir sie oben fahren lassen!
Berlin hat ein Schloss, haben wir auch!
Berlin hat den Kurfürstendamm, wir haben die Königstraße!
Berlin hat ein Theater, wir haben sogar ein Staatstheater!
Berlin hat ein Flughafenproblem, haben wir auch!
Berlin hat das Adlon, wir haben Hotel Reiss!
Berlin hat einen Zoo, haben wir auch .... am Rammelsberg!
Berlin hat den Berliner Bär, wir haben für jeden Einwohner nen eigenen Waschbär!
Berlin hat ein Varieté, wir haben das Palais Hopp!
Berlin hat den Potsdamer Platz, wir haben jede Menge Platz!
Berlin hat den Quatsch Comedy Club, wir haben den KaKK!
Berlin hat ein Hard Rock Café, wir haben Joes Garage!
...... "
(G. Punkt, Kasseler Entertainer)
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08.08.201793.
Heute habe ich eine Pause bei Eis Liebchen eingelegt. Nun, es war nicht wirklich eine Pause, sondern eher ein dienstliches Gespräch in sehr angenehmer Atmosphäre.
Der Coffee & Ice war hervorragend und eine sehr gute Alternative zum herkömmlichen Eiskaffee, den man ebenfalls erhält. Das Vanilleeis war herrlich cremig und die Garnitur aus Stücken von Schokolade- Nuss - Brownie harmonierten dazu vorzüglich.
Ein Strohhalm zu dem Kaffee mit Eiswürfeln wurde auf meine Bitte hin zügig nach gereicht.
Leider ließ sich die Dame vom Service nicht mehr draußen bzw. an unserem Tisch blicken, so dass ich mich ganz unkompliziert in das kleine Café hinein begab, um zu zahlen. Das Preisniveau ist eher gehoben, durch das Leistungsverhältnis jedoch gerechtfertigt. Preiswert ist im Café nebenan.
In der Thekenvitrine lockten appetitliche, kleine Häppchen, selbstgebackene Torten und Tartes sowie Maccarons.
Ich bekam einen Maccaron angeboten, den ich gerne nahm und der einfach köstlich schmeckte.
Bei Eisliebchen werde ich gerne wieder einmal ein Eis oder einen kleinen Snack genießen.
Die Öffnungszeiten sind saisonal unterschiedlich. Von Mai bis September täglich 8.00 bis 21.00 Uhr und von Oktober bis April 8.00 bis 19.00.
Kreditkarten werden erst ab einem Betrag in Höhe von 10,00 € akzeptiert.
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08.08.1794.
Fast so schön wie der Bahnhof von Stackeln an der Kruke . ;-)
P. S. Cantus, Linie R 5 und aus Richtung Kassel kommend auch die Regiotramm RTL 5 halten hier.
Im Vergleich zu anderen Bahnhöfen kleinerer Städte ist dieser noch relativ innenstadtnah gelegen.
Die ehemaligen Bahnhofsräume werden heute u. a. Von der Bäckerei Klabunde genutzt und ein Aldi Nord sowie eine Apotheke befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Zur Bartenwetzerbrücke - dem Wahrzeichen Melsungens kann man von hier aus mit der Regiotram fahren oder aber in ca. 5 Minuten laufen. Wenn man dort angelangt ist, befindet man sich praktisch bereits in der historischen Altstadt.
Das renovierte Bahnhofsgebäude und die Bahnsteige wirken sehr gepflegt. Aufzüge und damit eine Barrierefreiheit habe ich hier noch nicht erspäht, bin hier allerdings auch noch nicht ausgestiegen.
Ich werde hierauf aber nochmals mein besonderes Augenmerk lenken und die Bewertung ergänzen.
Park & Ride Parkplätze sind hier in reichlicher Zahl vorhanden.
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05.08.201795.
Ich hatte vor etwa 2 Jahren bereits eine Bewertung geschrieben. Damals war ich begeistert über die handwerklich gefertigten Backwaren.
Dann plötzlich war der kleine Laden an der Ortsdurchfahrt gegen über der Kirche geschlossen - für immer, wie es schien.
Heute haben wir bei unserem Lieblingsmetzger in Bebra -Weiterode eingekauft und da gab es auch das gute Landbrot von Thiel.
Wir nahmen ein KastenBrot ( 70 % Roggen und 30 % Weizen) für sehr günstige knapp 2 € mit.
Auf dem Heimweg frühstückten wir noch unsere Gehacktesbrötchen am Breitenbacher See sitzend und fuhren auf dem Heimweg durch Breitenbach, wo wir sahen, dass die Bäckerei wieder geöffnet hat.
Das hat uns sehr gefreut und ab und zu werden wir unser Brot und die leckeren Gebäckstücken wieder hier kaufen.
Das Brot schmeckt sehr gut und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie es schmeckt, wenn ein Brot das Aroma einer "alten Backstube" hat. Wunderbar!
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04.08.201796.
Die Hersfelder Alpen sind eine ebenso pittoreske Übertreibung wie etwa die Lochbachklamm im Knüll oder die Holsteinische Schweiz.
Aber eine spannende ins Mittelalter führende Geschichte aus der Geschichte Hersfelds will ich euch über diesen Ort erzählen.
Ursprünglich hieß diese Schlucht vor den Mauern des Stiftsbezirkes "das Finstertal", dann wurde sie romantisierend umbenannt. "Alpen" passte ja auch viel besser zu einem kleinen Kur- und Badestädtchen in Hessen.
An einem Spätsommermorgen begebe ich mich in aller Herrgottsfrühe auf einen Spaziergang durch die Schlucht. Nur wenig Tageslicht findet herab durch dichte Baumkronen. Morgentau lässt die Blätter von Kraut und Farnen glänzen. Es durftet erdig.
Der geteerte Weg, welcher rechter Hand von einem kleinen Rinnsal begrenzt wird, geht bald in einen geschotterten Pfad über.
Hier sollen also die Reiter des Sternerbundes - unter ihnen der Anführer Eberhard von Engern - in der Nacht vom 28. auf den 29. April 1378 gelagert haben, bevor sie als Verbündete des Abtes Berthold die Stadt, mit welcher das Kloster im Clinch lag, überfallen sollten.
Kann das anhand der örtlichen Gegebenheiten so gewesen sein?
Zunächst suche ich vergeblich nach einem geeigneten Platz in der engen Schlucht mit ihren steilen Hängen.
Hinter einer Biegung , unterhalb des alten jüdischen Friedhofes bzw. den wenigen Fragmenten, die davon übrig geblieben sind, hinter einem abzweigenden Pfad, der rechts bergan zur Wohnstraße führt, weitete sich die enge Schlucht . Dort auf halber Höhe befindet sich ein Plateau, bevor die Abhänge erneut tief in das Teil einschneiden.
Dort muss einst der Lagerplatz gewesen sein, denn eine andere stelle kommt in der ganzen Schlucht nicht in Betracht.
Meine Gedanken fliegen hinfort in eine Zeit vor mehr als 600 Jahren zur Vitalisnacht.
Ich stelle mir das Schnauben der Rösser und das Raunen der Männer vor, die hier lagern vor dem für das Kloster so wichtigen Angriffs, welches die Herrschaft über die Stadt unbedingt an sich reißen will.
Sie harren des Befehls für den Angriff.
Dann plötzlich der Hall der zu Tal donnernden Hufe, das aufgeregte Wiehern der Pferde, die Schlachtrufe der Männer, das Klirren der im Mondlicht glänzenden Schwerter und schließlich das Zischen der mit Armbrüsten abgeschossenen Pfeile der wehrhaften Hersfelder und die Schreie Verwundeter und Sterbender auf Seiten der Angreifer, darunter deren Anführer - Eberhard von Engern.
Wie war es zu der Fehde zwischen Kloster und Stadt gekommen, die in die Vitalsinacht mündete, an die heute noch ein Steinkreuz vor der Stiftsmauer erinnert?
Stadt und Stift lagen im 14 Jahrhundert im Clinch. Die Auseinandersetzungen drehten sich vor allem um die Unabhängigkeit der Stadt vom Kloster. Das Verhältnis zwischen Stadt und Kloster war dabei äußerst gespannt.
Wilhelm Neuhaus beschreibt dies in seinem 1954 erschienenen Werk "Die Geschichte von Hersfeld" mit folgenden, blumigen Worten: "So glomm der Zündstoff der Zwietracht zwischen Stift und Stadt weiter, und die Bürger, denen durch das Bündnis mit dem siegreichen Hessen der Kamm geschwollen war, versäumten keine Gelegenheit, den Stiftsherren eine auszuwischen."
Im Folgenden beschreibt er, worin die wechselseitigen Schikanen und Kleinkriege bestanden. Das ging von bloßen Schikanen, wie die Erschwerung einer Weinlieferung an das Stift bis hin zu Einmischungen in dessen Gerichtsbarkeit.
Ein Stachel saß besonders tief im Fleisch des Abtes, der in der Reimchronik beschrieben wird:
"Der Abt trug auch ein groß Verdruß
Und sich mit Worten hören ließ:
Es hätte ihm Hersfeld die Stadt
Goldes einen Wagen voll geschadt.
Meint, hätt´man sie nicht eingetan,
Er wollte wieder erhalten han
Alles, was im Thüringer Land
die Herren dem Stift hätten entwand-"
Der Verlust des Klosters von Rechten und Ländereien im Thüringischen wird darin angedeutet.
Während das Kloster sich dabei mit Mainz , die Stadt mit den Landgrafen von Hessen. verbündete, kamen die Spannungen um 1378 unter Abt Berthold von Völkershausen zu einem Höhepunkt.
Abt Berthold, der seinen Machtanspruch notfalls mit Gewalt durchsetzen wollte, verbündete sich mit Rittern des ehemaligen Sternerbundes.
In einer Winternacht wollte man durch eine List die Stadt durch einen Enthauptungsschlag führerlos Stellen, um sich die Stadt in seine Abhängigkeit zu bringen.
Also plante man die Stadtoberen und Schöffen abends zum Umtrunk in das Haus des Dekans einzuladen und diese zu vorgerückter Stunde, wenn diese betrunken waren, noch bevor der Morgen graute , durch im Haus versteckte Sterner zu ermorden.
Durch einen Fehdebrief des Ritters Simon von Haune, über den ich bereits im Zusammenhang mit Burg Hauneck berichtete, wurde diese heimtückische Tat jedoch vereitelt. Keiner weiß, was ihn - selbst zu den Sternern zugehörig - bewog, der Stadt einen Fehdebrief zuzustellen.
Am 28.04. 1378 schrieb dieser an die Bürger der Stadt :
"Wisset ihr von hersfeld, dass ich Simon von Hune Ritter, eurer und eueren Feind seyen will, mit allen meinen Helfern und Bundesgenossen und will euch nicht allein nach dem Gut stehen, sondern nach Leib, Ehr und Gut, und will das diese nacht thun, darnach habt euch zu richten. Datum unter meinem Insiegel auf St. Vitalis Abend A. D. 1378" "
Die Stadtwachen stürmten darauf hin das Haus des Dekans, nahmen die sich im Haus des Diakon versteckenden Sterner fest, stellten sie vor ein Schnellgericht und richteten diese noch am gleichen Abend hin.
Dann besetzten sie den Stiftsbezirk, da der Abt sich außerhalb bei den Sternern aufhielt, die sich in einer tiefen Schlucht (Finstertal) westlich der Stiftskirche am Tageberg - heute genannt die Alpen" versteckt hielten.
Sodann traf man Vorkehrungen gegen den im Morgengrauen geplanten Überfall auf die Stadt.
Als die Sterner unter Anführung von Eberhard von Engern aus der nur wenige hundert Meter von der Stadtmauer entfernten Schlucht heraus die Stadt noch im Schutze der Nacht angriffen, stießen sie auf erheblichen Widerstand.
Dabei kam Eberhard von Engern - ihr Anführer - durch einen Pfeil einer Armbrust, die seinen Helm durchbohrte um´s Leben. Das Original des durchbohrten Helmes schmückte lange Zeit als Trophäe das Rathaus und ist heute im Museum zu sehen. Der durchbohrte Helm , der heute an Ort und stelle zu sehen ist, ist eine Nachbildung.
So manchen Besucher unserer Stadt habe ich schon vor ein Rätsel gestellt und dann mit dieser Geschichte über die Geschichte der Stadt überrascht.
Aber um wieder auf die damaligen Ereignisse zurückzukommen.
Erfolgreich verteidigten die Hersfelder ihre Stadt . Den Sternern blieb nichts anderes übrig als der Rückzug auf Schloss Eichen - den heutigen Eichhof sowie die einstige Probstei Johannesberg.
Sie zogen noch tagelang marodierend, brennend, zerstörend und mordend durch die Umgegend.
Der Anklage durch die Stadt beim Reichshofrat folgte die Strafe auf den Fuß.
"Nie kämpft es sich schlecht für Freiheit und Recht", dachten sich wohl schon die Bewohner der Stadt damals, aber der Sieg hatte auch seinen Preis. Das Verhältnis zwischen Stadt und Stift war für Generationen nachhaltig gestört.
Sowohl das Kloster, als auch die Stadt verloren in den folgenden Jahrhunderten immer mehr an Bedeutung bis zur Schließung des Klosters zu Beginn des 16. Jahrhunderts.
Hersfeld stieg von der einstigen Residenzstadt zum verschlafenen Provinznest und ehrlich gesagt ist es das auch heute noch ;-)
Das Original des Kreuzes in der Gestalt eines Sühnekreuzes, welches sich einst auf der Stifts - bzw. Stadtmauer befand, ist heute im Museum ausgestellt.
Wer mehr über die Geschichte Bad Hersfelds erfahren möchte, der kann meine Bewertung zur Altstadt / Bad Hersfeld lesen und auch zur Stiftsruine und den Stiftsbezirk lesen.
Nicht immer waren die Hersfelder so "helle", wie einst in der Vitalisnacht, was
in meiner Bewertung des Mückenstürmer - Denkmals nachzulesen ist.
Nun, ich hoffe bei dem geneigten Leser das Interesse auf den Besuch dieser kleinen, beschaulichen Stadt geweckt zu haben. Vielleicht kann dieser ja mit einem Besuch der jährlich im Sommer in der Stiftsruine stattfindenden Hersfelder Festspiele verbunden werden.
Und keine Angst - wer in friedlicher Absicht kommt, wird auch auf´s herzlichste Empfangen. ;-)))
Irgendwie ist mir ein wenig schaurig zu Mute an diesem Ort, von dem aus der Angriff vor mehr als 600 Jahren geführt wurde. Mich fröstelt und ich trete den Rückweg in Richtung Stadt an.
Am Ausgang der Schlucht hat mich dann die heutige Zivilisation wieder: ein Jogger läuft freundlich grüßend vorbei, ein Fahrzeug fährt vorbei und vor mir liegt im Morgenlicht die Ruine der einst bedeutsamen Stiftskirche.
Wer die Geschichte zu den "Alpen" kennt, wird diesen eher unscheinbaren Ort mit anderen Augen sehen und daher finde ich einen Spaziergang durch diesen stillen Ort inmitten der heutigen Stadt absolut empfehlenswert.
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04.08.201797.
Schloss Elmau - da war doch noch was?!
Na klar, zuletzt war Schloss Elmau wegen des G 7 - Gipfels, der im Juni 2015 dort stattfand in den Schlagzeilen.
So beschlossen wir anlässlich unseres letzten Auffenthalts in Garmisch - Partenkirchen einmal einen Abstecher zu diesem legendären und von einer ganz besonderen musischen Aura umgebenen Ort zu unternehmen.
Zunächst fuhren wir von Klais abbiegend über eine breite, durch einen Wald führende geteerte Piste, nicht ohne vorher an einer Hütte eine Tagesmaut von - wenn ich mich recht erinnere - 4 € entrichtet zu haben. Das war uns unsere Neugier Wert.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis der Wald abrupt endete und sich vor uns eine typisch alpenländisch - pittoreske Landschaft mit saftig - grünen, buckeligen Almenwiesen auftat, übersäht von Millionen blauen Enzianblüten.
Umrahmt vom Alpenpanorama des Wettersteingebirges als Kulisse tauchte auch kurz darauf Schloss Elmau aus dem Wolken - und Nebeldunst auf.
Leider spielte das Wetter nicht mit, so dass wir und einen Spaziergang in dem etwa 1000 Meter hoch gelegenen Tal verkniffen, so dass es nur bei einer Stippvisite blieb. Schade, aber leider nicht zu ändern.
Die Elmau - die Elmen - Aue - wurde bereits im Mittelalter in 1395 erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst befanden sich dort nur ein paar Einödhöfe, eine Sägemühle und ein Gasthaus.
Im Jahre 1912 erwarb der Schriftsteller, Philosoph und Theologe Johannes Müller das Anwesen und ließ bis 1916 Schloss Elmau dort errichten als geistiges und kulturelles Zentrum für jedermann.
Die Geschichte von Elmau ist äußerst interessant sowohl im Positiven, wie auch im Negativen.
Zwar diente das Anwesen als kulturelles und musisches Zentrum als Erholungsmöglichkeit auch für nicht Wohlhabende, der damalige Hausherr jedoch war ein Verfechter antisemitischen Christentums.
Nicht nur, dass er aus diesem Grund mit Teilen seiner angeheirateten Familien brach, ab 1935 waren Gäste jüdischer Herkunft unerwünscht. Mehr noch rechtfertigte Müller die antisemitische Politik und deren Umsetzung.
Nach Kriedgsende wurde Müller als Kriegsverbrecher verurteilt und das Anwesen enteignet.
Nach Rechtsstreitigkeiten gegen Bayern gelangte das Anwesen zurück in den Familienbesitz.
Die Kulturelle Tradition mit Musik- und Konzertveranstaltungen sowie den Elmauer Tanzabenden in einer Erholungsstätte für weniger Wohlhabende wurde fortgesetzt. Es galt als schrullig -verschrobenes Urlaubsdomizil mit Kulturveranstaltungen.
Zu einem Bruch mit dieser Tradition kam es mit der Übernahme durch den heutigen Eigentümer Dietmar Müller - Ellmau, der das Anwesen ab den 90iger Jahren zu einem Luxusresort ausbaute.
Wer sich mit den Details der Historie und den kulturellen Glanzpunkten befassen möchte, der kann auf Wikipedia weiter lesen.
Was hat uns außer dem Wetter veranlasst, nur eine Stippvisite vorzunehmen?
Es war unsere martialische Outdoorkleidung, die nicht zur Örtlichkeit passte und die Schrankenanlage, die sehr ungastlich den Weg auf das Anwesen versperrte sowie fehlende Parkmöglichkeiten außerhalb des eigentlichen Anwesens an der Zufahrt.
Gesehen i. S. einer Sehenswürdigkeit sollte man es aber mal haben.
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03.08.201798.
Auf der Sparrenburg war ich schon mehrfach, den zu einem Besuch in Bielefeld gehört ein Spaziergang auf die Sparrenburg, die Bielefelds Wahrzeichen und zugleich Deutschlands nördlichste Spornburg ist, einfach dazu.
Der von der Neustadt über Treppen und Wege nach oben führende Weg ist teils steil und anspruchsvoll, so dass ich ganz schön schnaufen musste und sogar eine kurze Pause einlegte, die ich dazu nutzte, die imposanten Mauern des sog. Scherpendiner auf mich wirken zu lassen.
Endlich oben angekommen, wurden wird jedoch mit einem herrlichen Ausblick auf Bielefeld, den südlichen Teutoburger Wald und Umgebung belohnt. Man kann je nach Interesse das Museum besuchen, den Turm besteigen oderan Führungen teilnehmen oder einfach das gastronomische Angebot wahrnehmen.
Wir haben im Frühjahr einmal auf der Terrasse beim Kiosk bei Kaffee und Kuchen gesessen. Preislich war das Angebot in Ordnung, etwas nervig war es jedoch sich in einer Schlange anstellen zu müssen und die damit verbundene Wartezeit.
An Tagen mit schönem Wetter kann es gerade am Wochenende schon mal sehr voll werden hier oben.
Es sind noch einige Ausführungen zur Geschichte angebracht, da dieser Aspekt in den bisherigen Bewertungen vernachlässigt wurde.
Bereits bevor im 13. Jahrhundert die erste Burganlage errichtet wurde, dürfte es eine befestigte Anlage gegeben haben,die den Pass über den Teutoburgerwald unterhalb der Burg als historische Straße sicherte.
Erbaut worden sein dürfte die Burg um 1250 zum Schutz der um 1214 gegründeten Stadt Bielefeld durch die Grafen von Ravensberg.
Während der folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzverhältnisse häufig, sei es mangels männlicher Nachfolge der jeweiligen Burginhaber oder aber aufgrund Heirat. So gelangte die Burganlage auch an die Grafen von Jülich - Kleve.
Ab etwa 1530 wurde die Burg zu einer Festungsanlage ausgebaut, was in der damaligen Zeit seine Berechtigung hatte und sich später im 17. Jh. im 30 - jährigen Krieg von Nutzen erweisen sollte.
Mittlerweile war die Burg aufgrund von Erbstreitigkeiten im Rahmen des Vertrages von Xanten auf die Holländer übertragen worden, fiel aber zu jener Zeit in die Hände der Spanier, wurde später von den Schweden und Hessen belagert und 1642 dann den verbündeten Franzosen überlassen.
Aufgrund des Westfälischen Friedens (1648) gelangte die Burg in den Besitz von Brandenburg -Preußen.
Die letzten Belagerungen erfolgten im Französisch -Niederländischen Krieg in 1673 und 1679.
Zerstört wurde sie jedoch nicht.
Im 18. Jh. verlor die Festungsanlage an Bedeutung.
Sie verfiel zusehends und diente als Baustofflieferant für eine Kaserne.
Dank der um Mitte des 19. Jahrhunderts entstehenden Burgenromantik erfolgt ein Wiederaufbau, wenngleich dieser auch nicht ganz identisch war.
Die strategisch günstig gelegene Burganlage wurde im 2. Weltkrieges als Flakstellung genutzt, als solches bombardiert und stark beschädigt. Die Wiederherstellung dauerte fast 40 Jahre bis 1987.
Neben der oben erwähnten Nutzung finden jährlich Ende Juli das mittelalterlich angehauchte Sparrenburgfest statt sowie weitere Veranstaltung.
Fazit: Die Sparrenburg ist nicht zuletzt für Geocacher ein lohnendes Ziel!
P.S. Meine Fotos sind schon seit geraumer Zeit bei den Location -Fotos zu finden. Ne, doch nicht. Wo sind sie hin? Na ich werde mal danach gucken und sie evtl. noch mal hier zur Verfügung stellen.
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02.08.201799.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir auf der Heimreise von Trier einen Abstecher zur Burg Elz unternehmen wollten und dann zufällig hier vorbei kamen.
Die Burganlage aus dem 12. Jahrhundert liegt westlich von Münstermaifeld auf einem Bergkegel über einer wildromantischen Schlucht, durch die die Elz strömt und sich über den Elzbachfall an der Pyrmonter Mühle mit ohrenbetäubendem Lärm hinab ins Tal stürzt. Die Wucht des Wassers muss zeitweilig so mächtig sein, dass dem steinernen Frosch der oberhalb der Brücke am Elzbach sitzt, der Kopf abgeschlagen wurde.
Um einen genaueren Blick auf Burg, Bach und die kleine Kapelle auf der Brücke über den Elzbach zu werfen stellten wir unser Fahrzeug auf einer der Parkgelegenheiten ab.
Die Geschichte der Burg ist von Erbstreitigkeiten geprägt. Durch Heirat gelangte sie sogar in den Besitz derer von Elz.
Schließlich fiel die Burg - da linksrheinisch gelegen - Ende des 18. Jh. noch in den Besitz französischer Truppen und wurde auf Abbruch Anfang des 19. Jahrhunderts versteigert.
Karl Waldbott von Bassenheim kaufte den einstigen Sitz der Familie in 1818 jedoch zurück und fast ein Jahrhundert später wurde ein Teil der Burganlage wieder bewohnbar gemacht für mehr fehlten Finanzielle Mittel.
So dauerte es schließlich bis 1990 bis die Anlage für Besucher wieder zugänglich wurde.
Heute ist die Burganlage ein beliebtes Ausflugsziel und Zwischenstopp auf einer Wanderung zur Burg Elz. Man kann die Burganlage für 6 € pro Person besichtigen. Führungen kosten extra.
Die Besichtigungsmöglichkeiten können jedoch durch Veranstaltungen, wie z. B. eine stattfindende Hochzeit eingeschränkt sein.
Meine Fotos von der Burg und Umgebung habe ich ins Album gelegt.
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01.08.2017
Eine weitere sehenswerte historische Grabstätte ist die der Eheleute von Schmerfeld.
Auf einem etwa zwei Meter hohen Sockel steht ein steinernen Sarkophag.
Der kleine Holunderbaum, der aus dem verwitterten Sandstein sprießt gibt der Ruhestätte einen ganz besonderen Charme der Vergänglichkeit und des Aufkeimens neuen Lebens.
Georg von Schmerfeld war ein Jurist und hoher Verwaltungsbeamter, der im Dienste der Landgrafen von Hessen - Kassel stand und in den Adelsstand erhoben wurde. So erwarb er für seine Frau und sich das Anrecht auf eine Ruhestätte neben der der Kurfürsten bzw. Landgrafen. Er lebte von 1759 - 1823.
Verheiratet war er seit 1787 mit der 5 Jahre jüngeren Friedericke Charlotte Gissot, welche bereits 1823 vor ìhm verstarb. Sie war eine Tochter eines landgräflichen Leibarztes. Die Ehe blieb kinderlos.
Hätte ich nicht die verwitterte Inschrift entziffern können, wäre es mir nicht möglich gewesen zu recherchieren, wer dort seine letzte Ruhe gefunden hat. Auch sagte mir der Name spontan nichts.
Das Anbringen kleiner Infotafeln könnte dem interessierten Besucher Informationen liefern.geschrieben für:
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