Neueste Bewertungen für Behrensdorf

Kurzbewertung: Service 4 Sterne, Stellplatz 3 Sterne, Sanitäranlage 2 Sterne, Versorgungsangebot 4 Sterne, Platzgestaltung 2 Sterne
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Wer Lust hat, Details und Erlebnisse unseres Aufenthaltes zu erfahren, darf hier gerne weiter lesen.

Wir fahren die Straße Neuland entlang. Rechts und links Felder, dann nähern wir uns dem Campingplatz, werden durch gleich zwei Schilder mit dem Wohnmobil-Zeichen daraufhingewiesen, in welche Richtung wir zu fahren haben.
Der Eingangsbereich präsentiert sich trostlos: Baumaschinen, eine Schranke, die zum eigentlichen Campingplatz führt. Wir folgen dem Womo-Hinweis… Keine 50 Meter weiter prangt ein großes Schild „Halt! Kein Durchgang. Nur für Wohnmobilisten“.

Nun, gut wir sind Wohnmobilisten, fahren weiter und stellen uns auf einen der freien Stellplätze. Insgesamt gibt es ca. 25 Plätze, gut die Hälfte ist besetzt. Die Plätze sind halbwegs fest geschottert, neben jedem Stellplatz befindet sich eine Grasfläche mit vielen Gänseblümchen und Buttersteckern. Stromanschluss ist in der Nähe, ein Wasserhahn mit Becken ebenfalls. An drei Seiten ist das Areal von Hecken begrenzt, das macht auch Sinn, denn der Wind weht immer und überall. Warum allerdings die Seite, die an den restlichen Campingplatz grenzt, von einem 2 Meter hohen Maschendraht mit doppelten Stacheldrahtbesatz, gehalten von Betonstreben, wie wir sie aus den Zeiten des geteilten Deutschlands kennen, umgeben ist, erklärt sich mir zum Zeitpunkt unserer Ankunft NOCH nicht…

Ich gehe zur Anmeldung, die sich in einem Restaurant befindet und melde uns beim Mann hinter dem Bar-Tresen an. Das alles verläuft recht locker, freundlich, er schreibt Namen und Nummernschild auf einen kleinen Zettel. Das war`s. Dann drückt er mir einen Transponder für die Dusche in die Hand und erklärt mir die Technik, einen Info-Zettel erhalte ich ebenfalls. Fürs Duschen sind dann bei der Abfahrt pro Duschvorgang 60 Cent zu zahlen… Hmmm…

Zum Campingplatz gehört ein kleiner Laden, der sehr gut bestückt ist mit Dingen, die der Camper so benötigen könnte. Sogar ein Tresen mit frischem Kuchen ist vorhanden; die Brötchenauswahl kann sich auch sehen lassen, schmackhaft sind sie obendrein. Die Bedienung ist freundlich und hilfsbereit.
Direkt neben dem Laden befindet sich das Restaurant Waldesruh, das ich gesondert bewerte.

Für Kinder gibt es einen großen Spielplatz; neben dem Restaurant Waldesruh befindet sich eine weitere Einfahrt zum Campinggelände (aber NICHT für Womos!) eine Scheune, in der sich eine Tauchstation befindet - . Ansonsten habe ich keine Angebote zur Freizeitgestaltung in den Schaukästen entdecken können. Die meisten Leute werden sich wohl dem angeln, baden etc. hingeben. Der Strand ist nur gut 100 m entfernt. Und auch wir wollen eh nur radeln und wandern.

Das Sanitärgebäude, das sich in der Nähe des Wohnmobilstellplatzes befindet, macht einen neuen, sauberen, modernen, aber sehr einfachen Eindruck. Bei den Damen gibt es sechs Duschen, allesamt haben keine Brausen, sondern nur Düsen, und die sind unsinnigerweise in Richtung Ankleidebereich ausgerichtet, sodass beim Duschen auch der Boden dort unter Wasser gesetzt wird.
Die zahlreichen Toilettenkabinen weisen nur bedingt das erforderliche Equipment auf. Desinfektionstücher fehlen ganz, das Toilettenpapier kann man am Eingang des Gebäudes aus Spendern entnehmen, so denn welches vorhanden ist – und das ist leider morgens vor 8 Uhr grundsätzlich NICHT der Fall gewesen. Ebenso fehlte an jedem Morgen das Papier im Handtuchspender.
Einzelwaschkabinen gibt es nicht, dafür mehrere Waschbecken an einer langen Wand. Obendrein wird das Gebäude nur einmal tgl. gereinigt – bei der Anzahl der Gäste meiner Meinung nach zu selten.

Im Keller des Gebäudes befinden sich drei Waschbecken fürs Geschirr – viel zu wenige, der Andrang ist groß, Schlange stehen ist angesagt -, einige Waschmaschinen und Trockner sowie mehrere Mietbadezimmer. Ich war jedenfalls froh, nicht auf das Sanitärgebäude angewiesen sein zu müssen.

Um vom Wohnmobilstellplatz zum Sanitärgebäude zu gelangen, geht man durch ein schweres Stahltor, auf dessen Rückseite ein großes Schild hängt: „Halt! Kein Durchgang. Nur für Wohnmobilisten“…
Als ich mich wieder auf dem Rückweg zum Womo befinde, treffe ich auf einen älteren Herrn mit Hund, der vor der Tür steht und zu den Womos schaut. Ich ergreife die Chance und frage ihn, ob er wisse, was es mit diesen Verbotsschildern und dem Zaun, der einem Hochsicherheitstrakt Konkurrenz machen könnte, auf sich habe.

Und da habe ich tatsächlich den richtigen Informanten erwischt!
„Die da (er deutet auf die Womos), das sind doch nur Pseudo-Camper, die mit ihren Klimaanlagen und 100000-€-Kutschen! Man will eben nicht, dass da welchen von uns ständig `rüberlaufen und dann noch auf den Geschmack kommen. Die mit ihren Schickimickis an Bord. Das sind doch keine Camper! Die gehören auf keinen Campingplatz!“
Sagt`s und geht.

Einige Stunden später komme ich mit einem anderen Herrn ins Gespräch, der wiederum weist mich daraufhin, dass das gesamte Campinggelände früher zum jetzt nur noch angrenzenden militärischen Sperrgebiet gehört hätte, der Besitzer als ehemaliger Soldat habe sentimentalerweise Schilder im Militärjargon aufgestellt…
Welche Version - und ob überhaupt eine von beiden (!) - den Tatsachen entspricht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall vermitteln mir sowohl Sicherheitszaun als auch Warnschilder ein etwas befremdliches Gefühl.

Alles in allem hatten wir einen erholsamen Aufenthalt, Ruhe und frische Luft sind jedenfalls reichlich vorhanden.