- bestätigt durch Community
- Checkin
- Foto vor Ort
- Ausgezeichnete Bewertung
Es muss an mir liegen, denn schaue ich bei anderen Bewertungsportalen, kommt dieses Restaurant im Schnitt mit 4,5 Punkten weg.
Eine laue Nacht im Juni, recht spät am Sonntag Abend und Appetit auf griechische Mezze - so fing die Suche an.
Anestis Parea, fast ein kleiner Zungenbrecher, sollte es werden.
Da es auch um 22 Uhr noch recht warm war, haben wir im Biergarten Platz genommen.
Sehr positiv fand ich hier schon die Sitzkissen.
Wir mussten auch gar nicht lange warten, da kam schon... weiterlesen die Bedienung.
Vom Auftreten her vermutet man die Chefin des Hauses oder Frau vom Chef.
Eine gewisse automatisierte Freundlichkeit, die aber nicht von Herzen kommt.
Beim Anblick der Karten dachte ich erst, dass ich im falschen Lokal bin.
Die Commic-Bildchen passen für mich gar nicht zur Location und hinterlassen bei mir auch kein positives i-Tüpfelchen.
Preislich für München meint man: Durchaus ok.
Gemischte kalte Vorspeise für 1 Person 7,00 €, die warme Variante 8,50 €.
Zu den Vorspeisen haben wir ein Pita-Brot bestellt.
Unglaublich aber wahr: Es war aus.
Ich denke, das habe ich wirklich noch nie in einem griechischem Lokal erlebt.
Eine echte Entschuldigung gab es dafür nicht.
Angeboten wurde uns dann ein Knoblauchbrot.
Das war aber eher enttäuschend. Sowohl von der Menge her, als auch von ein paar sehr stark verkohlten Stellen.
Die Teller kamen recht schnell.
Bei den warmen Vorspeisen fand ich das Preis/Leistungsverhältnis dann aber doch nicht ganz ideal. Umgerechnet zahlt man ca. 1 € für eine Scheibe Zucchini, was ich sehr teuer finde.
Geschmeckt hat es mir aber gut, besonders auch die Artischocke.
Zaziki dabei war mir aber viel zu "scharf".
Bei den kalten Vorspeisen hat man pro kleinem Esslöffel auch etwa 1 €. Da ist auch noch etwas Luft nach oben.
Hier hat mich leider nicht besonders viel überzeugt.
Natürlich auch hier der Zaziki wieder sehr scharf im Geschmack, genauso wie die Schafskäsecreme. Würzig mag ich sie ja, aber hier fand ich es unangenehm. Die eine rote Paste schmeckte nur nach Tomatenmark.
Den weißen Taramas fand ich von der Konsistenz her nicht so gut, aber vom Geschmack her ok. Hat mich aber an ein Fertigprodukt aus dem Glas erinnert. Auch das Auberginenmus war gut, genau wie Fava.
Auf die Frage, wie es uns geschmeckt hat, habe ich die Schärfe reklamiert.
"Das macht unser Koch gerne mal. Ich habe ihm schon oft gesagt, er soll es nicht so scharf machen."
Na ja, das hilft mir auch nichts.
Wir haben uns dann noch für ein gemeinsames Hauptgericht entschieden. Hier hatte mich ein Bild im Internet angelacht: Kalamarizöpfe.
Wie wir dann erfahren haben, gibt es die nicht auf der Tageskarte, nur hin und wieder auf der Mittagskarte.
Als Alternative wurden uns dann Babykalamari vom Grill angeboten.
Beilage wären Kartoffeln und Salat. Auf Nachfrage wäre ein Tausch der Beilagen aber möglich.
Wir wollten gerne Bratkartoffeln und Reis. "Reis passt aber gar nicht, nehmen sie doch lieber einen Salat".
Mein Mann wollte dann den Salat.
Als nächstes bestellte ich eine Knoblauchsauce o.ä. dazu.
Das kenne ich von vielen anderen Griechen und ich mag es einfach sehr gerne.
"Das passt aber nicht, wir machen immer nur Öl und Zitrone dazu. Außerdem haben wir so etwas nicht."
Auch mein Hinweis, dass bei einem anderen Gericht auf der Karte (Riesengarnelen mit Knoblauchsauce) sehr wohl so etwas steht, hat sie ignoriert.
Ich musste mich dann belehren lassen, dass so etwas zum Fisch nicht passt.
Na, wie gut, dann kann ich es ja zu den Kalamari essen, denn das ist ja kein Fisch ;-)
Und ich bekam noch den Hinweis, wenn andere Lokale das machen, dann haben sie sicher etwas zu verbergen, z.B. eine schlechte Qualität.
Boah ey, wie ich es hasse, wenn jemand so oberlehrerhaft und neunmalklug daherzureden und mich gängeln will, wie ich mein Essen zu genießen habe.
Der Kunde ist hier NICHT König und ein individueller Geschmack wird nicht akzeptiert und Sonderwünsche werden auch nicht erfüllt.
Die Calamari waren vom Fleisch her recht fest, nicht so butterzart wie ich sie sonst kenne.
Der Teller triefte vor Fett, denn die Bratkartoffeln schwammen darin. Knusprig waren sie auch nicht.
6 Baby-Kalamari mit (Brat)-Kartoffeln und Salat für 15,50 € ist zu teuer.
Leider ist der Biergarten auch alles andere als ruhig, denn er liegt direkt an der viel befahrenen Nymphenburger Straße.
Auch sonntags um 22.30 Uhr fahren ständig Autos vorbei und es ist keine 10 Sekunden Ruhe.
Es gibt sicher Tage, da stört mich so etwas gar nicht. Aber vielleicht war es das Gesamterlebnis hier, dass mir der Krach dann noch den Rest gegeben hat.
Der kredenzte Ouzo hat nichts wieder wett gemacht.
Fazit: 2 Sterne und keine Wiederholungsgefahr![verkleinern]