Ein wenig Geschichte:
Man kann es sich heute kaum vorstellen, aber im 13. und 14. Jahrhundert herrschte eine ständige Fehde zwischen der freien Reichstadt Dortmund und dem Grafen von der Mark. Stets ging es um Grundbesitz. Weil Dortmund auch den vor den Mauern der Stadt gelegenen Stadthagen gegen die Angriffe verteidigen musste, blieb den Bürgern nichts anderes übrig als Warttürme zu errichten. In diesen Türmen hielt jeweils ein Mann Wache, und im Falle eines Angriffs wurde ein Feuer... weiterlesen entzündet, das der Türmer der Reinoldikirche sehen konnte, der dann sofort die Bürger der Stadt warnte. Einer dieser Warttürme ist der 'Steinerne Turm', der heute noch vor der Halle 1 der Westfalenhallen zu finden ist.
Um 1450 gelang es dem damaligen Grafen von der Mark während der Soester Fehde, den Turm einzunehmen und zu beschädigen. Später wurde der unterste Teil dann durch Backsteine verstärkt, doch ein neues Dach erhielt der Turm erst im späten 19. Jahrhundert.
Die Sage:
Es wir erzählt, dass nach der Soester Fehde drei Ratsherren das Gebiet Dortmunds erweitern wollten, um besser gegen den Feind vorgehen zu können. Sie pachteten also von einem Brünninghauser Bauern ein Feld und legten in dem Vertrag fest, dass die Pacht solange laufen sollte, bis sie die Frucht dessen was sie gesät hatten, auch ernten konnten. So konnte der Bauer, obwohl er das Land später dringend benötigte, den Vertrag nicht vorzeitig beenden, denn die Ratsherren hatten nicht Getreide, sondern Eicheln gesät, und man weiß ja, wie lange es dauert bis Eichen die ersten Früchte zeigen. Der Bauer ging elendig zugrunde, die Ratsherren aber wurden zur Strafe in Raben verwandelt, die im 'Steinernen Turm' hausen mussten.
Der Turm heute:
Der Turm steht noch heute an der alten Stelle, wird aber kaum beachtet, weil die Wirkung der Westfalenhallen oder der riesigen U-Bahn Anlage ihn völlig in den Schatten stellt. Der nur 12 Meter hohe Turm besteht im unteren Bereich bis etwas oberhalb der unteren Schießscharten aus der alten Bausubstanz, der Bereich darüber und das Dach wurden später ergänzt. Dadurch, dass der Fuß des Turms durch Mauerwerk verstärkt wurde, kann man ihn eigentlich nicht als gut proportioniert oder ästhetisch schön bezeichnen. Aber er ist in Grundzügen ein Überbleibsel aus dem Mittelalter und sollte daher auch weiterhin geschützt und erhalten bleiben.
An der Bronzetafel, die am Turm angebracht ist, kann man sehen, wie wenig sich die zuständige Behörde um das Denkmal bemüht.[verkleinern]