Hallo liebe Leser!!!
Bevor ihr den Text lest, schaut Euch mal meine Fotos hier zu an, denn dort könnt ihr schauen, wie sehenswert es dort vor Ort wirklich ist. Die Fotos habe ich bei meinem Besuch vor Ort im August 2019 gemacht. Auch zu Ehren von Ernst August Borsig!!! ;)
Heute stelle ich Euch mal, die noch immer in großen Teilen vorhandene und
+++sehenswerte+++ (!!!) „Arbeitersiedlung Borsigwalde“ in Berlin-Reinickendorf vor.
Da die Stadt Berlin es bisher verschlafen hat, vor Ort... weiterlesen eine Hinweistafel oder ein Schild zur Geschichte dieses architektonischen Flächendenkmals zu erreichten, werde ich Euch etwas zur Geschichte und Gegenwart der Siedlung schreiben du dann mit einigen Fotos, die ich im Sommer 2019 vor Ort machte ergänzen!!! :)
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts zog die Firma Borsig mit ihrer Produktion in ein neues Werk in Tegel. Damals wurden bei Borsig vor allem Lokomotiven gebaut. Um neuen Wohnraum für die Arbeiter zu schaffen erwarb die Firma Bauland im damals westlichen Dalldorf, heute Wittenau.
Zunächst wurden Straßen angelegt, und dann baute die Firma Borsig die ersten Häuser dort.
Diese konnten am 1. Oktober 1899 im Bereich der heutigen Holzhauser Straße (Nordseite) bezogen werden. Bereits bis zum Jahr 1900 wurden die Häuser in der Räuschstraße (zwischen Holzhauser Straße und Ernststraße) errichtet.
Dieser Straßenzug ist bis heute komplett erhalten und steht als Gebäudeensemble unter Denkmalschutz. Dort habe ich auch die meisten der Fotos aufgenommen. :)
Die Häuser in Borsigwalde wurden damals zwar als gewisse Einheit in Höhe und Größe errichtet, jedoch ist jedes der Häuser mit der Fassade individuell gestaltet daher ein Unikat, weshalb sich diese Siedlung +++ sehr positiv +++ von vielen anderen Arbeitersiedlungen jener Zeit unterscheidet!!! :)
Das sichtbare Baumaterial dort ist roter Backstein und Klinker. Dazu kommen zusätzlich die Verzierungen mit Fachwerkgiebeln und Schnitzereien die an die Bürgerhaus-Architektur der Spätgotik und Renaissance erinnern sollen. Statt über Seitenflügel und Hinterhäuser verfügte jedes Mietshaus dort über einen eigenen Garten hinter dem Haus.
Innenstadt trifft Villenviertel und da wurde damals ein fortschrittlicher Mix aus beiden realisiert!!!
Die Vorteile einer städtischen Infrastruktur verbunden mit den Vorteilen einer grünen Vorstadtoase trifft man da heute noch!!! :)
Nur ungefähr die Hälfte der Wohnungen in Borsigwalde wurde aber tatsächlich von Mitarbeitern der Firma Borsig bewohnt, denn die Arbeiter versuchten, eine zu große Abhängigkeit vom Betrieb zu vermeiden.
Die zentrale Räuschstraße ist nach Johannes Räusch , dem damaligen Direktor der Borsig-Zentralverwaltung benannt worden.
Das Ortsteilzentrum mit kleinen Geschäften dort bildet die Ernststraße, benannt nach Ernst August Borsig:
Man findet dort eine Apotheke, eine Imbiss, einen Bäcker, Obstladen, einen Kerzenladen, einen Schreibwarenladen, ein Kroatisches Restaurant, einen Kiosk usw..
Doch beide Supermärkte, die es bis vor ein paar Jahren im Kiez gab, zogen weg!!! :(
Es gibt Parkplätze in der engen und verkehrstechnisch verwirrenden Straße,
und alle 10 Minuten fährt dort der 125er Bus durch!!!
Verkehrsregel im Kiez scheint zu sein: „Jeder hat immer Vorfahrt!!!“ :o
Seit ein paar Jahren ist Borsigwalde ein eigener Ortsteil, der neueste in Berlin, und Heimat von Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU).
Ich gebe dem Kiez mit den oft schönen Häusern und romantischen Haustüren dort 4 Sterne!!! :)
Euer spreesurfer.
Fotos folgen!!! :)[verkleinern]