Ein Glück, daß ich schon einige Male mit dem Auto in Aue war, die Stadt kenne, und weiß ,daß sich sich hier nach der Wende viel getan , und die Stadt wieder ein schönes Zentrum bekommen hat.
Auch die meisten der alten Häuser erstrahlen wieder in ihrer einstigen Pracht.
Wäre ich allerdings das erste Mal mit der Bahn hier angekommen, und den Bahnhof als Visitenkarte der Stadt angesehen hätte, meine Freude eine neue Stadt kennen zu lernen ,hätte das sehr geschmälert, vielleicht wäre ich lieber... weiterlesen
weiter gefahren.
Dabei kam diesem Bahnhof früher große Bedeutung zu, hier war ein großer Eisenbahnknotenpunkt, es herrschte reger Güterverkehr der Schwerindustrie, Steinkohle und Uran wurde in Aue abgebaut ,und musste über die Schiene transportiert werden.
Den Krieg überstand er unbeschadet, und in der anschließenden Blütezeit des Steinkohleabbaus befanden sich hier 96 Gleise mit 4 Stellwerken.
Nach der Wende änderten sich die Zeiten, der Güterverkehr ging immer weiter zurück, nun verkehren nur noch 2 Güterzüge einmal in der Woche hier.
Die Erzgebirgsbahn übernahm den Personentransport über die Strecke Zwickau- Schwarzenberg und Chemnitz-Adorf.
Etwa alle Stunde tagsüber hält eine der Bahnen in Aue.
Anscheinend lohnte sich ein Bahnhof dafür nicht mehr. Güterbahnhof, Bahnbetriebswerk und Empfangsgebäude wurden abgerissen.
Nur noch ein kleiner Teil des Bahnhofes blieb stehen, ist aber für Bahnreisende nicht mehr begehbar.
Die Flächen liegen nun alle brach, sind vermüllt und verunkrautet.
Einst gab es wohl einen Container für den Fahrkartenverkauf, der steht nun leer, ist nur noch ein Automat vorhanden.
Das war unser erster Eindruck, als wir ankamen.
Eine Treppe führt in eine kleine Unterführung zur Bahnhofstrasse. Die Stufen sind teils uneben und verschieden groß, da muß man aufpassen, vor allem wenn man noch schweres Gepäck dabei hat, leicht fällt man da hinunter. Ein Teil der Treppe war gesperrt, vielleicht eben drum.
Der Boden und der Aufgang in der Unterführung waren total versifft, Mülleimer voll bis oben hin. Die Wände voll mit Graffitis(aber wer weiß wie sie sonst ausgesehen hätten).
Wieder oben angekommen war man in der Bahnhofstrasse, hier fahren Busse ab, dieser Teil war neuer und annehmbar.
Nach 3 Tagen sind wir ungern wieder zurück, und was soll ich sagen, es lag noch der selbe Müll wie vorher auf Boden und Treppe, eine Menge neuer ist dazu gekommen, und der Mülleimer war nicht geleert, inzwischen roch es auch übel heraus.
Ich sage ja nichts, wenn einfach noch nicht alles so gebaut ist wie es sein soll, ich mag auch das alte, finde ich sogar interessant, aber sauber sollte es sein.
Hier wurde tagelang nichts gefegt und aufgeräumt, am liebsten würde ich nur einen Stern geben, aber das "lieber nicht" kann ich ja nicht empfehlen, denn wenn man drauf angewiesen ist, muß man diese Stätte aufsuchen und den Müll eben leider in Kauf nehmen.
Update April 2017
Ein Sternchen mehr für den Bahnhof in Aue.
Obwohl, eigentlich ist es kein Bahnhof, nur eine Haltestelle, aber es hat sich seit meinem letzten Besuch vor zwei Jahren ordentlich was getan.
Die hässliche Unterführung ist weg, behindertenfreundlich ,ebenerdig kann man nun von der Straße aus die Bahnsteige betreten.
Diese sind neu gemacht, ebenso ein Wartehäuschen mit Bank und ein Fahrkartenschalter.
Noch ist nicht alles fertig, aber es wird.[verkleinern]