Die Stadt Münster ist jung und alt zugleich. Ihre "Wurzeln" liegen im "dunkel" des frühen Mittelalters zu Zeit des Kaiser Karl des Großen. Es ist eine Kulisse, vor der man mit bedacht seine Schritte lenkt bei dem allgegenwärtigem Pflastersteinen, die in der Altstadt verwendet wurden. Da stellt sich die Frage, wie ich einen Bogen vor mehr als 1000 Jahren in wenigen Worten vereinen soll?! Das ist kaum möglich! Zu viele Sehenswürdigkeiten warten auf einen, die man sich anschauen kann. Da braucht... weiterlesen man schon nicht nur Stunden, sondern eher Tage, um es mit Muße in sich aufnehmen zu können.
Die heutige Universitätsstadt ist eine, in der man scheinbar auf Spuren der alten Hanse zu wandeln scheint und sich große Geschichte abgespielt hatte. Es ist eine "Zeitkapsel", die ihren Reiz besitzt, auch wenn man weiß, dass es eine "Kulisse" ist, die einiges mitmachen musste, bevor sie im neuen "Glanz" erstrahlt ist.
Münster in Westfalen ist immer eine Reise wert, denn auch bei einem erneuten Besuch entdeckt der Besucher etwas neues für sich, das bei jeder Jahreszeit einen anderen Eindruck bei einem hinterläßt, als zuvor. Das war jedenfalls bei mir der Fall gewesen.
Meistens, wenn ich diese altehrwürdige Stadt besuche, gelten meine ersten Schritte (vor allem am WE) dem Glockenspiel im Dom. Bei einem Rundgang darf aber keinesfalls das "Wohnzimmer" der Stadt der Prinzipalmarkt nicht fehlen. Dort auf der Lambertikriche wird an ein düsteres Kapitel der Geschichte erinnert - die Wiedertäufer, die eine Zeitlang Schrecken verbreitet und vielerlei "Unheil" und Zerstörung in den Jahren 1534/35 gebracht hatten. das habe ich aber an der passenden Stelle bereits erläutert!
Auch, wenn alles den Anschein erweckt die Jahrhunderte unversehrt überstanden hatte, wird des Besseren belehrt, denn nach dem 2. Weltkrieg war auch hier vieles nicht mehr so "heile", wie zuvor. Ca. 90 % der Stadt lag in Schutt und Asche, wie ich es bereits an passenden Stellen erwähnt habe.
Wenn ich schon über den Prinzipalmarkt spreche, dann ist das alte Rathaus nicht mehr fern. Es spielte eine besondere bei den (jahrelangen) Friedensverhandlungen des 30-jährigen Kriegs (1618-48) gespielt hatte.
Ein Zeitsprung weiter und man steht vor einem weiteren Highlight der Baugeschichte, das leider zwischen dem einheits-einerlei der meisten Innenstädte untergeht. Von außen eher schlicht, doch drinnen pure barocke Inszenierung: die Rede ist von der, nach ihrem Erbauuer benannte Clemskirche! In dem ZUsammenhang ist auch die Erwähnung des Stadtschlosses (ebenfalls nur Außenfaßade - drinnen völlig modernisiert) und des "Erbdrostenhofes" erwähnenswert. Diese beiden stammen von dem genialen Baumeister Konrad Schlauen, der vieles (auch außerhalb der Stadt) im Auftrag von Kurfürst Clemens August von Wittelsbach in "Angriff" genommen hatte.
In den Zeiten, als der Adel eine gewichtige Rolle gespielt hatte, bis es dann "Westfalen" genannt wurde, sind etliche Jahrhunderte vergangen. Diese Zusatz erhielt die Stadt Münster vor ca. 200 Jahren, als es nach den napoleonischen Kriegen den Preußen unterstellt war. Auch hier gab es diesbezüglich Spannungen, doch es ist ein anderes Thema.
Durch die besondere Geschichte bedingt, kann man hier viele interessante Sehenswürdigkeiten finden, die ich kaum aufzählen kann. Einige tolle Museen, die wir in den letzten Jahren für uns entdeckt haben, warten mit verblüffenden Einsichten in den Alltag und die Veränderungen, die damit verbunden waren. Dazu an passenden Stellen mehr!
Geschichte einer solchen Stadt, wie Münster es ist, hat viele "Gesichter". Meine kennt ihr nun auch, sodass weitere Erläuterungen sich an der Stelle für mich als unnötig erweisen. Am besten selbst testen, wie ich es bereits mehrmals gemacht habe![verkleinern]