Bewertungen (3 von 27)
-
Text auf der LIDL-Website:1.
"Das Betreten unserer Filialen ist aufgrund von behördlichen Allgemeinverfügungen seit dem 27.04.2020 nur noch mit einer Schutzmaske bzw. einer geeigneten Bedeckung von Mund und Nase gestattet. Denkt an eure Gesundheit und die eurer Mitmenschen und haltet euch auch weiterhin an die bisherigen Hygiene- und Abstandsregelungen."
Ende des theoretischen Teils.
Jetzt zur Praxis:
Bei der sonst recht ordentlichen und sauberen LIDL-Filiale im Karlsbader Gewerbegebiet "Schießhüttenäcker" scheint man beschlossen zu haben, dass die Coronakrise der Vergangenheit angehört.
Wie kam ich bei meinem heutigen Einkauf zu dieser Schlussfolgerung?
Die früher in der "Garage" für die Einkaufswagen zur Verfügung gestellten Hand- und Flächendesinfektionsmittel sind nicht mehr da. Auf Nachfrage sagt man mir, diese befänden sich nun im Anbau mit dem Leergutrückgabeautomaten.
Schlaue Idee! Dorthin verirren sich nur diejenigen, die ihre Pfandflaschen zurückbringen.
Die LIDL-Controller jubeln (Rückgang des Verbrauchs an Desinfektionsmitteln - Kosteneinsparung. Geil, für LIDL lohnt's sich!).
Im Laden selbst tragen alle LIDL-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Masken. Super!
Weniger super: Nicht wenige tragen sie auf Halbmast. Das heißt nur als Mundbedeckung. Der mehr oder weniger schöne Zinken ventiliert und inhaliert nackend.
Mein Vorschlag: Zieht die Dinger doch gar nicht mehr an. Dann freut sich wieder die Controllingabteilung, und für LIDL lohnt's sich! Die Bundesligakicker dürfen ja auch ohne Mund-Nase-Bedeckung spielen und sich sogar wieder sanktionslos abknutschen, küssen und ablecken.
Wenn bei der LIDL-Filialbelegschaft das "Laissez-faire" angesagt ist, will die Kundschaft natürlich nicht die zweite Geige spielen. Bei meinem heutigen Einkauf hustete eine ältere Kundin maskenlos, laut, lange und ungeniert auf die Ware in ihrem Einkaufswagen. Das in der Epoche vor der Maskenpflicht wärmstens empfohlene Husten in die Armbeuge war offensichtlich für sie keine Option.
Auf die Maskenpflicht angesprochen, belehrte uns ihre maskentragende Begleitperson wie folgt: "Mei' Muddi isch schwere Asthmatikerin. Sie isch von der Maskepflicht befreit!"
Na super, die Mutti muss als Angehörige der Höchstrisikogruppe natürlich höchstpersönlich shoppen gehen! Weshalb gibt sie ihrer Tochter nicht einen Einkaufszettel mit und bleibt selbst daheim oder wenigstens draußen in der frischen Luft im Schatten?
Kommt natürlich nicht in Frage! Es muss sich ja lohnen, dass man extra beim Doc ein Attest geholt hat. Und es macht doch auch ein bisschen Spaß, wenn man im Laden hustet und die anderen Kunden sich vor Angst beinahe in die Hose machen.
Fazit: Diese LIDL-Filiale lohnt sich aktuell, wenn man in dieser trostlosen Zeit ein bisschen Nervenkitzel braucht oder sich gerne ärgern möchte.
In "normalen" Zeiten könnte man diesem Laden drei bis vier Sterne geben. Momentan gibt's aber aus den oben genannten Gründen Sterne-Discount für den Discounter.
-
In einer nostalgischen Gefühlswallung schaute ich vor einigen Tagen nach, ob bei www.gelbeseiten.de nach wie vor "Pensionen" in der Karlsruher Brunnenstraße aufgelistet sind.2.
Zur wahren (ich schwör's!) Vorgeschichte, die sich vor vielen, vielen Jahrzehnten zugetragen hat:
Zum 1. November sollte ich meine erste Arbeitsstelle antreten (juhuu!). Kleines Problem: ich musste dazu ins 120 Kilometer von meinem damaligen Wohnort entfernte Karlsruhe umsiedeln, und die angemietete Wohnung war erst am 1. Dezember bezugsfertig.
Es musste also eine Interimsbleibe für einen Monat her. Da es damals noch kein Internet gab (ja, so alt bin ich!), schaute ich mich in den Gelben Seiten nach einer möglichst preisgünstigen Pension um. Die Auswahl war groß. In der Karlsruher Brunnenstraße sollte den Gelben Seiten zufolge mindestens ein halbes Dutzend Pensionen existieren. Da ich absolut ortsunkundig war, dachte ich mir: das wird halt eine Straße mit vielen Beherbungsbetrieben sein.
Soweit, so schlecht. Ich begann damals in meinem jugendlichen Leichtsinn, die "Pensionen" in der Brunnenstraße anzurufen und sagte zu Beginn des jeweiligen Telefonats stets artig mein Sprüchlein zum oben geschilderten Thema "Interimsunterkunft" auf. Alle Angerufenen warfen noch während meines Sprüchleins den Hörer auf die Gabel - mit einer Ausnahme: die Dame sagte sinngemäß: "Was soll das? Wir sind doch ein Bordellbetrieb!" Meine Gegenfrage, ob denn alle "Pensionen" in der Brunnenstraße Puffs seien, bejahte die Dame.
Ich war erst einmal sprachlos, denn hinter dem Begriff "Pension" vermutete ich
- einen Beherbungsbetrieb,
- eine Beamtenrente oder
- eine spezielle Wertpapiertransaktion ("Pensionsgeschäft").
Auf die Idee, dass damit auch ein Bordell gemeint sein könnte, war ich in meinen kühnsten Phantasien nicht gekommen.
Heute weiß ich, dass die Brunnenstraße die Karlsruher Rotlichtmeile (okay, eine Meile ist sie nicht lang, eher "110 m Hürden") war und ist, in deren Etablissements man sich zwar hin und wieder in die Horizontale legt, jedoch nicht zum Übernachten. Die Verlinkung im Eintrag unter www.gelbeseiten.de auf die Domain http://www.laufhaus-8.de/ bestätigt dies.
Sowohl in den Gelben Seiten von heute als auch bei golocal.de ist das "Klein Venedig" in der Karlsruher Brunnenstraße - neben einem weiteren Etablissement - nach wie vor unter der Branche "Pension" gelistet. Und um Fragen vorzubeugen: Nein, ich habe diese Location nicht bei golocal angelegt!
Ich konnte es mir andererseits aber nicht verkneifen, diese "Pension" zu bewerten. Selbstredend nur, was den angeblichen Pensionsbetrieb angeht. Für die Bewertung der zweiten Branche fehlen mir die finanziellen Mittel und die Genehmigung meiner Frau ;-) Vielleicht fasst man sich ja bei golocal ein Herz und sponsert meine Bewertung der Zweitbranche per Gutschein :-)))
Die Bewertung des Pensionsbetriebs muss zwangsläufig kurz ausfallen:
Übernachtungspreisangaben fehlen. Laut Infos auf der oben angegebenen Website ist zwar alles "Verhandlungssache". Ich vermute aber ganz stark, dass eine Übernachtung in einem Viersternehotel viel preisgünstiger wäre.
Keine Fotos vom Pensionspersonal auf der Website vorhanden.
Parkmöglichkeiten in der Brunnenstraße existieren nicht (Fußgängerzone mit Sichtblenden nach dem Vorbild der Herbertstraße auf St. Pauli).
Zwei klare Pluspunkte habe ich am Ende dennoch zu vergeben: die "Pension" liegt äußerst "verkehrsgünstig" :-)))
-
Im Moment ist es ja en vogue, Ressourcen und all das, was uns sonst noch wichtig ist, zu schonen.3.
Zum Beispiel "Klima schonen". Okay, schlechtes Beispiel. Alle reden drüber, aber keiner tut was, und keiner setzt Pläne in Taten um.
Da kann man sich ja fast ein Beispiel an dem Saturn-Mitarbeiter nehmen, der uns heute bedienen sollte. Er hat perfekt seine Stimmbänder geschont!
Zur Vorgeschichte: unser 30 Monate alter TiPi-Drucker ist vor ein paar Tagen ohne Vorankündigung in die ewigen TiPi-Jagdgründe eingegangen. Sein Display sagte mir, es sei kein korrekter Druckkopf eingebaut. Das hat der kleine dumme Drucker doch tatsächlich erst bemerkt, nachdem er während der Herstellergarantiezeit und weitere 6 Monate mit ein und dem selben (korrekten) Druckkopf konfliktfrei ausgekommen war. Ist aber - wie in einschlägigen Foren vielfach gepostet - kein Einzelfall. Okay, die Hersteller wollen neue Geräte verkaufen. Wo käme man denn hin, wenn so ein Drucker so lange wie Omas alte Waschmaschine funktionieren würde. Egal, möge mein TiPi in Frieden ruhen.
Im Internet suchte ich mir nach gründlicher Recherche ein neues Modell aus. Nein, nicht vom Hersteller meines alten TiPi-Druckers. Strafe muss ja schließlich sein. Die Saturn-Homepage sagte mir, dass das Objekt meiner Begierde im Markt Pforzheim verfügbar sei. Also reservierte ich das Ding und fuhr mit meiner Frau und dem verreckten Altgerät zwecks ressourcenschonender Verschrottung und Abholung des neuen TiPi-Druckers zum Pforzheimer Saturn-Markt.
Am Schalter für die Abholung von Online-Bestellungen wurde vor uns ein anderer Kunde bedient. Als dieser bedient war, machte der Mitarbeiter auf dem Absatz kehrt und verließ den Schalterbereich, ohne ein einziges Mal Blickkontakt mit uns aufgenommen oder einen kurzen Satz wie zum Beispiel "Hab Diarrhoe, bin gleich wieder da" gesagt zu haben.
Ich bin ja eigentlich ein sehr geduldiger Mensch. Außerdem wurde uns während der Wartezeit am Schalter First Class Entertainment geboten, denn eine Kundin verließ gerade wutentbrannt den Markt mit den Worten: "Ihr seid ja so ein Sauladen. Erst schickt man mich mit meinem Anliegen in die Fachabteilung, und dort hat man entweder keine Ahnung oder keine Lust, mich zu beraten. Nie wieder!"
Anstatt die Dame zu fragen, wie man ihr denn weiterhelfen könne und was sie so aufgebracht habe, ließen die beiden Mitarbeiterinnen an der Kasse die Kundin passieren, als hätten sie Oropax im Gehörgang.
Nach mehreren Minuten Wartezeit drängte sich uns der Verdacht auf, dass der Mitarbeiter am Online-Bestellungs-Abholschalter entweder eine sehr, sehr heftige Diarrhoe oder aber beschlossen hatte, eine lange Pause einzulegen, denn er schickte sich nicht an zurückzukommen. Wir sprachen dann eine Mitarbeiterin am wenig frequentierten Kassenbereich an, welche meinte, wir würden doch schon bedient. Das verneinten wir und sagten, ihr Kollege habe wortlos seinen Arbeitsplatz verlassen. Ganz sicher komme er gleich wieder zurück. Was aber nicht geschah.
Schließlich erbarmte sie sich und bediente uns. Das Neugerät bekamen wir von ihr relativ schnell. Für die Annahme des Altgeräts erklärte sie sich für unzuständig und verwies uns an die Abholrampe für Großgeräte. Gut, dass wir den toten TiPi auf ein "Wägele" geladen hatten.
Alles in allem ein Beispiel, wie Service nicht geht. Aber keine Sorge, liebe Saturn-Servicemitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir werden künftig mehr als schonend mit Euch umgehen, wenn Ihr versteht, was wir meinen ...