Schalotte möge mir verzeihen, dass ich mich über diese Location gewundert habe. Ich habe sie per Zufall entdeckt, als ich über die App meines Sohnes im benachbarten Lokal eincheckte.

Aber wenn es sie schon mal gibt, will ich auch etwas dazu schreiben.

Diesen kleinen Platz gibt es schon seit Jahrzehnten. Er ist eingerahmt von zwei verkehrsreichen Straßen und einem sehr frequentierten Parkplatz.

Schön ist anders. Keine gute Luft, nur eine Rutsche und ein Sandkasten. Sehr sauber wirkt er auch nicht. Für die Muttis keinen Platz um sich aufzuhalten, um nach den Kleinen zu schauen.

Ich schaue manchmal hin wenn ich dort parke, und denke jedes Mal, mein Kind hätte ich dort nicht spielen lassen.

Wenn man schon mal in Weimar war, wollten wir hier auch ein wenig Thüringer Küche genießen.

Auf dem Weg ins Zentrum kamen wir an einigen Lokalen vorbei, die recht vielversprechende Gerichte anboten.

Da wollten wir noch ein wenig warten, erst mal Rathaus und Marktplatz anschauen.

Dort entdeckten wir dann den Ratskeller, nicht unmittelbar am Rathaus, sondern gegenüber, der Marktplatz lag dazwischen.
Ein recht schlichter Eingang, im Gebäude der Tourist Info.

Ratskeller bedeutet uns eigentlich immer gutes Essen, gehört doch auch irgendwie zur Visitenkarte einer Stadt.

Auf der Karte an der Tür standen einige Essen, wie Braten oder Rouladen mit Kraut, Preise erschwinglich.

Es ging eine Treppe nach unten, eine Schwingtüre in den Gastraum.
Wären wir bloß draußen geblieben.

Hatten wir vorher schon gefroren, war es hier nicht besser. Außerdem waren wir die einzigsten Gäste, und das mittags um 14 Uhr.

Ein nicht sehr großer Raum mit Gewölbedecke und Luftschlitzen in den Wänden.

Wir wählten einen Zweiertisch und fingen an zu frieren, denn es blies eiskalt aus der Klimaanlage, und auch die Schwingtüre war undicht.
Irgendwie hatte man das Gefühl im Durchzug zu sitzen.

Demonstrativ zog ich meine Jacke wieder an, und machte die Bedienung darauf aufmerksam.
Diese hat dann irgendwas gemacht, langsam wurde es wärmer, wenn auch nicht gemütlich warm.

Mein Mann hätte gerne Scholle gegessen, die war aus, also bestellte er Lachsfilet. Ich entschied mich für Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat .

Nichts thüringisches, aber irgendwie hat uns das andere dann doch nicht angemacht.

Den Salat bekamen wir gleich, auch eiskalt, das Stück Tomate tat in den Zähnen weh.

Während wir auf das Essen warteten, inzwischen waren noch zwei Ehepaare dazu gekommen, öffnete sich die Schwingtüre und ein Schwarm asiatischer Gäste stürmte herein, so an die 20 Personen, alle an uns vorbei und zur Toilette gerannt. In regelmäßigen Abständen kamen immer mehr, alle ließen die Türe offen, und wieder wurde es eiskalt. Unser "Close the door please" wurde überhört.

Die Bedienung erzählte uns, daß diese Gruppe vorher zum Essen da war, und die Erlaubnis hätten, vor der Abreise hier nochmal umsonst aufs Clo zu gehen.

Ich hätte eigentlich auch gemusst, aber danach hatte ich keine Lust mehr.

Dann kam das Essen, und wir waren entsetzt. So etwas lieblos angerichtetes hätte ich allerhöchstens in einer Pommesbude erwartet.

Einen Haufen Pommes kreuz und quer auf dem Teller, daneben das Schnitzel, keine Deko, kein Nichts.
Bei meinem Mann dasselbe. Berge von Pommes, daneben ein Lachsfilet.

Die Pommes konnte man vergessen, halb kalt, hart und kaum gewürzt. Wir ließen fast alle auf dem Teller liegen, und haben nur den kalten Salat zum Fisch und Fleisch gegessen.
Fleisch und Fisch waren genießbar, aber nicht dem hohen Preis angemessen.

Wir haben sehr unzufrieden das Lokal verlassen. Einmal und nie wieder.

Ich bitte das Foto meines Tellers anzuschauen, wie man mir ein Essen für knapp 16 Euro vorgesetzt hat.

Ich mag ihn nicht, diesen Burger King ,im Nebengebäude unseres Hauptbahnhofs.

Vor einigen Jahren hat er den Imbiss mit Bäckerei abgelöst, zur Freude unserer Jugendlichen.

Nun haben wir einen denkmalsgeschützten Bahnhof aus den fünfziger Jahren, der damals einen sehr schönen Bodenbelag im Außenbereich bekommen hat. Und zwar in Form von quadratischen Steinplatten in verschiedenen Farben .
Helles Grün, helles Rot , Braun und Beige ist vorhanden, sieht nicht übel aus.

Schon immer störten die Kaugummiflecken darauf, aber seit Burger King sind sie nur noch verschmiert, und ständig liegt Abfall herum.

Vor einigen Monaten wurde der Boden aufwendig gereinigt und teilweise erneuert, trotzdem ist vor Burger King wieder alles schmutzig.

Findet ein Event in der Stadtmitte statt, zu der man durch die angrenzende Unterführung muß, liegt diese voll mit Pappbechern und Tüten.

Das Ganze hat jetzt nichts mit der Qualität der Speisen von Burger King zu tun, aber auch diese soll, laut meinem Sohn ,nicht besonders sein. Oft schon länger zubereitet und "lätschig" die Burger.

Meinetwegen hätte er wegbleiben können, der Burger King. Ein nettes Cafe hätte genauso gut hinein gepasst.

Zwei dieser Geschäfte gibt es in der Stadtmitte von Karlsruhe.

Während das eine wenigstens noch ebenerdig ist und einige Schaufenster hat, befindet sich dieser Woolworth in der Unterwelt.

Leicht zu übersehen, würde nicht das Bild des Gründers Frank Woolworth als großes Poster am Abstieg prangen.
Gegründet 1876 als erstes Kaufhaus Europas steht darauf.

Würde man Woolworth nich kennen, könnte man glauben es sei was Besonderes.

Habe mir , beim Abwärtsfahren auf der Rolltreppe überlegt, ob Frank Woolworth damals auch schon alles vom asiatischen Markt besorgt hat.
Zumindest die Glaswaren bezog er zu seiner Zeit aus Thüringen, wie ich einmal gelesen hatte.

Unten angekommen, Fenster gab es natürlich keine, empfing mich schon der typische Duft der Waren aus den Containern.
Von der Optik war es nicht besser.
Kreuz und quer standen oder lagen die Waren auf Regalen und Tischen.
Teilweise auch auf dem Boden.

Warum bin ich hier bloß herein gekommen, ach ja ich wollte Geschenkpapier für Herrn b.s Geburtstagsgeschenk besorgen.

Damit war ich sogar zufrieden, statt einer sperrigen Rolle, auf die ich mich schon eingestellt hatte, wurden sehr hübsche Geschenktüten angeboten, alle zum halben Preis.

Dafür stand ich dann auch gute 20 Minuten an der einzigsten Kasse, die es hier gab, an.
Die Verkäuferin, die mich verständlicherweise schnell und schmerzlos abfertigte, tat mir leid, denn hinter mir stand eine meterlange Kundenschlange.

Habe ich eigentlich irgendein deutsches Wort hier unten gehört, glaube nicht. Bitte nicht falsch auslegen, ist mir halt so nebenbei aufgefallen.


Ich habe nichts gegen diese Billigkaufhäuser, auch hier kann man Dinge zum täglichen Gebrauch finden, die garnicht mehr kosten müssen, aber wenn man schon unten im Keller haust, könnte man das Geschäft wenigstens ansprechender gestalten, und die Waren nicht lieblos in die Regale drücken.

Dieser Laden ist nicht zu empfehlen, sollte es Woolworth in Karlsruhe sein, dann rate ich zu dem anderen in der Kaiserallee, nicht weit entfernt.